Bernhard Straßer

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Bernhard Strasser OSB, Taufname Paul (* 21. März 1895 in Windsheim; † 11. Mai 1981 in Norfolk (Nebraska)) war ein deutscher Benediktinermönch und Publizist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Bernhard Strasser wurde 1895 als eines von fünf Kindern des bayerischen Staatsbeamten Peter Strasser geboren. Zu seinen Geschwistern zählten die Politiker Gregor Strasser (1892–1934) und Otto Strasser (1897–1974). Nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg in den Jahren 1915 bis 1918 trat Strasser als junger Mann in das bayerische Benediktinerkloster Metten ein. Nach dem Theologiestudium an den Universitäten München und Würzburg und der Priesterweihe 1923 war er ab 1924 als Seelsorger in den vom Kloster betreuten Pfarreien und als Präfekt im Internat des Klosters eingesetzt.

In den folgenden Jahren lebte er unter anderem als Mönch im Kloster Marialach. An der politischen Tätigkeit seiner beiden Brüder nahm Strasser nur am Rand anteil, lieferte als Zeitzeuge jedoch Historikern später zahlreiche Informationen über der Öffentlichkeit seinerzeit verborgen gebliebene Handlungen, Ereignisse und politische Bestrebungen seiner Brüder.

Im Juli 1934 beteiligte Strasser sich daran, den ehemaligen DNVP-Politiker Edmund Forschbach verborgen zu halten, der sich im Anschluss an die unter der Propagandabezeichnung „Röhm-Putsch“ bekannt gewordene politische Säuberungswelle der Nationalsozialisten – der auch Strassers älterer Bruder Gregor zum Opfer fiel – in Marialach versteckte.

1940 siedelte Strasser in die Vereinigten Staaten von Amerika über und war bis 1950 als Lehrer im Benediktinerkloster St. John in Collegeville im US-Bundesstaat Minnesota tätig. Anschließend wirkte er als Pfarrer in Primrose (1950–1963) und St. Henry’s Church, Howell (Nebraska) (1963–1968). Von 1968 bis zu seinem Tod war er Hausgeistlicher im St. Joseph’s Nursing Home in Norfolk (Nebraska).

In der frühen Nachkriegszeit beteiligte Strasser sich, von den Vereinigten Staaten aus, an den – erfolglosen – Versuchen, eine katholische Volkspartei aufzubauen.[1] Nach seiner Rückkehr nach Deutschland verfasste Strasser ein Erinnerungsbuch über seine beiden prominenten Brüder. Außerdem korrespondierte er mit prominenten Personen der Zeitgeschichte wie Heinrich Brüning[2] und Historikern wie Udo Kissenkoetter.

Schriften

  • Beichte gut!, 1932.
  • Gregor und Otto Straßer, München 1954. (Neuauflage 1965 als Gregor und Otto Strasser. Kurze Darstellung ihrer Persönlichkeit und ihres Wollens)

Literatur

  • Ein Leben im Schatten der Sippenhaft. P. Bernhard Strasser, der Bruder von Gregor Strasser, 70 Jahre alt, in Staubinger Tageblatt vom 21. März 1965.
  • Michael Kaufmann, Memento mori. Zum Gedenken an die verstorbenen Konventualen der Benediktinerabtei Metten seit der Wiedererrichtung 1830 (Entwicklungsgeschichte der Benediktinerabtei Metten, V. Teil), Metten 2008, 434f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Robert Edgar Cazden: The Free German and Free Austrian Press and Booktrade in the United States, 1965, S. 50.
  2. John Hellman: The Communitarian Third Way. Alexandre Marc's Ordre Nouveau, 1930-2000, 2002, S. 58.

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