- Berührungsspannung
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Als Berührungsspannung, auch Berührspannung, wird eine elektrische Spannung bezeichnet, die ein Körper bei Berührung überbrückt. Eine andere Erklärung lautet, dass die Berührungsspannung jene Spannung ist, die an einem Körper auftritt, wenn er vom Strom durchflossen wird. Sie bewirkt, dass ein elektrischer Strom durch den Körper fließt. Ist dieser Körper ein Lebewesen, kann eine zu hohe Berührungsspannung einen lebensgefährlichen elektrischen Schlag verursachen.
Bei einer Wechselspannung, im Gegensatz zu einer Gleichspannung, besteht das zusätzliche Risiko eines tödlichen Herzkammerflimmerns. So ist bei ihr bereits eine niedrigere Berührungsspannung lebensgefährlich, da bei der Frequenz des Stromnetzes von 50 Hz ein Herzkammerflimmern ab einer Stromstärke von ca. 0,03 A mit einer Wahrscheinlichkeit von 5 % und ab 0,05 A von 50 % auftreten kann.[1]
Inhaltsverzeichnis
Einordnung
Deutschland[2] Schweiz[3] : Bei gesunden erwachsenen Menschen geht man ab einer Berührungsspannung von 50 V Wechselspannung (AC) oder 120 V Gleichspannung (DC) von einer lebensbedrohlichen Situation aus. Unter anderem bei Kindern und Nutztieren ist die Berührungsspannung nur auf maximal 25 V Wechselspannung oder 60 V Gleichspannung festgelegt.
Österreich : Bei gesunden erwachsenen Menschen geht man ab einer Berührungsspannung von 65 V Wechselspannung (AC) oder 120 V Gleichspannung (DC) von einer lebensbedrohlichen Situation aus. Unter anderem bei Kindern und Nutztieren ist die Berührungsspannung nur auf maximal 25 V Wechselspannung oder 60 V Gleichspannung festgelegt.
Fehlerspannung
Die Fehlerspannung (Spannung, die im Fehlerfall über den Schutzleiter und den berührenden Körper abfällt) ist auf diese Werte begrenzt.
In medizinisch genutzten Räumen ist die Grenze der Berührungsspannung auf AC 25 Veff. und DC 60 V festgelegt.
Bei elektrischen Anlagen und Geräten unterscheidet man:
- Direktes Berühren: Das Berühren aktiver Teile, die im normalen Betrieb unter Spannung stehen
- Indirektes Berühren: Das Berühren von Teilen, die durch Fehler unter Spannung stehen (Fehlerspannung, z. B. wenn ein Außenleiter mit dem Gehäuse verbunden ist)
Siehe auch
Literatur
- Gerhard Kiefer: VDE 0100 und die Praxis. 1. Auflage, VDE-Verlag GmbH, Berlin und Offenbach, 1984, ISBN 3-8007-1359-4
- Günter Springer: Fachkunde Elektrotechnik. 18.Auflage, Verlag - Europa - Lehrmittel, Wuppertal, 1989, ISBN 3-8085-3018-9
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. VDE V 0140-479: 2007-5
- ↑ http://www.elektro-wissen.de/Elektroinstallation/fehlerarten.html
- ↑ SR 734.2: Verordnung vom 30. März 1994 über elektrische Starkstromanlagen (Starkstromverordnung)
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