- Betriebswirtschaftlich optimales Netz
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Der Begriff Betriebswirtschaftlich optimales Netz (BON, teils auch Betriebswirtschaftlich optimiertes Netz) bezeichnet ein aus betriebswirtschaftlicher Sicht verbessertes Schienennetz im Bahnverkehr.
Der Begriff nimmt Bezug auf das 1976 von der Deutschen Bundesbahn (DB) skizzierte Konzept zur Streckenstilllegung, das betriebswirtschaftlich und politisch erforderlich geworden war. Darin wurde eine Senkung der Betriebslänge von ca. 29.000 auf rund 16.000 Kilometer beschrieben. Das Konzept verfehlte die erwartete Wirkung, der Politik den Sanierungsauftrag der Bahnverwaltung nahezubringen.
Bereits im Jahr 1964 veröffentlichte die DB, von ihrer angehenden Milliarden-Schuldenlast angetrieben, im Rahmen des Aufschwunges von Lastkraftwagen und der damit verbundenen Reduktion des Bahn-Güteranteils eine um 7.000 Gleiskilometer reduzierte Definition des Bundesschienennetzes, was sich schrittweise bereits seit etwa 1953 abzeichnete. Man sah sich nicht mehr in der Lage, zuvor querfinanzierte Sparten wie den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) nur ansatzweise in gewohntem Maße aufrechterhalten zu können. Sie hatte neben der wachsenden Konkurrenz im Bereich von Straße und Wasserweg auch die Last vieler, von der Politik gewollter, zusätzlich zu entlohnender Eisenbahner und regionaler De-facto-Werksschließungsverbote zu tragen. Eine Vereinbarung zur Übertragung derartiger "Soziallasten" zum Bund hin wurde schließlich abgelehnt, gemeinwirtschaftliche Pflichten mit vergleichsweise geringen SPNV-Ausgleichszahlungen und Schuldenabbau waren nicht auf einen Nenner zu bringen, woraufhin man sich lauthalser, indirekter öffentlicher Forderungen einschließlich schleichender Streckenstilllegungen und des Verkehrsträgerwechsels bediente. Bis zur deutschen Wiedervereinigung konnte kein größeres Konzept durchgesetzt werden.
Siehe auch
Kategorien:- Deutsche Bundesbahn
- Verkehrspolitik
- Schienenverkehr (Deutschland)
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