- Betriebswirtschaftliche Auswertung
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Du kannst helfen, indem Du die dort genannten Mängel beseitigst oder Dich an der Diskussion beteiligst.Die Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) basiert in der Regel auf den laufenden Daten der Finanzbuchhaltung. Sie gibt dem Unternehmer während des laufenden Finanzjahres Auskunft über seine Kosten- und Erlössituation und damit über die Ertragslage. Im Gegensatz zur Bilanz, die meist erst mit einigen Monaten Zeitverzögerung erstellt wird, kann die BWA die Zahlen zur aktuellen Lage des Unternehmens liefern.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte der BWA
Die erste BWA wurde Ende der 1960er Jahre von der DATEV in Deutschland als sogenannte DATEV-Standard-BWA Nr. 1 eingeführt. Sie dient oft als Entscheidungsgrundlage für kleine und mittelständische Unternehmen. Für Kreditinstitute ist sie das wesentliche Informationsinstrument für die Beurteilung von Krediten gem. § 18 KWG im Rahmen der Kreditwürdigkeitsprüfung.
Mittlerweile hat die DATEV als Trendsetter um die Standard-BWA herum eine erhebliche Vielfalt von zusätzlichen Auswertungen geschaffen (Controllingreport, Kapitalflussrechnung, branchenbezogene BWA für Steuerberater, Rechtsanwälte, Optiker, Kfz-Handel u. v. a. m.). Diese DATEV-BWA wurden von anderen Rechnungswesen-Anbietern eins zu eins übernommen.
Bedeutung für die Wirtschaft
Die einzel- wie volkswirtschaftliche Bedeutung der BWA ist groß: Allein die DATEV und die steuerberatende Branche drucken monatlich über 2,5 Mio solcher Auswertungen aus; auf deren Aussagekraft müssen sich Unternehmer, Finanzverwaltung und Banken verlassen.
Anforderungen an Aussage- und Auswertungsfähigkeit
Die Anforderungen an die Aussage- und Auswertungsfähigkeit der BWA sind in den letzten Jahren gestiegen. Betriebswirtschaftliche Auswertungen müssen
- rechtsformenneutral gestaltet sein
- mit einem Branchenvergleich (DATEV-Betriebsvergleich oder Destatis) kompatibel sein
- größenordnungsneutral abbilden
- mit dem Rechnungswesen und statistischen Daten des Unternehmens integrierte Darstellungen erlauben
- bei entsprechender intelligenter Struktur standardisierbar sein.
Zusätzlich sind Zeitreihen, Vorjahresvergleiche und grafische Darstellungen wesentliche Qualitätskriterien, immer vorausgesetzt, die Struktur der BWA ist keine bloße Abfrage von Konten, sondern eine betriebswirtschaftlich klare Aussage. Da das Rechnungswesen mittelständischer Unternehmen aufgrund des IT-Fortschritts sehr schnell und kostengünstig ausgewertet werden kann, dürften sich in Zukunft zunehmend individuelle Branchenlösungen durchsetzen.
Literatur
- Manfred Bösinghaus: Analyse und Auswertung der DATEV-BWA, 4. überarbeitete Auflage, Stuttgart 2008
- Gertrud K. Deffner: "Schnelleinstieg BWA", Haufe-Lexware, 3. Auflage 2011, ISBN 978-3-648-00294-0.
- Grunwald/Grunwald: Bonitätsanalyse im Firmenkundengeschäft – Handbuch Risikomanagement und Rating, Stuttgart 2001
- Peter Knief: EDV-gestützte Individuelle Betriebswirtschaftliche Auswertungen. DATEV-Schriftenreihe Nr. 4, Köln 1984
- Peter Knief; Reichling: Auf Basel II gut vorbereitet, Die DATEV-Rating-BWA als Messlatte für eine neue Transparenz. Kredit & Rating Praxis, 1/2003
- C. Reichling; W. Ehlert: Neue Messlatte für mehr Transparenz – Die neue DATEV-Rating-BWA. Die Steuerberatung, 2003, S. 87 ff.
- Rudolph Siegbert: Wie liest man eine BWA? (in ständig neuen Auflagen seit 1975 verlegt)
Weblinks
- Wie liest man eine BWA? (PDF) (223 kB)
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