Bielefeld-Sennestadt

Bielefeld-Sennestadt
Wappen von Sennestadt
Wappen von Bielefeld

Sennestadt
Bezirk von Bielefeld

Datei:Bezirke Bielefeld - Sennestadt.svg
Koordinaten 51° 57′ 0″ N, 8° 35′ 0″ O51.958.5833333333333149Koordinaten: 51° 57′ 0″ N, 8° 35′ 0″ O
Höhe 149 m ü. NN
Fläche 24,7 km²
Einwohner 21.418 (31. Dez. 2005)
Bevölkerungsdichte 867 Einwohner/km²
Eingemeindung 1973
Postleitzahl 33689 (alt: 4800)
Vorwahl 05205
Website www.bielefeld.de/de/bz/sest
Gliederung

Dalbke, Eckardtsheim, Heideblümchen, Sennestadt

Politik
Bezirksvorsteherin Elke Klemens (SPD)
Sitzverteilung (Bezirksvertretung)
CDU SPD Grüne BfB FDP
6 5 2 1 1
Verkehrsanbindung
Autobahn
Bundesstraße
Bus 35, 37, 38, 135
Das Sennestadthaus: Wahrzeichen der Sennestadt
Überall in Sennestadt finden sich Skulpturen unterschiedlicher Künstler, wie hier auf dem Reichowplatz die Skulptur „Auf der Lichtung“ von Anthony Cragg aus dem Jahre 1997

Der Stadtbezirk Sennestadt im Südosten der kreisfreien Stadt Bielefeld in Nordrhein-Westfalen ist als städtebauliche Besonderheit berühmt und hat etwa 21.500 Einwohner.

Nach den Entwürfen des Architekten Hans Bernhard Reichow ist die Großwohnsiedlung Sennestadt im zweiten Nachkriegsjahrzehnt in der Heide- und Wiesenlandschaft der ehemaligen Gemeinde Senne II entstanden, vornehmlich für Heimatvertriebene und Flüchtlinge.

Damals als autogerechte Stadt der Zukunft gepriesen, gewinnt das zwischenzeitlich belächelte Konzept einer „organischen Stadtbaukunst“ heute wieder überraschende Aktualität, obwohl die Sennestadt in einigen Punkten als überholt gilt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Sennestadt liegt am Nordrand der Senne und wird im Nordosten begrenzt durch den Hauptkamm des Teutoburger Waldes, an seiner Nordwestflanke durch die Bundesautobahn A 2. Der Menkhauser Bach im Osten und Südosten bildet die ehemalige Staatsgrenze zwischen der Grafschaft Ravensberg und dem Land Lippe, die heutige Bielefelder Stadtgrenze gegen den Kreis Lippe. Weitere Bäche wie Dalke, Strothbach, Sprungbach und Hasselbach entwässern das Gebiet dem natürlichen Gefälle folgend in südwestlicher Richtung zur Ems hin. Das Landschaftsbild ist auch noch heute von Sanddünen geprägt, so dass seit dem 19. Jahrhundert zunehmend Waldbereiche Sennestadts als Schutzzonen zur Trinkwassergewinnung ausgewiesen wurden.

Ausdehnung des Gebiets des Stadtbezirks

Der westlichste und der östlichste Punkt des Stadtbezirks Sennestadt liegen etwa neun Kilometer Luftlinie auseinander. Die größte Ausdehnung im rechten Winkel auf diese Linie beträgt etwa vier Kilometer. Der höchste Punkt liegt auf mehr als 300 m ü. NN im Bereich des Hauptkamms des Teutoburger Waldes.

Nachbarorte

Die A 2 bildet die Grenze gegen den Stadtbezirk Senne mit seinen Ortsteilen Windflöte, Windelsbleiche und Buschkamp, der Teutoburger Wald gegen den Stieghorster Ortsteil Lämershagen. Im Süden grenzt der Kreis Gütersloh mit der Gemeinde Verl und dem Stadtteil Schloß Holte der Stadt Schloß Holte-Stukenbrock an. Hinter der oben genannten lippischen Grenze liegt der Oerlinghausener Ortsteil Lipperreihe.

Der Punkt mitten in der ehemals menschenleeren Senne, wo heute Bielefeld und die Kreise Gütersloh und Lippe aneinander grenzen, war früher ein Vierländereck, woran historische Grenzsteine heute noch erinnern: Hier trafen die Territorien der Grafschaft Ravensberg, der Grafschaft (später Fürstentum) Lippe, des Hochstifts Paderborn und der Grafschaft Rietberg aufeinander.

Gliederung des Stadtbezirkes

Als „Sennestadt“ wird oftmals nur die von Reichow gestaltete Kernstadt bezeichnet. Zum Gebiet des Stadtbezirks Sennestadt gehören daneben aber auch die Ortsteile Dalbke, Heideblümchen und Eckardtsheim.

Klima

Klimadiagramm: Durchschnittliche Regenmenge in Sennestadt (blaue Linie) und im NRW-Durchschnitt (weiße Linie) 1961–1990

Sennestadt gehört der gemäßigten Klimazone Mitteleuropas an. Es liegt im Bereich des subatlantischen Seeklimas. Die Winter sind unter atlantischem Einfluss meist mild und die Sommer mäßig-warm.

Durch die Lage im subatlantischen Seeklima herrscht ganzjährig ein humides Klima mit relativ gleich verteilten Niederschlägen vor. Insgesamt fallen im langjährigen Mittel an der Station Sennestadt 901 mm Niederschlag je Jahr. Somit fällt deutlich mehr Niederschlag, als im deutschen Mittel (700 mm).

→ Siehe auch: Klima in Ostwestfalen-Lippe

Geschichte

Zur Geschichte bis 1973

Sennestadt im Jahr 1961
Sennestadt im Jahr 1961

Das Gebiet der heutigen Sennestadt war im Mittelalter die sogenannte Heeper Senne und wurde auch bis ins 19. Jahrhundert von Heepen aus verwaltet. Wie die übrigen Teile der Grafschaft Ravensberg auch fällt sie 1346 an die Grafschaft Berg (ab 1423 Jülich-Berg). Mit dieser kommt das Gebiet mit dem Jülich-Klevischen Erbfolgestreit 1609 vorläufig und als Folge des Dreißigjährigen Krieges im Jahre 1666 endgültig an Brandenburg. 1719 wird die Grafschaft Ravensberg mit dem Fürstentum Minden zusammengelegt, die Regierung sitzt von nun an in Minden. Als 1807 Preußen alle linkselbischen Gebiete abtreten muss, kommt die Heeper Senne kurzfristig zum Königreich Westphalen, wo sie innerhalb des Departements der Weser zum District Bielefeld gehört. Bis 1810 ist sie Bestandteil des Cantons Heepen, wird dann aber dem Canton Brackwede zugeschlagen, der seinerseits das Kirchspiel Steinhagen an den neu geschaffenen Canton Brockhagen abgibt. Nach der napoleonischen Niederlage fällt Minden-Ravensberg an Preußen zurück.

Innerhalb der Provinz Westfalen gehört die Gemeinde Senne II nun zum Regierungsbezirk Minden und ab 1816 zum neugebildeten Kreis Bielefeld. Die in der Franzosenzeit eingeführte Trennung von Heepen und die Zugehörigkeit zum Amt Brackwede bleibt bestehen.

Am 15. Februar 1956 gründen der Landschaftsverband Westfalen-Lippe, der Landkreis Bielefeld und die Gemeinde Senne II die Sennestadt GmbH, um die preisgekrönten Pläne des Städteplaners Prof. Dr. Reichow zu realisieren. Ziel ist, „auf der grünen Wiese“ eine neue Großsiedlung vor allem für Flüchtlinge und Vertriebene zu bauen: Die Gesellschaft übernimmt den notwendigen Grunderwerb von rund 400 Hektar Fläche, stellt die finanziellen Mittel bereit, erschließt die Flächen und veräußert sie an Investoren und Bauwillige. Seit 1973 ist die Stadt Bielefeld alleinige Gesellschafterin der Sennestadt GmbH.

Aus der zum Amt Brackwede gehörenden Gemeinde "Senne II" wird mit Urkunde vom 27. April 1965 eine selbständige Stadt, die Sennestadt.

Bis 1970 ist das direkt an Eckardtsheim grenzende Wilhelmsdorf ein Beispiel für einen Ort auf der Grenze. In diesem Falle der Grenze zwischen der Gemeinde Sende (Kreis Wiedenbrück) und Sennestadt (Kreis Bielefeld). Zu diesem Zeitpunkt wird es nach Sennestadt eingemeindet.

1973 erfolgt die Eingliederung von Sennestadt als Stadtbezirk in die kreisfreie Stadt Bielefeld; dagegen gab es in Sennestadt erheblichen Widerstand, die juristischen Möglichkeiten gegen diese Eingemeindung, festgeschrieben im Bielefeld-Gesetz, wurden bis hin zum Verfassungsgericht - jedoch erfolglos - genutzt.

Religionen

Die Evangelische Kirchengemeinde Sennestadt gehört zum Kirchenkreis Gütersloh der Evangelischen Kirche von Westfalen mit drei Predigtstätten. Die größte davon ist die im geografischen Zentrum der Sennestadt gelegene und architektonisch interessante Jesus-Christus-Kirche, die 1966 eingeweiht wurde. Nahe der ehemaligen B 68 liegt die sehenswerte Kreuzkirche (Baujahr 1894). Die dritte Predigtstätte ist das Paul-Gerhardt-Haus im Ortsteil Dalbke.

Die beiden katholischen Kirchengemeinden Sankt Thomas Morus und Sankt Kunigunde gehören zum Dekanat Bielefeld-Lippe des Erzbistums Paderborn.

Des Weiteren gibt es hier eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten) und für die Anhänger der Neuapostolischen Kirche die Neuapostolische Gemeinde Sennestadt. In der Dunlopstraße befindet sich ein Königreichsaal der Zeugen Jehovas, welcher dort 1986 erbaut wurde. Zuvor wurde ein angemieteter Saal an der B 68 genutzt, welcher mit der Zeit die wachsende Gemeinde nicht mehr aufnehmen konnte.

Außerdem steht an der Elbeallee die Beyazit-Moschee.


Politik

Bezirksvertretung

Die Bezirksvertretung hat 15 Sitze, die sich nach der Kommunalwahl vom 26. September 2004 wie folgt zusammensetzten:

Parteien/Wählergemeinschaften Stimmen Sitze
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 43,2 % 6
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 34,4 % 5
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 10,0 % 2
BfB Bürgergemeinschaft für Bielefeld 6,8 % 1
FDP Freie Demokratische Partei 3,6 % 1
BÜRGERNÄHE Bürgernähe, Wählergemeinschaft für Bielefeld 2,0 % -
Gesamt 100 % 15

Bezirksvorsteher

Bezirksvorsteherin ist Elke Klemens (SPD). Obwohl die CDU in der Bezirksvertretung die stärkste Fraktion ist, fand sich nach dem Rücktritt von Karl Wolff 2007 kein CDU-Kandidat für das Amt des Bezirksvorstehers, so dass dieses von der SPD besetzt wurde. Stellvertretender Bezirksvorsteher ist Heinz Brinkmann (CDU).

Die Bürgermeister und Bezirksvorsteher Sennestadts seit Erteilung der Stadtrechte 1965:

  • 1965–1979: Hans Vogt (SPD)
  • 1979–1991: Horst Thermann (SPD)
  • 1991–1999: Elke Klemens (SPD)
  • 1999–2004: Peter van Hekeren (CDU)
  • 2004–2007: Karl Wolff (CDU)
  • seit 2007: Elke Klemens (SPD)

Wappen

Wappen

Beschreibung: „Unter dem roten Ravensberger Sparren auf einem roten Dreiberg, der mit zwei silbernen Rosen (für Senne II) mit goldenen Butzen und grünen Kelchblättern belegt ist, drei naturfarbene Bäume.“

Dargestellt sind im Wappen die Heidelandschaft der Senne und der Teutoburger Wald.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Kreuzkirche, erbaut 1894

Wahrzeichen aus alter Zeit ist die Kreuzkirche von 1894, die im besonderen Kontrast zum nur etwa 200 m entfernten Sennestadthaus steht, dem modernen Wahrzeichen des Stadtbezirks. Sein typisches Aussehen erlangt das Sennestadthaus unter anderem durch den Vorbau, der durch im Wasser stehenden Säulen getragen wird sowie die Skulptur "Kosmisches Raumelement" des Bildhauers Bernhard Heiliger an der Außenfassade trägt. Im Januar und Februar 2007 wurde die Fassade des Sennestadthauses mit einer modernen Glasfassade runderneuert. Die Kosten trug die Sennestadt GmbH, eine einhundertprozentige Tochter der Stadt Bielefeld.

Kulturdenkmäler

Zu einem der ältesten Kulturdenkmäler in der Senne gehören die zwei sogenannten Mordsteine, die schon seit 1660 auf dem Gebiet der heutigen Sennestadt stehen. Die Inschriften berichten von einem Mord an einer Frau und ihrem Kind.

Die Inschrift eines der beiden Steine lautet:
"ACH WIE KONS DU HERTZE LEIDEN
DA DU MIR THAETEST DEN HALS ABSCHNEIDEN
UND BEGINGEST AN MIR AN DIESEM ORD
SO EIN GRAUSAME UNERHÖRT MORT.
ANNO 1660"

Die Inschrift des anderen Steins ist aufgrund der Verwitterung nicht mehr zu entziffern

Aus den Aufzeichnungen Wolf Ernst Alemanns dem Commissionssecretarius und Amtsschreiber zu Sparrenberg aus dem Jahre 1688 geht ein anderer Text hervor:[1]

Stein 1
Vorderseite:
"UXOR MARIA TAMBOUR 1660"

Rückseite:
"O MENSCH SIEH AN DIE GROSSE THAT
WIE MICH MEIN MAN ERMORDET HAT
MIT MEINEM KIND VOM HALBEN JAHR
SO VON SEINEN FLEISH GEBOREN WAR, 1660"

Stein 2
Vorderseite:
"FILIA MARIA HELENA"

Rückseite:
LORENTZ AUS SIEBERG EIN DRAGONER.
ACH VATER! WIE KONT ES DEIN HERTZE LEIDEN
DASS DU MIR THÄTEST DEN HALSS ABSNEIDEN
UND B'GIGNST AN MIR AN DIESEM ORT
EIN GRAUSAM UNERHÖRTE MORT.
ANNO 1660"

Warum der Text im Laufe der Zeit verändert wurde, oder ob er gar von Alemann falsch wiedergegeben wurde, ist nicht mehr nachzuvollziehen.

Die Steine findet man heute abseits des Weges zwischen dem Altenwohnheim Frieda-Nadig-Haus und dem Sportplatz in einem kleinen Waldstück.


Regelmäßige Veranstaltungen

WISA

In dem Zeitraum zwischen 1967 und 2007 wurde, meist Ende April bis Anfang Mai, von der "Messe Bielefeld GmbH" die sogenannte WISA (Akronym von "Wirtschaftsschau") veranstaltet. Nach dieser Messe ist auch der Veranstaltungsplatz im Ortsteil Dalbke, das WISA-Gelände, benannt. Im Jahr 1967, damals noch im Stadtzentrum, fand die erste WISA statt; in den 70er-Jahren stieß die Veranstaltung mit annähernd einer halben Million Besucher auf erhebliches Interesse; in den letzten Jahren der WISA wurde nur noch ein Bruchteil der damaligen Besucherzahlen erreicht, das sinkende Interesse führte letztlich zur Einstellung der Veranstaltung. Ab dem Jahr 2008 findet die WISA nicht mehr statt.

Volkslauf

In dem Zeitraum zwischen 1967 und 1993 fand einmal jährlich der Sennestädter Volkslauf statt; Veranstalter war der Polizeisportverein Bielefeld. Dabei handelte es sich insbesondere in den 70er-Jahren um eine der größten Volkslauf-Veranstaltungen Westfalens. Unter anderem durch die größer werdende Popularität des Hermannslaufes, der noch heute auch über Sennestädter Gebiet führt, verringerte sich das Teilnehmerfeld erheblich, schließlich folgte die Einstellung des Laufes. In der Zwischenzeit existierten verschiedene Überlegungen die Laufveranstaltung wieder aufleben zu lassen, diese verliefen bislang jedoch ergebnislos.

skulptur aktuell

Skulptur "Großer Minotauros" von Richard Heß aus dem Jahr 1982 am Sennestadtring

Bislang viermal - in den Jahren 1982, 1985, 1989 und zum Jahreswechsel 2001/2002 - durchgeführt wurde die Ausstellung "skulptur aktuell", bei der Skulpturen, Statuen und Plastiken bedeutender Bildhauer, vorwiegend im Sennestädter Freigelände, präsentiert wurden. Die letzte Veranstaltung fand in Zusammenarbeit mit der Universität Giebichenstein statt. Durch städtische Mittel und Sponsoren konnten jeweils einige der Ausstellungsstücke in Sennestadt verbleiben, so dass nunmehr sich eine relativ große Anzahl Skulpturen im Stadtbild befinden.


Infrastruktur und Wirtschaft

Verkehr

Luftverkehr

Keine vier Kilometer vom Sennestadthaus entfernt liegt im Stadtteil Senne (ehemals Gemeinde "Senne I") der Flugplatz Bielefeld. Ein großer Motor- und Segelflugplatz befindet sich in Oerlinghausen.

Schienen- und Busverkehr

Der Bahnhof Sennestadt liegt an der Senne-Bahn (KBS 403) BielefeldSchloß HoltePaderborn. Er hatte bis 1966 den Namen „Bahnhof Kracks“ (nach dem Hofbesitzer Johann Kracks auf dessen Grund die Station entstand) und wird auch heute noch oft "Krackser Bahnhof" genannt. Die Strecke wird von der gleichnamigen Regionalbahn 74 bedient. Betreiber im Schienenpersonennahverkehr ist die NordWestBahn. Eingesetzt werden Dieseltriebwagen vom Typ Bombardier Talent.

Im Straßenpersonennahverkehr stellt die Stadtbuslinie 135 an der Endhaltestelle Senne den Anschluss an die Stadtbahn Bielefeld her (10-Minutentakt, abends alle 30 Minuten). In 30- bzw. 60-Minuten-Takt fahren die Buslinie 35 vom Ortsteil Heideblümchen über die zentrale Haltestelle Sennestadthaus nach Hillegossen und Sieker (Stadtbahn), die Buslinie 38 nach Dalbke, Lipperreihe, Oerlinghausen und weiter über Hillegossen nach Stieghorst (Stadtbahn). Die Ringlinie 37 bedient den Ortsteil Eckardtsheim und (mit kurzem Fußweg) den Bahnhof Sennestadt. Der Regionalbuslinie 82 verkehrt nach Stukenbrock. Eine durchgehende Busverbindung bis Paderborn besteht nicht mehr.

Im öffentlichen Personennahverkehr gilt der regionale Tarif des Verkehrsverbundes OstWestfalenLippe (Der Sechser) und der NRW-Tarif.

Straße

Sennestadt ist über die A 2 Dortmund-Hannover an das Fernstraßennetz angebunden. An der Anschlussstelle Bielefeld-Sennestadt kreuzt sie die B 68 Paderborn-Osnabrück und beim Autobahnkreuz Bielefeld die A 33, die von hier südöstlich Richtung Paderborn abgeht. Die Abfahrt Schloss Holte-Stukenbrock ist nur wenig mehr als einen Kilometer vom südlichen Stadtrand entfernt. Die Verlängerung der A 33 nach Nordwesten Richtung Osnabrück ist für die nächste Zeit vorgesehen. Der Baubeginn für den Abschnitt vom Autobahnkreuz Bielefeld an der A 2 zur B 61 und dem Ostwestfalendamm im Bielefelder Stadtteil Ummeln war am 16. Juni 2007. Der vollständige Lückenschluss zwischen Borgholzhausen und dem Autobahnkreuz Bielefeld an der A 2 soll laut der Bezirksregierung Detmold frühestens 2013 hergestellt sein.

Ansässige Unternehmen

Medien

Zu den Medien siehe den gleichnamigen Absatz im Hauptartikel über die Stadt Bielefeld.

Öffentliche Einrichtungen

Zu Sennestadt gehört Eckardtsheim mit Wilhelmsdorf, wo sich Einrichtungen befinden, die zu den von Bodelschwinghschen Anstalten gehören. Am östlichen Stadtrand mitten im Teutoburger Wald befindet sich Haus Neuland, ein Tagungshaus von überregionaler Bedeutung.

Im Stadtbezirk gibt es fünf Alten- und Pflegeheime: das Frieda-Nadig-Haus der Arbeiterwohlfahrt, das Ev. Altenzentrum Ernst-Barlach-Haus, das Haus Elim, das Boysenhaus und das Beckhof-Altenheim. Des Weiteren befinden sich im Stadtteil Eckardtsheim zahlreiche Pflegeheime der von Bodelschwinghschen Anstalten.

Im Stadtbezirk befinden sich fünf Filialen der Sparkasse Bielefeld, davon je eine in Dalbke und Eckardtsheim. Vertreten sind auch die Deutsche Bank, Commerzbank und die Volksbank Brackwede eG mit je einer Filiale.

Der Polizeibezirksdienst Sennestadt ist der Polizeiinspektion Süd mit Sitz der Hauptwache in Brackwede unterstellt. Die Polizeiwache Sennestadt liegt an der unteren Elbeallee, in einem früheren Versicherungsgebäude.

Sennestadt hat ein eigenes Bezirksamt im Sennestadthaus, in dessen Gebäude sich auch eine Filiale des Bürgeramtes mit den Bereichen Bürgerberatung und Standesamt befindet. Während Bauarbeiten an der Fassade wurden auch im Inneren die Zwischenwände des Gebäudes geöffnet, dadurch gelangte eine große Anzahl von Stinkwanzen in die Büros. Die Sennestadt GmbH bestellte auf Wunsch der Mieter einen Kammerjäger, der mit Mühe dem Problem Herr wurde. Das Gebäude wurde komplett saniert und präsentiert sich ab 2007 mit einer neuen Fassade und zeitgemäßer Isolierung. Auch der Innenausbau wurde ganz neu errichtet.

Bildung

Hans-Ehrenberg-Schule

Sennestadt verfügt über ein Gymnasium, die Hans-Ehrenberg-Schule, und eine Realschule, die Theodor-Heuss-Realschule sowie zwei Hauptschulen, die Adolf-Reichwein-Schule und die Vennhofschule. Die beiden Hauptschulen wurden zum Schuljahr 2008/2009 unter dem Namen Johannes-Rau-Schule zusammengelegt. Den Primarbereich decken drei Grundschulen ab, die Astrid-Lindgren-Schule, die Brüder-Grimm-Schule und die Hans-Christian-Andersen-Schule. Das Gymnasium befindet sich in privater Trägerschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen, die übrigen genannten Schulen sind städtisch.

Hinzu kommen zwei Förderschulen: die Schule am Schlepperweg (für Erziehungshilfe) und die Comeniusschule.

Persönlichkeiten

Trivia

Im Jahr 1956 erscheint in Österreich eine Briefmarke anlässlich eines Städtebau-Kongresses; auf dieser Briefmarke ist auch der Sennestädter Stadtplan dargestellt.

Im Juli 1966 gastierte die Fernsehshow "Spiel ohne Grenzen" mit Camillo Felgen als Moderator in Sennestadt. Dabei unterlag die Sennestädter Mannschaft dem Team aus der belgischen Stadt Huy.

Im Jahr 2005 erhielt der Sennestädter Ortsteil Eckardtsheim einen Sonderpreis des Wettbewerbes "Unser Dorf hat Zukunft"; mit dem Preis wurde der Weg von einer Anstalt zu einem Dorf mit gemeinschaftlichem und privaten Engagement gewürdigt.[2]

Im Jahr 2007 wird eine Initiative mit dem Ziel, dass Sennestadt in das staatliche Förderprogramm Stadtumbau West aufgenommen wird, gestartet.

Literatur

  • Stadt Sennestadt auf Anregung von Franz Stratmann und Gedanken von Karl Gerlach, Max Kluge und Otto Wiehage (Hrsg.): Sennestadt - Geschichte einer Landschaft. E.Gundlach KG, Bielefeld 1968.
  • Sennestadt-GmbH (Hrsg.): Geschichte in Daten u. Bildern 1969 - 1980. Bielefeld 1980.
  • Praxisschwerpunkt "Regional- und Raumplanung" der Universität Bielefeld (Projektleiter: Reinhard Landwehr): Sennestadt: Evaluation eines städtebaulichen Konzepts. Bielefeld 1984.
  • Heinrich Koch und Gunter Stratmann: Das Dreieck in der Senne : vom Ödland zur Sennenstadt. Thomas P. Kiper, Bielefeld 1999. ISBN 3-9803990-3-6
  • Dorothee Prins: Kunst zum Anfassen. In Sennestadt wird Kunst "unters Volk" gebracht.. In: Der Minden-Ravensberger. 59. Jahrgang, 1987, S. 94.
  • Thomas Steinfeld: Deutsche Landschaften (13): Sennestadt. Pepitahut mit Anspruch auf Besonnung. Eine Erinnerung an eine soziale Utopie. In: Süddeutsche Zeitung. 12. April 2003.
  • Sennestadtverein (Hrsg.): Wagnis Sennestadt. Thomas P. Kiper, Bielefeld 2005, ISBN 3-936359-08-3.

Quellenangaben

  1. Heinrich Koch, Gunter Stratmann: Das Dreieck in der Senne Bielefeld: Verlag Thomas P. Kiper, 1999, S. 102ff
  2. Kreis Gütersloh(Hg.), Dorfwettbewerb 2005 "Unser Dorf hat Zukunft", S.15ff (PDF; 2,3 MB) [Stand: 1. März 2007]

Weblinks


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