AKW Kaiseraugst

AKW Kaiseraugst

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Kernkraftwerk Kaiseraugst
Land: Schweiz Schweiz
Daten
Eigentümer: Kernkraftwerk Kaiseraugst AG
Betreiber: Kernkraftwerk Kaiseraugst AG
Planungen beendet: 1. Jan. 1989

Planung eingestellt (Brutto):

1  (1000 MW)
Stand: 7. Juni 2008
Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation.

Das Kernkraftwerk Kaiseraugst sollte ein Kernkraftwerk in Kaiseraugst in der Schweiz werden. Lange Zeit stand die Gemeinde als Standort eines Kernkraftwerks zur Diskussion. Das Projekt scheiterte am erbitterten Widerstand der Bevölkerung und von Umweltschutzkreisen. Die spektakulärste Aktion war 1975 eine elf Wochen andauernde Besetzung des Baugeländes. 1988 wurde das Projekt endgültig fallen gelassen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Motor-Columbus entwarf das Kernkraftwerk Kaiseraugst angesichts des steigenden Stromverbrauchs in der Schweiz. Um diesen Bedarf möglichst schnell zu decken, wurde versucht, die Bewilligungsverfahren des Projektes schnell voranzutreiben. Eine Realisierung des Kraftwerkes war aber mit der Zeit aus politischen Gründen nicht mehr realisierbar. Das Kraftwerk hatte alleine schon eine Planungszeit von über 20 Jahre hinter sich. Die Kosten des Projekt betrugen 1,2 Milliarden Schweizer Franken.[1]

Auseinandersetzungen über das Kernkraftwerk Kaiseraugst gibt es seit Mitte der 1970er Jahre. Es wurde sich mit verschiedenen Projekten befasst, um eine sichere Energieversorgung zu gewährleisten. Dabei setzte man auf das Kernkraftwerk bei Kaiseraugst. Heute wird das Projekt von vielen Teilen der Bevölkerung abgelehnt. Damals sah das noch anders aus. Die Mehrheit wollte Kernkraftwerke als Energiequelle nutzen. Letztendlich wurde entschieden, das der Bund das Kernkraftwerk übernehmen soll und so der Bau eingestellt werden solle. Dies wurde aber abgelehnt. Die Standortbewilligung in Kaiseraugst wurde am 28. August 1972 für eine Anlage mit einer auf 850 MW erhöhten Leistung ausgeschrieben. Dabei waren auch Kühltürme geplant, wenn man das Kraftwerk an einem um 600 m verschobenen Ort nahe dem Kraftwerksgelände bauen würde. Die Projektierung begann im Jahre 1974.[1]

Im Jahre 1975 wurde das Gelände des Kraftwerkes erstmals von Aktivisten besetzt. Der Baubeginn war deshalb herausgezögert worden. Am 28. Oktober 1981 hatte der Bundesrat eine Anlage mit 900 bis zu 1000 MW Leistung bewilligt.[1] Von der 17. bis 25. Sitzung im Jahr 1985 bis 1986 waren Pläne für Reaktoren vom Typ BWR-6 (Mark 2 und 3) von General Electric, SWR-72 von der Kraftwerk Union, SWR-75 von Asea-Atom und ABWR vorhanden.[2]

1987 wurde dann ein Bau mit Durchlaufkühlung bewilligt. Die Option eines Kühlturmes muss aber weiterhin offen bleiben. Letztendlich sind alle Voraussetzungen geschaffen worden, bis auf die Seismik in dem Gebiet und der Fall eines Notfallplanes, falls es zu einem Unfall kommen sollte. Als nächstes hätte ein Lieferant für das Kraftwerk gewählt werden müssen. Da man diesen Schritt aber niemals durchführte, wurde niemals ein Vertrag abgeschlossen. Kurz darauf wurde das Projekt beendet.[1]

Für das Projekt waren bis Ende 1987 nach Angaben des Schweizer Bundesrates von 1988 rund 1,335 Milliarden Schweizer Franken an Kosten aufgelaufen, davon 1,098 Milliarden für Baukosten (darunter 482 Millionen für Werksanlagen und Projektierung und 538 Millionen für Zinsen und Finanzierung, 32 Millionen für das Grundstück, 34 Millionen für Verwaltungs- und allgemeine Kosten) sowie 136 Millionen für Kernbrennstoff und 100 Millionen für nichteinbezahltes Aktienkapital. Der Gesamtverlust des Betreibers, der Kernkraftwerk Kaiseraugst AG, wurde vom Bundesrat auf 1,1 bis 1,3 Milliarden Franken geschätzt.[1]

Daten des Reaktorblocks

Das Kraftwerk sollte einen Block bekommen:

Reaktorblock Reaktortyp Netto-
leistung
Brutto-
leistung
Baubeginn Projekteinstellung
Kaiseraugst [3] Siedewasserreaktor 1000 MW 0 MW[4] - 01.01.1989

Quellen

  1. a b c d e Kernkraftwerk Kaiseraugst. Nichtrealisierung. Schweizer Nationalrat, Motion 88.334, eingereicht von Nationalrat Georg Stucky am 3. März 1988 mit Antwort des Bundesrates vom 28. September 1988. Dort Punkt 2.2.6 Die aufgelaufenen Kosten (abgerufen am 22. Juli 2008)
  2. Archiv zur Geschichte der Kernenergie in der Schweiz (S. 142)
  3. Kernkraftwerk Kaiseraugst auf der PRIS der IAEA (englisch)
  4. Diese Angabe ist falsch, aber bei der IAEA wird als Bruttoleistung nur diese Angabe gemacht, andere Quellen geben gar keine Leistung an.

Siehe auch


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