Birgittenkloster Mariakron

Birgittenkloster Mariakron

St. Annen und Brigitten ist der Name einer Kapelle in der norddeutschen Hansestadt Stralsund.

Kapelle St. Annen und Brigitten

Inhaltsverzeichnis

Kapelle

Die ehemalige Kapelle St. Annen und Brigitten befindet sich auf einem Hof in der Schillstraße 5- 7. Sie wurde durch den Bürgermeister Otto Voge gestiftet und am 13. Mai 1470 durch Bischof Werrner von Schwerin geweiht. Bis zur Reformation wurde die Kapelle von den Mönchen und Nonnen des direkt an der Straße gelegenen Klosters genutzt. Von 1948 bis 1988 wurde die Kapelle von der neuapostolischen Gemeinde Stralsunds genutzt. In den Jahren 2003- 2004 und 2005 bis 2008 wurde der Gebäudekomplex in mehreren Abschnitten umfassend saniert und beherbergt einen Teil der Stadtverwaltung. Die Kapelle wird als Veranstaltungsraum genutzt und kann besichtigt werden.


Kloster

Der von der heiligen Brigitta gestiftete Erlöserorden gründete durch das Lübeck nahestehende Mutterkloster Marienwohlde auf einem Gelände in der heutigen Mariakronstraße (die Straße wurde nach dem Kloster benannt) um 1420 ein Doppelkloster für Nonnen und Mönche. Der Rat der Stadt Stralsund stellte dafür die Kapelle St. Marien Magdalenen und einen Mariakronfriedhof bereit. Im Juli 1421 zogen die Nonnen und Mönche in das Kloster Mariakron ein.

Beim Stralsunder Kirchenbrechen 1525 (siehe Geschichte der Hansestadt Stralsund) wurden die Klostergebäude und die 1446 errichtet Kapelle zerstört. Wie die Aufzeichnungen des Bürgermeisters Bartholomäus Sastrow belegen, wurden in den Räumlichkeiten nach der Verwüstung 1525 Kleinkindköpfe und -körper gefunden. Die Nonnen zogen in das Katharinenkloster mit ein, die Besitzungen des Klosters wurden mit denen der St.-Annen-Kapelle zusammengelegt.

1554 fanden die Steine des Bauwerks Verwendung zum Ausbau der Festungsanlagen der Stadt. Bei Ausgrabungen im Jahr 1956 wurden Fundamentreste der Kapelle entdeckt. Der alte Friedhof wurde noch 1733 in einem Festungsplan der Stadt erwähnt.

In den Folgejahren wurden die Gebäude als Fachwerkhäuser neu errichtet und dienten über mehrere Jahrhunderte zu Wohnzwecken. Um 1700 z.B. dienten die ehem. Klostergebäude als Wohngebäude für unverheiratete Frauen aus angesehenen und wohlhabenden Familien.

Namensgebung

Umgangssprachlich wird der aus insgesamt fünf Gebäuden bestehende Komplex auch „Kloster St. Annen und Brigitten“ genannt, obwohl die ursprünglichen Klostergebäude schon seit Jahrhunderten nicht mehr existieren und die Kapelle nie als Kloster im engeren Sinne gedient hatte[1].

Belege

  1. Herbert Ewe: Stralsund, Hinstorff-Verlag, Rostock 1977, Seite 119

54.31361111111113.07757Koordinaten: 54° 18′ 49″ N, 13° 4′ 39″ O


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