- Otto Voge
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Otto Voge (* unbekannt; † 22. August 1475 in Stralsund) war ein deutscher Politiker. Er war 27 Jahre lang Bürgermeister der Hansestadt Stralsund.
Voge wurde als Sohn des Bürgermeisters Nikolaus Voge geboren und gehörte somit einem alten ritterlichen Geschlecht an.
Er wurde 1443 zum Bürgermeister gewählt und erwarb sich große Verdienste um die Verwaltung und Verfestigung der Stadt. Er vermittelte im Erbstreit zwischen Wartislaw IX. und Mecklenburg und setzte beim pommerschen Herzog als dem Landesherren der deutschen Hansestadt Stralsund, das „Goldene Privileg“ durch.
Eine Verschwörung Wartislaws IX. zu seiner Absetzung 1453 wurde Voge bekannt, worauf er auf dem versammelten Landtag den Herzog und dessen Vogt Raven Barnekow seinerseits der Verschwörung anklagte. Da Stralsund die Gerichtsbarkeit über die hier begangenen Taten oblag, ließ er Barnekow einsperren und nach der Verurteilung töten. Der Herzog sowie die Familie Barnekow, aber auch die drei Hansestädte Anklam, Greifswald (besonders Bürgermeister Heinrich Rubenow) und Demmin wandten sich gegen diese Entscheidung Voges, die auch den Wechsel der Landesherrschaft gemäß der erteilten Privilegien denkbar erscheinen ließ.
Die Stimmung in Stralsund richtete sich wegen dieser Feindschaften und einer bereits vorher von Voge eingeführten Steuer gegen ihn. Er musste 1453 die Stadt verlassen und begab sich in die Obhut des Königs Christian I. Vom Rat der Stadt Stralsund wurde er verfestet.
Als Wartislaw IX. starb und seine Söhne Stralsunder Kaufleute überfielen wurde Otto Voge am 11. März 1458 vom Rat der Stadt in Ehren in die Stadt zurückgerufen und wieder als Bürgermeister eingesetzt.
An Voge erinnert die Otto-Voge-Straße in Stralsund.
Literatur
- Theodor Pyl: Voge, Otto. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 40, Duncker & Humblot, Leipzig 1896, S. 92–94.
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