Blasius Hölzl

Blasius Hölzl

Blasius Hölzl (* 1460 in Sillian; † 1526) war ein Finanzberater, Sekretär und Rat Kaiser Maximilians I.

Leben

Der hochgebildete Hölzl war Sohn eines görzischen Lokalbeamten. Anfangs wollte er Geistlicher werden, dennoch entschloss er sich letztlich in die Tiroler Kanzlei einzutreten, wo er 1490 den deutschen König Maximilian I. nach Ungarn begleitete. Nach längerer Probezeit wurde er im Jahr 1494 in den königlichen Dienst gestellt.

Vier Jahre später wurde die neue Hofkammer begründet. Zu dieser Zeit war Hölzl zu einem der leitenden Sekretäre aufgestiegen und wurde bald eine der Führungspersonen in der Hofkammer. Zu seinen Aufgabenbereichen zählten einerseits die österreichischen Kammersachen und andererseits die Reichssteuern. Hölzl war auch in die Darlehensgeschäfte mit den Fuggern, Welsern und Paumgartnern involviert. Er war Mitglied der Sodalitas Litterarum in Augsburg und hatte einen guten Namen unter den Humanisten.

Hölzl begleitete Maximilian I. während des Pfälzerkriegs im Jahr 1504. Er war als oberster Leiter der Kriegskammer für die Verpflegung und den Sold der Truppen verantwortlich, was sich auf Grund der leeren Kassen als schwierige Aufgabe erwies. Dennoch gelang es Hölzl immer wieder, Geld aufzubringen. Bald sorgte er auch für die Kriegspropaganda. Auch beim Ungarnfeldzug war Hölzl wieder an der Seite Maximilians, um Geld aufzutreiben.

Für Maximilian I. war Hölzl eine Art Laufbursche, dem er alle lästigen und unangenehmen Aufgaben überwälzte. Dazu zählte beispielsweise die Schuldentilgung der Königin der Niederlande. Für seine Dienste wurde er, wenn das Geld fehlte, mit dem Viztumamt, kleineren Herrschaften und Ämtern in Kärnten belohnt.

Beim Venezianerkrieg 1508 war Hölzl Verwalter der Kriegskammer in Lienz. Wieder einmal gab es Geldsorgen. Zudem musste er für Michael von Wolkenstein und Erich von Braunschweig die Geschäfte führen. Die beiden Herzöge stritten sich um die Dienste Hölzls, was seine Arbeit zusätzlich erschwerte.

Beim Sommerfeldzug im Folgejahr arbeitete er wiederum in der Lienzer Kriegskammer, aber auch in Trient. Im Jahr 1510 heiratete er und wurde auch Rat der Innsbrucker Raitkammer, was seine Lage doch deutlich besserte. Sein Ansehen und Vermögen stieg. Er konnte sogar Schloss Vellenberg im Inntal seinen Wohnsitz nennen. Schließlich gab er das Viztumamt und Schloss Karlsberg auf, um nach Tirol zu ziehen.

Zur Ruhe ließ ihn Maximilian I. nicht kommen. Je kritischer die Finanzlage wurde, desto öfter musste sich Hölzl mit Darlehens- und Anleihenverhandlungen beschäftigen. Maximilian gab sich mit kleinen Summen nicht zufrieden. Jedes Jahr musste Hölzl von Neuem um Geld ringen: 1515 für den Wiener Kongress, 1516 für die erhoffte Kriegsentscheidung in Italien, 1517/18 für den Augsburger Reichstag und die Wahlwerbung für Karl V.

Hölzl war für seine Zähigkeit und Ausdauer berüchtigt. So gelang es ihm, Anleihen bis in eine Höhe von 100.000 Gulden zu beschaffen und das, obwohl der kaiserliche Kredit fraglich, viele Ämter verpfändet und Silber und Kupfer für viele Jahre verschrieben waren.

1518 trat Hölzl erstmals als Kanzler der Königinnen Maria und Anna auf. Nach dem Tod Kaiser Maximilians I. setzten ihn Karl V. und Ferdinand als Tiroler Kammerpräsidenten ein, wo er allerdings mit einem Schuldenberg, der über eine Million Gulden betrug, konfrontiert wurde.

Literatur

  • Hermann Wiesflecker: Kaiser Maximilian I. - 2.12 Blasius Hölzl, Faktor der Hofkammer und "Finanzer", Oldenburg 1981

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