Blausterne

Blausterne
Blausterne
Zweiblättriger Blaustern (Scilla bifolia)

Zweiblättriger Blaustern (Scilla bifolia)

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Spargelgewächse (Asparagaceae)
Unterfamilie: Scilloideae
Gattung: Blausterne
Wissenschaftlicher Name
Scilla
L.
Illustration von Scilla scilloides
Blüte von Scilla siberica
Scilla obtusifolia
Massenblüte von Scilla siberica im Garten von Schloss Ellingen, Mittelfranken

Die Blausterne (Scilla), als Trivialname auch „Szilla“ geschrieben, sind eine Pflanzengattung in der Unterfamilie Scilloideae innerhalb der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Sie kommen in ganz Europa, Teilen Asiens und an wenigen Stellen in Afrika vor. Unter den Vertretern finden sich auch einige Zierpflanzen. Am bekanntesten dürfte der einheimische Zweiblättrige Blaustern sein, der auch in vielen Parks und Gärten angepflanzt wird.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Alle Scilla-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen. Die Geophyten bilden Zwiebeln als Überdauerungsorgane. Aus der Zwiebel entstehen eine bis fünf Sprossachsen, die bei einigen Arten eine Wuchshöhe von bis zu 50 Zentimeter erreichen können. Die Laubblätter stehen in einer grundständigen Rosette zusammengefasst.

Sie bilden endständige, traubige Blütenstände, die ein- bis vielblütig sind. Die Blütenstiele sind meist aufrecht, manchmal gebogen oder an der Spitze nickend, selten abstehend oder abwärtsgebogen. Es ist ein Hochblatt je Blüte vorhanden oder dieses fehlt. Die sechs gleichgestaltigen Blütenhüllblätter sind frei oder am Grund verwachsen und ausgebreitet oder zurückgekrümmt. Ihre Färbung ist meist blau bis purpurlich, selten weiß. Die Staubfäden sind frei, am Grund der Blütenhüllblätter eingefügt und gegen die Spitze verschmälert. Der Fruchtknoten ist kugelig bis verkehrt-eiförmig, dreifächerig mit zwei bis zehn Samenanlagen je Fach. Der meist gerade Griffel endet in einer kleinen und gestutzten Narbe.

Die loculizidale Kapselfrucht bleibt kugelig, öffnet sich dreilappig und enthält 3 bis 30 Samen. Die Samen sind kugelig bis ellipsoid, gelb, braun oder schwarz, glänzend, ungeflügelt und besitzen bei manchen Arten ein Elaiosom. [1]

Arten

Die Gattung Scilla in ihrem traditionell angewandten, weiten Sinn ist eine paraphyletische Gruppe [2] und in einem System auf phylogenetischer Grundlage in mehrere kleinere Gattungen zu unterteilen. Die mit dem Gattungstypus, Scilla bifolia, nächstverwandte Gattung Chionodoxa ist dagegen auch in eine eng gefasste Gattung Scilla einzuschließen.[3][4].

Sie enthält im weiteren Sinne etwa 50 bis 90 Arten (Auswahl):

Quellen

  • John McNeill: Scilla in Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico Volume 26 Magnoliophyta: Liliidae: Liliales and Orchidales. Oxford University Press, New York u.a. 2002, ISBN 0-19-515208-5, S. 320.  (online). (Abschnitt Beschreibung)
  • Eintrag bei der www.pacificbulbsociety.org.

Einzelnachweise

  1. E. V. Mordak: Scilla. S. 214 in: Peter Hadland Davis (Hrsg.): Flora of Turkey and the East Aegean Islands. Vol. 8 (Butomaceae to Typhaceae). Edinburgh University Press, Edinburgh 1984, ISBN 0-85224-494-0. 
  2. M. Pfosser & F. Speta: Phylogenetics of Hyacinthaceae based on plastid DNA sequences. In: Annals of the Missouri Botanical Garden 86(4), 1999: 852-875.(online)
  3. Franz Speta: Über Chionodoxa Boiss., ihre Gliederung und Zugehörigkeit zu Scilla L. In: Naturkundliches Jahrbuch der Stadt Linz 21, 1976: S. 9-79 (PDF, 11,5 MB).
  4. Franz Speta: Systematische Analyse der Gattung Scilla L. s.l. (Hyacinthaceae). In: Phyton (Horn), 38 (1), 1998, S. 1-141 (PDF, 29,7 MB).
  5. Dimitris Tzanoudakis, Zaharias Kypriotakis: A new polyploid Scilla (Liliaceae) from the Cretan area (Greece). In: Folia Geobotanica 33 (1), 1998: S. 103-108, doi:10.1007/BF02914932

Weblinks

 Commons: Blausterne (Scilla) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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