- Bobby Beausoleil
-
Robert Kenneth „Bobby“ Beausoleil (* 6. November 1947 in Santa Barbara, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Musiker und verurteilter Mörder, der vor allem durch seine Verbindung zu Charles Manson und dessen „Family“-Kommune Bekanntheit erlangte.
Inhaltsverzeichnis
Musiker und Künstler in Kalifornien
Der Gitarrist Beausoleil knüpfte bereits als Teenager Kontakte zur kalifornischen Hippieszene und spielte in den frühen Bandprojekten einiger später einflussreicher Musiker, wie etwa Arthur Lee (Love) und David LaFlamme (It's a Beautiful Day). Außerdem arbeitete er als Schauspieler in mehreren Untergrund- und B-Movie-Produktionen mit. Am bekannteste dürfte seine Hauptrolle in der ersten (so nicht veröffentlichten Version) des Kenneth Anger-Films Lucifer Rising sein. Die meisten seiner Projekte waren nicht sonderlich erfolgreich, teilweise stellte seine Minderjährigkeit ein Problem für Touren und Veröffentlichungsrechte dar, teilweise kam es zu persönlichen Differenzen mit Band- und Filmkollegen.
Kontakt zu Charles Manson und Mord an Gary Hinman
Beausoleil lernte Charles Manson und einige der Mädchen aus dessen Family wohl 1967 auf einer Party kennen und traf diese in der Folge öfter zum gemeinsamen Singen und Gitarre spielen [1]. In engeren Kontakt zur Family kam er im Februar 1968, als Manson mit einigen Anhängerinnen einige Wochen in Beausoleils Haus in Topanga wohnte [2] . Ihn beeindruckte die Philosophie, vor allem aber der sexuelle Lebensstil der Mansonkommune. Einige Monate zog er mit seiner eigenen „Familie“ aus jungen Frauen durch Kalifornien, zu der auch Catherine „Gypsy“ Share zählte. Die beiden hatten sich bei einer Filmproduktion kennengelernt. "Gypsy" gehörte später zum harten Kern der "Family", die diese nach der Verhaftung Mansons weiterführten.
Ab dem Winter 1968/69 lebte Beausoleils Gruppe dauerhaft mit Manson auf der Ranch zusammen. Am 26. Juli 1969 begab sich Beausoleil in Begleitung der Manson-Anhängerinnen Susan Atkins und Mary Brunner in das Haus des Lehrers Gary Hinman, eines gemeinsamen Bekannten, um von diesem Geld einzutreiben. Bis heute ist nicht klar, ob es dabei um Schulden Hinmans bei der 'Family' oder um Geld aus einem geplatzten Drogendeal ging. Angeblich verlangten die Straight Satans, eine Motorradgang, die Charles Manson versuchte für sich zu gewinnen, die Übergabe von echtem Meskalin oder sofortige Entschädigung für das zuvor erhaltene falsche und setzten Beausoleil unter Druck. Dieser suchte darauf Hinman auf, von dem er das angebliche Meskalin erhalten hatte. Da Hinman sich weigerte, Geld zu zahlen, wurde er verprügelt und gefesselt und über Nacht in seinem eigenen Haus gefangen gehalten. Er erklärte sich schließlich bereit, der Family seine beiden Autos zu überschreiben. Dennoch wurde er am Abend des 27. Juli von Beausoleil erstochen.
Verurteilung und Aktivitäten im Gefängnis
Am 6. August 1969 wurde Beausoleil in einem der von Hinman überschriebenen Autos kontrolliert, verhaftet und wegen Mordes angeklagt. 1970 wurde er in Los Angeles zum Tode verurteilt, nach Gesetzesänderungen in Kalifornien wurde das Urteil - wie diejenigen Mansons und seiner verurteilten Anhänger - zu lebenslanger Haft umgewandelt.
Er spielte im Gefängnis wieder Gitarre, 1976-1979 erhielt er die Erlaubnis, Aufnahmen zu machen, von denen ein Teil als Soundtrack des offiziell nie endgültig fertig gestellten Films Lucifer Rising verwendet wurde, außerdem entstanden zwei instrumentale Soloalben. Anschließend wandte sich Beausoleil der bildenden Kunst zu, 2005 stellte eine Galerie in Los Angeles einige seiner Gemälde aus.[3]. Seit 1981 ist er mit der Künstlerin Barbara Ellen Baston verheiratet.
Literatur
- Ed Sanders: The Family: Die Geschichte von Charles Manson. Deutsche Übersetzung bei Rowohlt, Reinbek 1995, ISBN 3-499-19644-1.
- Carol Greene: Der Fall Charles Manson. Mörder aus der Retorte. E.I.R. 2001, ISBN 3-925725-13-X.
- Vincent Bugliosi, Curt Gentry: Helter Skelter: The True Story of the Manson Murders. W. W. Norton & Company, 2001, ISBN 0-393-32223-8. (englisch)
- Deutsche Übersetzung: Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson, Riva Verlag, München 2010 ISBN 978-3-86883-057-6
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Sanders, S.44
- ↑ Sanders, S. 48
- ↑ Clair Obscur Gallery
Wikimedia Foundation.