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Vaughn Bodé (* 22. Juli 1941 in Utica, NY; † 18. Juli 1975) war ein US-amerikanischer Comiczeichner, der Einfluss auf den Bereich des Graffiti-Writing hatte.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Vaughn Frederic Bodé wurde in Utica, New York als zweites von vier Kindern geboren und zeichnete bereits als Sechsjähriger seinen Comic Sammy the Garbage Man goes to Moon. In der Schule oder zu Hause mit seinem jüngeren Bruder Vincent kreierte er die Figuren und Planeten seiner Geschichten. 1957, mit sechzehn Jahren, erfand Bodé einen Charakter mit großer Mütze über dem Oberkörper und nennt sie Cheech Wizard. Dieser Figur blieb er sein ganzes Schaffen über treu. 1963 veröffentlicht Bodé im Eigenverlag sein erstes Comcicbuch Das Kämph.
Seine bekannteste Figur ist der Cheech Wizard, den man als postmodernen Lebemann bezeichnen könnte. Zudem kennzeichnet Bodés Comics die aufreizende Darstellung üppiger Frauenfiguren und eine allgemein psychedelische Hintergrundgestaltung.
2006 wurde Vaughn Bodé in die Comic Book Hall of Fame aufgenommen.
Ästhetik
Bodés bekannteste Figur war und ist der Cheech Wizard, ein rotes Männchen mit großen Füßen, dessen Torso und Kopf unter seinen Hut verborgen sind, und dessen Lebensinhalt in der Suche nach Party, Bier und hübschen Frauen besteht. In den Geschichten wird sein Aussehen niemals aufgedeckt, denn wenn der Cheech Wizard seinen Hut einmal abnimmt, ist entweder sein Kopf von der Sprechblase verdeckt (In: Captured by Morton Frog, 1967) oder der Comicstrip endet abrupt vor dem Panel, als er ihn abnehmen will (In: Who is C.W., 1974). Es gibt das Gerücht, der Zeichner Ralph Bakshi habe die Figur des Cheech Wizard für seinen Film Wizards von Bodé plagiiert, wobei dieser behauptet, es handele sich um einen Tribut an seinen Erfinder.
Viele der Figuren in Bodés Comics haben echsen- oder reptilienähnliche Gestalt, stehen aber wie in einer Fabel für Menschen, zumal die Frauenfiguren meist sehr menschlich anmuten. Inhaltlich drehen sich viele Comics um Aspekte der Gegenkultur der 1970er Jahre wie sexuelle Befreiung, Drogengebrauch und das Brechen der gesellschaftlichen Norm. Der Comic War Lizards zeigt allerdings recht kritisch Bodés Sichtweise auf den Vietnamkrieg. Bodés Arbeit beeinflusst bereits zu Lebzeiten durch die zahlreichen Veröffentlichungen in Magazinen die Bildsprache der New Yorker Graffiti-Writer und seine Figuren gehören bis dato zum festen Kanon der Writing-Kultur.
Veröffentlichungen
- Das Kämph (1963), Eigenverlag, eines der ersten Untergrund Comicbücher überhaupt.
- Sunpot (1971) bei Stellar Prod.
- Deadbone Erotica (1971) bei Bantam Books.
- Bodé´s Cartoon Concert (1972).
- Junkwaffel 1-4 (1972) bei The Print Mint.
- The Collected Cheech Wizard (1972) bei Company & Sons.
- Lizard Zen (1973) im selbst gegründeten Verlag TKII (zusammen mit Robert Wiener).
- Zooks (1973) ebenfalls bei TKII.
- Bodé´s Cartoon Concert (1973, Neuauflage) bei Dell Books.
Preise
- Scholastic Cartoon Award 1966 - für den Comic Cheech Wizard
- Hugo Award 1969 – Best Fan Artist, nominiert für Best Professional Artist im darauf folgenden Jahr.
- Yellow Kid Award 1974 in Lucca, Italien.
- nominiert für die Aufnahme in die Eisner Hall of Fame 1998 und 2002.
Quellen
- René Westhoff. Vaughn Bodé lachendes Licht. In: Henkel/ Domentat/ Westhoff (Hg.). Spray City – Graffiti in Berlin. S. 16-19.
Personendaten NAME Bodé, Vaughn KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Comiczeichner GEBURTSDATUM 22. Juli 1941 GEBURTSORT Utica, New York, USA STERBEDATUM 18. Juli 1975
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