ARENA der jungen Künste

ARENA der jungen Künste

ARENA… der jungen Künste ist ein internationales Theaterfestival mit den Schwerpunkten Performance, Tanz- und Körpertheater. Das von Studenten der Friedrich-Alexander-Universität organisierte Festival findet jährlich in Erlangen über den Zeitraum von einer Woche statt.

Inhaltsverzeichnis

Profil

ARENA… der jungen Künste ist ein internationales Theaterfestival, das jährlich in Erlangen sechs Tage lang die verschiedensten Spielarten der Performance, sowie des Tanz- und Körpertheaters präsentiert. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei auf zeitgenössischen, interdisziplinären, multimedialen und experimentellen Produktionen, die sich unabhängig vom institutionalisierten Theatersystem entwickelt haben und an unkonventionellen Spielorten realisiert werden. Während der Festivalwoche präsentieren durchschnittlich 12 Einzelkünstler und Gruppen ihre Kunst.

ARENA… der jungen Künste hat es sich zum Ziel gesetzt, den Blick auf die internationale freie Theaterszene zu weiten und den Austausch zwischen internationalen Künstlern, Wissenschaftlern, Vertretern der Medien- und Theaterpraxis und dem Publikum zu fördern. Deswegen sind von einer Fachjury betreute Inszenierungsgespräche, Podiumsdiskussionen, Vorträge und von Künstlern geleitete Workshops weitere feste Bestandteile des ARENA-Programms.

Am Samstag der Festivalwoche werden im Rahmen der Final Night Party drei Preise verliehen. Eine fünfköpfige internationale Fachjury aus Wissenschaft und Praxis des Theaters und der Medien vergibt den Jurypreis für die gelungenste Produktion des Festivals. Aber auch das Publikum wählt seinen Favoriten aus. Nach jeder Aufführung können auf Stimmzetteln Bewertungen abgegeben werden. Die Produktion mit der besten Gesamtwertung bekommt den Publikumspreis verliehen. Unabhängig von der Preisverleihung durch Jury und Publikum wählt auch das ARENA-Team eine Gruppe aus, mit der es bis zum nächsten Festival eine neue Koproduktion entwickeln wird.

Das von ehrenamtlichen Mitarbeitern getragene Festival finanziert den ohne Gage auftretenden Künstlern die anfallenden Kosten für Reise, Verpflegung und Unterkunft. Eine eigenständige Finanzierung des Festivals aus dem Erlös der verkauften Eintrittskarten ist nicht möglich. Deshalb ist ARENA e.V. auf die Unterstützung von Partnern aus Kultur, Politik und Wirtschaft angewiesen.

Die Schirmherren des Festivals sind der Rektor der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske und der Oberbürgermeister der Stadt Erlangen Dr. Siegfried Balleis.

Die Koproduktion

Die Koproduktion bei ARENA... der jungen Künste feiert 2011 ihr 20. Jubiläum! Hier soll der Kontakt Erlanger Studierender mit zeitgenössischen Theaterformen und der Austausch mit professionellen Künstlern gefördert werden. Gemeinsam mit einer Gruppe aus dem vorangegangenen Jahr wird ein vollkommen neues Stück erarbeitet, das auf dem nächsten Festival seine Premiere feiert. Bei dieser sogenannten ARENA-Koproduktion sind Studierende bei der Realisation der Projekte in den verschiedensten Bereichen aktiv beteiligt.

KoLabs

Die Produktionstätigkeit von ARENA... hat über Jahre nachhaltig junge Künstler und Erlanger Studierende gefördert und ihnen eine Plattform zur Verwirklichung ihrer Projekte geboten. KoLab versteht sich als eine dynamische Produktionsbasis, die im Rahmen der Institution ARENA... freischaffenden jungen Künstlern und Ensembles zur Verfügung steht. KoLab stellt die Produktionsinfrastruktur zur Neu- oder Weiterentwicklung von Projekten dar und lässt sich individuell auf deren Bedürfnisse zuschneiden. Folglich sind im Rahmen von KoLab sowohl Residencies, Showings, Workshops, wie auch eine ARENA-übergreifende Kooperation mit anderen Spielstätten denkbar und erwünscht.

Geschichte

Die 40. Internationale Theaterwoche der Studentenbühnen im Jahr 1989 war für eine Gruppe Erlanger Theaterwissenschaft-Studenten der Anlass, ARENA e.V. zu gründen. Nach der ersten ARENA-Veranstaltung im Jahr darauf, fand 1991 das erste ARENA-Festival statt, bei dem unter anderen auch der Theaterregisseur Jan Bosse ein Mitglied im Organisationsteam war. In Zusammenarbeit mit dem Centro Drammàtico Elvira, einer Gruppe die im Vorjahr aufgetreten war, fand 1992 zum ersten Mal eine Koproduktion statt, die seitdem fester Bestandteil des Festivals ist und jährlich vom Organisationsteam ausgewählt wird. Im Jahr 1994 bekam ARENA e.V. den Kulturförderpreis der Stadt Erlangen verliehen.

Seit 1995 existiert "ARENA Spots" - eine eigenständige Festivalzeitung, die von einer unabhängigen Redaktion herausgegeben wird und täglich sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache über die neuesten Ereignisse des Festivals berichtet. So verfasst das Spots–Team unter anderem Kritiken zu den einzelnen Performances und führt Interviews mit Künstlern, Jury- und Teammitgliedern. Im Gründungsjahr der Festivalzeitung 1995, gab es eine Koproduktion mit der amerikanischen Aktionstheatergruppe The Living Theatre ("Your House is mine"). Eine internationale Jury aus fünf Vertretern der Theater- und Medienpraxis beurteilte 1998 zum ersten Mal alle Stücke. Sie prämiert seitdem das beste Stück des Festivals und verleiht des Weiteren den seit 1993 existierenden Publikumspreis. Die Inszenierungsgespräche TalkArts wurden 2001 etabliert. Im Jahre 2003 wurde das unabhängig arbeitende Filmteam „ARENA Zoom“ (vormals ARENA TV) ins Leben gerufen, das seitdem das Festival dokumentiert. Die Mitglieder von Zoom haben einen unabhängigen künstlerischen Anspruch und arbeiten wie auch die Festivalzeitung "Spots" in völliger Eigenregie.

Um die Offenheit für Kunstformen aller Art zu betonen, wurde das Festival im Jahre 2005 von "Internationale Woche des jungen Theaters" in ARENA… der jungen Künste umbenannt.

ARENA... der jungen Künste Retrospektive

2010

ARENA… der jungen Künste feiert sein 20-jähriges Jubiläum und steht unter dem Motto 'Zukunft aufs Brot'. Die Koproduktion ist eine Durational Dance Installation, durchgeführt vom israelisch-britisch-französischen Performance-Kollektiv 'Tadam Company'. Zum Anlass des 20-jährigen Jubiläums setzt sich ARENA - abgesehen vom normalen Programmablauf - in kreativ-künstlerischer Weise mit der eigenen Geschichte auseinander und gibt eine Jubiläumsschrift heraus.

2009

Zum ersten Mal wird ARENA... mit zwei parallel stattfinden Vorstellungen eröffnet. Eines der beiden Eröffnungsstücke ist als Oper sogar eine Premiere für die ARENA-Geschichte. Dem Motto 'Idylle am Abgrund' widmen sich insgesamt 14 Gruppen, plus Koproduktion, plus Kooperationen, plus Rahmenprogramm. Aber auch die Koproduktion mit dem Wiener Performancekollektiv ist spektakulär und polarisierend. Das Publikum muss in ein Schwimmbecken steigen, um ein in eine Pool Party integriertes Unterwasserhörstück überhaupt hören zu können.

2008

Das Festival wird mit dem Stück 'Los quatro Cubos' von der Argentinischen Gruppe 'Compania Buster Keaton' eröffnet. Der Autor des Stücks Fernando Arrabal Terán gibt sich aus diesem Anlass die Ehre ARENA... einen Besuch abzustatten. Dabei war wohl sowohl dem Gast als auch den Gastgebenden nicht klar, was sie erwarten würde. Das Motto in diesem Jahr ist Freiraum/Open Space.

2007

Die Stadt Erlangen wird von einer pinken Welle überschwemmt. 'SinnFlut/Senseabundance' thematisiert die Unmengen an Sinneseindrücken, denen wir täglich ausgesetzt sind. Das Team hat die Gelegenheit mit den mittlerweile bekannt gewordenen ARENAs der ersten Stunde zusammenzutreffen, Jan Bosse und Kathrin Plath.

2006

'Abseits' ist das Motto, unter dem zwölf Gruppen aus Tschechien, Israel, England und vielen anderen Länder in diesem Jahr auftreten, unter anderem das Wired Aerial Theatre mit einer bewegenden Bungee-Seil-Luft-Akrobatik.

2005

Die Internationale Woche des jungen Theaters wird zu ARENA... der jungen Künste. Das Motto lautet Ver-rückt.  Schattenspiel im tiefsten Keller des Erlanger Berges, ein  nächtlicher Tanz mit einem Skelett, sowie der Bau und Abriss eines Festivalhotels machen auch dieses Jahr zu einem Besonderen.

2004

Das ARENA... Festival steht wieder unter einem Motto: LebensART- Lifestyle. Die portugiesische Gruppe 'Pedro Ribeiro/Sofia Fragoso' verbinden in ihrer Performance Tanz, Malerei, Theater, Video und Fotografie zu einer spektakulären Modenschau im Erlanger Bahnhof.

2003

Das Festival steht im Zeichen der Sinne sowie der Sinneswahrnehmungen und macht Theater mit dem „Theatersinn" erfahrbar. Die Koproduktion von 2001 'Sine Loco' feiert auch 2003 große Erfolge, ist beim Niederösterreichischen Donaufestival in Korneuburg zu Gast und gewinnt beim Golden Mask Festival die Auszeichnung für die innovativste Inszenierung.

2002

Die diesjährige Koproduktion findet mit Beautiful Monster statt, einer Gruppe aus Australien. Spektakulär ist die Aufführung eine Nacht der Sinne in einem Parkhaus zum Stadtjubiläum. Vorträge, Inszenierungsgespräche und Workshops bilden ein buntes, umfangreiches Rahmenprogramm.

2001

Das Festival bekommt Aufmerksamkeit von der überregionalen Presse. Der Theaterheute Journalist Andreas Jüttner rezensiert die Koproduktion 'Sine Loco' von ARENA... und dem St. Petersburger Künstlerkollektiv 'Axe'. Die zusätzliche, neue Veranstaltungsreihe talkArt bietet die Möglichkeit mit den Künstlern direkt nach den Vorstellungen in den Dialog zu treten.

2000

Nach dem Motto „Lebe wild und gefährlich" gestaltet ein völlig neues Team das zehnte Jubiläumsfestival. Ganz ohne die Alten Teammitglieder geht es zwar doch nicht, trotzdem schaffen es die „Neuen" neue Strukturen zu etablieren und ein erfolgreiches Jubiläumsfestival auf die Beine zu stellen.

1999

Getreu dem Ausspruch „Urteilen Sie über nichts, das Sie nicht gesehen haben!" erwarten die Zuschauer 14 außergewöhnliche Performances. Das Team arbeitet so eingespielt zusammen, dass fast alle nach diesem Jahr die Organisation an ein jüngeres, unerfahrenes Team übergeben.

1998

Das Team holt sich bei der Preisverleihung Unterstützung von einem sechsköpfigen, internationalen Jurorenteam, darunter auch Bodo Birk. Das Highlight des Jahres ist der täuschend echte U-Bahnhof im Zentrum der Erlanger Altstadt.

1997

Das Organisationsteam von 1997 ist das Erste, in dem keine Gründungsmitglieder mehr mitwirken. Doch auch das verflixte siebte Jahr kann gut über die Bühne gebracht werden. Das Suchen, beziehungsweise das Finden von ungewöhnlichen Spielorten erreicht einen Höhepunkt. Eine Klang-Körper-Performance findet in einem Bierkeller des berühmten Erlanger Burgberges statt.

1996

Dieses Festival geht haarscharf in die ARENA-Geschichte ein. Denn die Finanznot ist in diesem Jahr so groß, dass das Festival bis knapp vor Beginn in Frage steht. Mit der Aktion 'ARENA am Boden' versuchen die damaligen Teammitglieder frei nach dem Slogan "Hier wichsen Intellektuelle" Geldspenden durch das Putzen von Schuhen einzutreiben. Letzten Endes übernimmt nach einem langem Hin und Her doch die öffentliche Hand einen Großteil der Kosten, sodass 16 Gruppen ihre Kunst präsentieren dürfen. Darunter auch die Koproduktion 'Ein Sonnentag', bei der Bodo Birk mitwirkt.

1995

Die Koproduktion wird zusammen mit dem Living Theatre aus New York erarbeitet, die Proben sind kurz und intensiv, das Ergebnis nicht für alle zufriedenstellend. Die Festivalzeitung 'Spots' wird gegründet und in nächtelanger Arbeit von ARENA-Sympathisanten - nicht Teammitgliedern, als Frühstücksbeilage geliefert.

1994

ARENA e. V. erhält den Kulturförderpreis der Stadt Erlangen und findet zwar in kleinerem, dafür aber im Rahmen der zwölften Bayerischen Theatertage statt.

1993

Gemeinsam mit dem Theater Erlangen wird die Produktion BeckettSpiel präsentiert. Mittlerweile sind es schon 14 Gruppen, allerdings kommt es auch zu einem ersten Eklat. Der Regisseur Willi Bernhart kommentiert lautstark alle Produktionen, die nicht seinem Theatergeschmack entsprechen.

1992

Die erste Koproduktion wird mit dem Centro Dramatico Elvira aus Spanien realisiert. Zum ersten mal steht das Festival unter einem Motto, das aber sehr offen gehalten ist und verleiht einen Preis. Der Fokus wird vom reinen Studierendentheater auf die gesamte freie Szene erweitert, dementsprechend wird das Festival in die 'Internationale Woche des jungen Theaters' umbenannt.

1991

Das erste richtige Festival mit 10 Gruppen aus 9 verschiedenen Ländern wird unter dem Namen Internationale Woche des jungen Studententheaters auf die Beine gestellt. Michael Frühbis schreibt hierzu: „ARENA 91, das war wie ein Rausch. Für einen kurzen Moment veränderte sich die Wahrnehmung. Alles fühlte sich anders an, war schneller, freier, folgte seinen eigenen Gesetzen."

1990

Am 11. Januar wird der Verein ARENA Internationaler Theaterstudenten und -studentinnen e. V. (AIT) gegründet. Der jetzige Leiter des Figurentheaterfestivals Bodo Birk und der mittlerweile renommierte Regisseur Jan Bosse gehören zum Gründungsteam, müssen aber als Erstsemester um Anerkennung ringen. Neben vielen Vorträgen und Diskussionen werden zwei Vorstellungen gezeigt.

Weblinks


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