- Bold (U-Boot)
-
Als Bold (Mehrzahl: Bolde) wurden seit 1942 von den deutschen U-Booten genutzte Täuschkörper zur Abwehr feindlicher ASDIC-Ortung bezeichnet. Der Name ist dabei eine Abkürzung für Kobold im Sinne eines irreführenden Geistes.
Angeblich soll die Erfindung des Boldes auf Adolf Hitler zurückgehen, der dem OKM vorgeschlagen habe, den U-Booten einen ölgefüllten Torpedo mitzugeben, um dem Gegner eine Versenkung vorzutäuschen. Diese Idee wurde abgelehnt, vor allem weil damit ein Torpedorohr für den Angriff ausgefallen wäre. Statt dessen wurde aber eine Abschussvorrichtung am Oberdeck eingerichtet, durch die der Bold ausgestoßen werden konnte. Die Abschussvorrichtung wurde Pillenwerfer genannt.[1]
Ein Bold bestand aus einem zylindrischen Drahtgitterbehälter, gefüllt mit einer Mischung aus grobkörnig gemahlenem Calciumhydrid und überzogen mit wasserlöslichem Lack, der aus einem speziellen Rohr im Heckraum ausgestoßen wurde und ca. 45 Minuten lang eine Wolke aus Wasserstoffbläschen erzeugte, die die vom Gegner ausgestrahlten Schallwellen wie ein U-Boot reflektierte und auch das Horchen erschwerte.
Bolde werden heute auch genutzt, um nach dem Ausstoß an die Oberfläche aufzuschwimmen und dort Leuchtsterne zu zünden oder farbigen Rauch zu vernebeln.
Einzelnachweise
Weblinks
Wikimedia Foundation.