- Bombarde (Orgelregister)
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Eine Bombarde ist eine französische Basstrompete. Als Orgelregister bezeichnet die Bombarde in den allermeisten Fällen ein langbechriges Zungenregister - meist zu finden im Pedal auf 16'-Basis, oder bei großen Orgeln auch in 32'-Lage, dann wird die Registerbezeichnung oft mit dem Präfix „Kontra“ versehen. Die Bombarde wird allgemein mit Metallbechern gebaut, oft wird aber die Kontrabombarde 32' aus finanziellen Gründen mit Holzbechern ausgeführt.
Klang
Wie jedes Zungenregister besitzt die Bombarde einen durchsetzungsfähigen und wenig mischungsfähigen Klang mit vielen Obertönen. Jedoch gibt es bei spätromantischen Orgeln auch durchschlagende, mischungsfähige Bombarden, welche sich in einem jedem Tutti gut integrieren aber die labialen 16-Fuß-Stimmen unterstützen. Die musikalische Aufgabe der Bombarde ist die Herstellung eines tragfähigen Fundaments für den Bass. Im Unterschied zu den kurzbechrigen Regal-Registern, ist der Klang sonor, schmetternd und festlich. Klangähnlichstes Orgelregister ist die etwas schwächere, ähnlich verwendete Posaune. Abgesehen von Hochdruckregistern und Horizontaltrompeten ist die Bombarde die lauteste Einzelstimme einer Orgel, sofern vorhanden.
Verwendung
Bereits im Barock wurden in Frankreich Bombarden sowohl als Hauptwerkzungen wie auch als Pedalzungen gebaut; süddeutsche Barockorgelbauer ersetzten gerne die sonst übliche Posaune 16' durch eine „Bombarde 16'“.
In der Romantik wurde sie in Deutschland kaum noch verwendet, in Frankreich hingegen immer häufiger, als 16'-Zunge im Hauptwerk, Schwellwerk, Solo und Pedal, bis hin zur legendären, von Aristide Cavaillé-Coll gebauten 'Contre-Bombarde 32' '. Während die Bombarde im 20. Jahrhundert in Frankreich die gängige 16'-Zunge blieb, verschwand sie in der deutschen Orgelbewegung fast völlig, breitete sich aber in anderen Ländern wie Italien und der USA aus. In den Niederlanden, Skandinavien und Norddeutschland konnte sich die Bombarde nie wirklich durchsetzen. Typische französische Pedalbombarden (32' und 16') werden und wurden in Deutschland trotz der großen Begeisterung für die Pedale von Cavaillé-Colls Orgeln kaum gebaut. Als einzige deutschschprachige Großfirma baute die Firma Rieger Orgelbau in Schwarzach/Österreich unter der Leitung von Christoph Glatter-Götz bis zu dessen gesundheitsbedingten Austritt konsequent in kleineren Orgeln die Bombarde 16' und in großen die Kontrabombarde 32' und Bombarde 16' ein. Heute bauen die großen deutschen Firmen eine Bombarde 32' und ersetzen die Bombarde 16' durch einen etwas schwächeren Vertreter, die Posaune 16'.
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