- Bouleuterion
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Ein Buleuterion (griechisch: βουλευτήριον), ins Deutsche manchmal auch als Bouleuterion transkribiert, war in den Stadtstaaten des antiken Griechenlands der Versammlungsraum der Bule, des Rates der Stadt. Die Volksversammlung (Ekklesia) versammelte sich dagegen in dem wesentlich größeren Ekklesiasterion.
Das meist auf rechteckigem Grundriss angelegte Gebäude hatte im Innern häufig die Form eines kleinen Theatersaales, mit ansteigenden Sitzreihen um einen zentralen oder vorgelagerten Vortragsbereich. Die ansteigenden Sitzreihen konnten halbkreisförmig (Milet) oder rechteckig (Priene) angeordnet sein. Doch gab es auch schlichte Lösungen, bei denen ebenerdige Bank- oder Stuhlreihen als Sitzgelegenheit dienten.Da es sich zumeist um recht große rechteckige Bauten handelte, deren Schmalseiten allein schnell über 15 m Breite erreichten, mussten Stützen oder Säulenstellungen im Innern angeordnet werden. Sie halfen die für antike Maßstäbe enormen Spannweiten der Dachkonstruktion zu überwinden.
Oftmals wurden Buleuteria mit aufwendigen Eingangslösungen versehen oder mit Säulenhallen kombiniert (Milet). Als Repräsentationsbauten der Städte erhoben sie sich meist zentral und prominent im Stadtbild.
Außer von den bereits genannten finden sich Reste ehemaliger Buleuterien beispielsweise in Delphi, Iasos, Apollonia, Ephesos und Olympia. Auf der Agora von Athen wurden ein altes und ein neues Buleuterion identifiziert.
Literatur
- Rüdiger Meinel: Das Odeion: Untersuchungen an überdachten antiken Theatergebäuden. Frankfurt/M. 1980.
- Hans Lauter in: Gnomon. Bd. 63, 1991, S. 745 f.
- Valentin Kockel: Bouleuteria. Architektonische Form und urbanistischer Kontext. In: Michael Wörrle, Paul Zanker (Hrsg.): Stadtbild und Bürgerbild im Hellenismus. Kolloquium, München, 24.–26. Juni 1993. Beck, München 1995. (Vestigia, 47)ISBN 3-406-39036-6, S. 29–40.
- Norbert Feller: Hypostyle Saalbauten in der griechischen Architektur. 2002, ISBN 3-934137-05-9
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