Brechtsches Gesetz

Brechtsches Gesetz

Das Brechtsche Gesetz (nach Arnold Brecht; er selbst nannte es Gesetz der progressiven Parallelität von Ausgaben und Bevölkerungsmassierung) besagt, dass mit steigender Bevölkerungsdichte die öffentlichen Pro-Kopf-Ausgaben steigen. Das Gesetz steht damit in engem Zusammenhang zum Begriff der veredelten Einwohnerzahl.

Dieses Gesetz rechtfertigt im Finanzausgleich, dass größere Gemeinden überproportional viel Geld im Verhältnis zur Bevölkerung erhalten (abgestufter Bevölkerungsschlüssel). Solche Schlüssel bilden zumeist Grundlage langwieriger Verhandlungen beim Finanzausgleich.

Ursachen

Eine mögliche Erklärung für das Brechtsche Gesetz ist, dass das Leistungsniveau großer Städte größer ist als in kleinen. Hinzu kommen dort hohe Kosten durch eine negative Verstädterung (z. B. Kriminalität).

Bei Klubgütern steigt mit wachsender Bevölkerungsdichte die Gefahr einer Überfüllung (→ Schwimmbad). Gerade in dichtbesiedelten Gebieten ist das Bauland für eine Erweiterung der Anlage jedoch teuer.

Es gibt jedoch auch Faktoren, die dem Brechtschen Gesetz entgegenwirken, etwa, dass auch in dünnbesiedelten Regionen gewisse Fixkosten für Infrastruktur bestehen. Dies senkt die Pro-Kopf-Ausgaben mit ansteigender Bevölkerung in der Region.

Beispiele

Eine größere Gemeinde hat höhere Ausgaben für die Infrastruktur. Man denke an die U-Bahn in großen Städten, der öffentliche Nahverkehr ist in Ballungszentren überproportional teuer.

Siehe auch


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gesetz der wachsenden Staatsausgaben — Das wagnersche Gesetz (benannt nach Adolph Wagner, dt. Ökonom, 1835 1917), auch wagnersches Gesetz steigender Staatsquoten genannt, stellt einen Erklärungsversuch für das international beobachtbare nachhaltige Staatswachstum dar. Dieses lässt… …   Deutsch Wikipedia

  • Gesetz von Wagner — Das wagnersche Gesetz (benannt nach Adolph Wagner, dt. Ökonom, 1835 1917), auch wagnersches Gesetz steigender Staatsquoten genannt, stellt einen Erklärungsversuch für das international beobachtbare nachhaltige Staatswachstum dar. Dieses lässt… …   Deutsch Wikipedia

  • Gesetz von Popitz — Das popitzsche Gesetz von der Anziehungskraft des zentralen Etats (nach Johannes Popitz) stellt einen Zusammenhang zwischen der Zunahme der Staatsquote im Zeitverlauf und der Zunahme des Anteils des Zentralstaats an den gesamten Staatsausgaben… …   Deutsch Wikipedia

  • Gesetz von der Anziehungskraft des zentralen Etats — Das popitzsche Gesetz von der Anziehungskraft des zentralen Etats (nach Johannes Popitz) stellt einen Zusammenhang zwischen der Zunahme der Staatsquote im Zeitverlauf und der Zunahme des Anteils des Zentralstaats an den gesamten Staatsausgaben… …   Deutsch Wikipedia

  • Wagner'sches Gesetz — Das wagnersche Gesetz (benannt nach Adolph Wagner, dt. Ökonom, 1835 1917), auch wagnersches Gesetz steigender Staatsquoten genannt, stellt einen Erklärungsversuch für das international beobachtbare nachhaltige Staatswachstum dar. Dieses lässt… …   Deutsch Wikipedia

  • Popitz'sches Gesetz — Das popitzsche Gesetz von der Anziehungskraft des zentralen Etats (nach Johannes Popitz) stellt einen Zusammenhang zwischen der Zunahme der Staatsquote im Zeitverlauf und der Zunahme des Anteils des Zentralstaats an den gesamten Staatsausgaben… …   Deutsch Wikipedia

  • Wagnersches Gesetz — Das Wagnersche Gesetz (benannt nach Adolph Wagner, dt. Ökonom, 1835 1917), auch Wagnersches Gesetz steigender Staatsquoten genannt, stellt einen Erklärungsversuch für das international beobachtbare nachhaltige Staatswachstum dar. Dieses lässt… …   Deutsch Wikipedia

  • Popitzsches Gesetz — Das Popitzsche Gesetz von der Anziehungskraft des zentralen Etats (nach Johannes Popitz) stellt einen Zusammenhang zwischen der Zunahme der Staatsquote im Zeitverlauf und der Zunahme des Anteils des Zentralstaats an den gesamten Staatsausgaben… …   Deutsch Wikipedia

  • Peacock-Wiseman-Hypothese — Die Peacock Wiseman Hypothese (auch Niveauverschiebungseffekt oder Niveauverschiebungshypothese) ist ein Erklärungsversuch für den fortlaufenden Anstieg der Staatsquote. Sie wurde 1961 durch Alan T. Peacock und Jack Wiseman in der Studie The… …   Deutsch Wikipedia

  • veredelte Einwohnerzahl — ver|edelte Einwohnerzahl,   eine im horizontalen Finanzausgleich zwischen den Bundesländern (Länderfinanzausgleich) bei der Berechnung des Finanzbedarfs (Ausgleichsmesszahl) der einzelnen Länder verwendete Rechengröße. Dabei werden die… …   Universal-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”