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Brechwurzel Brechwurzel (Carapichea ipecacuanha)
Systematik Euasteriden I Ordnung: Enzianartige (Gentianales) Familie: Rötegewächse (Rubiaceae) Unterfamilie: Rubioideae Gattung: Carapichea Art: Brechwurzel Wissenschaftlicher Name Carapichea ipecacuanha (Brot.) L.Andersson Die Brechwurzel (Carapichea ipecacuanha, Syn.: Psychotria ipecacuanha (Brot.) Stokes, Cephaelis ipecacuanha (Brot.) Tussac, Cephaelis acuminata H.Karst. [1] [2]), auch Ruhrwurzel genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae). Sie ist auch unter ihrem portugiesischen Trivialnamen Ipecacuanha oder spanisch Ipecacuana bekannt. Ihr „Wurzelstock“ wird in der Medizin verwendet, um Ipecacuana-Sirup – ein starkes Brechmittel – herzustellen.
Inhaltsverzeichnis
Verbreitung
Die Brechwurzel kommt in den tropischen Tieflandregenwäldern Mittel- und Südamerikas von Nicaragua bis Brasilien vor. Sie wächst langsam, so dass sie für eine Plantagenkultur eigentlich nicht geeignet ist. Gelegentlich ist sie jedoch in Südamerika, aber auch in Indien in Kultur genommen worden.
Beschreibung
Die Brechwurzel wächst als Strauch bis auf Wuchshöhen von etwa einen halben Meter. Er hat ledrige, ganzrandige Blätter. Auf die zierliche Blüte von weißer Farbe folgt eine fleischige, blauschwarze Steinfrucht.
Verwendung
In der Medizin wird der Wurzelstock verwendet, der sich einige wenige Male verzweigt. Auf dem Markt werden verschiedene Sorten angeboten (grau, rot, braun), die von derselben Art stammen. Unterschiede im Aussehen gehen auf das Alter und die Bewässerung zurück.
Ipecacuana ist sehr giftig und führt zu blutigen Durchfällen und Krämpfen bis zum Schock bzw. Koma. Es enthält die Alkaloide Emetin und Cephaelin; aus der Brechwurzel bereitete Medikamente sind deshalb in Deutschland verschreibungspflichtig. Das Arzneimittel ist nützlich, wenn es darum geht, Erbrechen auszulösen. Es wurde früher auch als Hustenmittel im Anfangsstadium einer Bronchitis verwendet, doch gibt es dafür bessere Alternativen. Als Darreichungsform wird ein Sirup gewählt.
Geschichtliches und Namensgebung
Die Pflanze wurde 1672 von einem Südamerikareisenden namens Legros nach Paris gebracht. Ein Händler namens Garnier erwarb 1680 rund 68 kg davon und berichtete dem Arzt Helvetius von ihren Qualitäten in der Behandlung der Ruhr. Helvetius erhielt von Ludwig XIV. das Alleinvertriebsrecht gewährt, verkaufte dann aber das Rezept an die französische Regierung, die es 1688 veröffentlichte.
Der Name stammt aus der Tupí-Sprache, in der i-pe-kaa-guéne so viel bedeutet wie „Pflanze vom Wegesrand, die einen krank macht“. In der Geschichte der Botanik wurde die Brechwurzel noch unter zahlreichen weiteren wissenschaftlichen Bezeichnungen geführt, u.a. als Cephaelis acuminata (Kolumbianische Brechwurzel, Cartagena- oder als Panama-Ware) und Cephaelis ipecacuanha (Brasilianische B, Rio- oder Mato Grosso-Ware), ein weiteres Synonym ist Uragoga ipecacuanha. Weitere Bezeichnungen aus der Umgangssprache lauten „Ipecac“ oder „Brasilianische Wurzel“.
Pflanzenarten mit Ähnlicher Verwendung
Auf dem Markt finden sich auch zahlreiche Ersatzmittel für die Brechwurzel:
- „Wilde Brechwurzel“ (Euphorbia ipecacuanhae) aus Nordamerika
- Sarcostemma glacum aus der Familie der Asclepiadaceae aus Venezuela
- Tylophora asthmatica wird in Indien verwendet
- „Amerikanische Brechwurzel (Gillenia stipulata)
- Richardsonia pilosa, Richardsonia rosea, Psychotria emetica und verschiedene Arten von Ionidium
Einzelnachweise
- ↑ L. Andersson. Re-establishment of Carapichea (Rubiaceae, Psychotrieae). Kew Bulletin, 57, 2002, S. 363-374.
- ↑ Eintrag bei Tropicos.
Weblinks
Commons: Brechwurzel – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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