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Brennende Liebe Brennende Liebe (Lychnis chalcedonica)
Systematik Kerneudikotyledonen Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales) Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae) Unterfamilie: Caryophylloideae Gattung: Pechnelken (Lychnis) Art: Brennende Liebe Wissenschaftlicher Name Lychnis chalcedonica L. Die Brennende Liebe (Lychnis chalcedonica), auch Scharlachlichtnelke oder, wegen der auffälligen Blütenform, Malteserkreuz oder Jerusalemer Kreuz genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae) gehört.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Brennende Liebe wächst als ausdauernde krautige Pflanze [1], die Wuchshöhen um 80 (30 bis über 100) Zentimeter erreicht. Sie bildet als Überdauerungsorgane kurze Rhizome aus denen gelegentlich kurze blütenlose Seitentriebe gebildet werden. Es sind steife, mehrzellige Haare (Trichome) vorhanden [1]. Der aufrechte, steife, nur selten verzweigte Stängel [1] ist behaart. Diese Pflanzenart ist in Mitteleuropa winterhart.
Die Laubblätter sind in grundständigen Rosetten und gegenständig am Stängel verteilt angeordnet. Die Blattspreite der Grundblätter ei- bis spatelförmig und lanzettliche bis eiförmig. Die Blattspreite der Stängelblätter ist bei einer Länge von 5 bis 12 Zentimeter und einer Breite von 2 bis 5 Zentimeter eiförmig oder eiförmig-lanzettlich mit herzförmigem Spreitengrund. Beide Blattflächen sind spärlich weich behaart [1].
Die Hauptblütezeit reicht in Mitteleuropa von Juni bis Juli; in China liegt sie im Sommer bis Herbst [1]. Der endständige, als sehr dichtes, schirmförmiges Dichasium ausgebildete Blütenstand enthält meist 10 bis 30, maximal 50 Blüten. Die krautigen, kleinen Tragblätter sind lanzettlich. Die schlanken Blütenstiele sind viel kürzer als der Kelch. [1] Die zwittrigen Blüten sind bei einem Durchmesser von 1,5 bis 2 cm radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. [1] Die die fünf Kelchblätter sind zu einer Kelchröhre mit einer Länge von meist 1,2 bis 1,5 (bis 1,7) sowie einem Durchmesser von etwa 3 mm verwachsen, die zehn weich behaarte Nerven besitzt. Die fünf Kelchzähne sind bei einer Länge von etwa 3 mm dreieckig-lanzettlich. [1] Die fünf auffällig orangeroten bis feuerroten Kronblätter sind verwachsen. Die tief eingeschnittene Krone weist einen Durchmesser von 1 bis 2 Zentimeter auf. Die fünf Kronlappen sind bei einer Länge von 7 bis 9 mm breit verkehrt-eiförmig und auf ein Drittel zweiteilig eingeschnitten; diese Kronzipfel sind verkehrt-eiförmig mit einem pfriemlichen seitlichen Zahn [1]. Die Nebenkrone besteht aus fünf × zwei bei einer Länge etwa 3 Millimeter linealen Zipfeln mit spitzem oberen Ende [1]. Die zehn Staubblätter ragen etwas aus der Blütenkrone heraus. Auf dem Fruchtknoten stehen fünf Griffel.
Die bei einer Länge von 8 bis 10 Millimeter eiförmigen [1] Kapselfrüchte öffnen sich mit fünf Klappen. In China reifen die Früchte im Herbst [1]. Die dunkel rot-braunen Samen sind bei einer Größe von etwa 1 mm dreieckig-nierenförmig und scharf-spitzig warzig [1].
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24, 48 [1].
Verbreitung und Verwendung
Die natürlichen Vorkommen der Brennenden Liebe erstrecken sich von Russland über Südsibirien bis in die Mongolei und Nordchina. Dort kommt sie auf feuchten Waldwiesen, an Rändern von Gebüschen und in Schluchten vor.
Als Zierpflanze ist sie seit dem sechzehnten Jahrhundert nachgewiesen und als solche weltweit verbreitet. Es existieren verschiedene Zuchtformen, z. B. mit gefüllten oder weißen Blüten. Eine Einbürgerung von Lychnis chalcedonica in Mitteleuropa ist nicht bekannt (Stinsenpflanze).
Systematik
Diese Art wurde 1753 unter dem Namen Lychnis chalcedonica durch Carl von Linné in Species Plantarum, 1, S. 436 [2] erstveröffentlicht. Synonyme für Lychnis chalcedonica L. sind: Silene chalcedonica (L.) E.H.L.Krause. Die wissenschaftlichen botanischen Quellen ordnen sie unterschiedlich ein. Entweder in die Gattung Pechnelken (Lychnis) oder die bisherigen Lychnis-Arten gehören in die Gattung Leimkräuter (Silene).
Quellen
- Lu Dequan, Magnus Lidén & Bengt Oxelman: Lychnis L.: Lychnis chalcedonica L., S. 101., In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven & Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 6: Caryophyllaceae through Lardizabalaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und Saint Louis, 2001, ISBN 1-930723-05-9.
- John K. Morton: Silene L.: Silene chalcedonica (L.) E.H.L.Krause, In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico, Volume 5: Magnoliophyta: Caryophyllidae, part 2., Oxford University Press, New York und Oxford, 04.07.2005, ISBN 0-19-522211-3.
- Werner Rothmaler (Begr.), Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Band 5. Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Springer, Spektrum Akademischer Verlag, Berlin, Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8.
- Timm Nawrocki, 21. 01. 2011: Silene chalcedonica (L.) E.H.L.Krause - Datenblatt des Alaska Natural Heritage Program der Universität Anchorage UAA - Fulltext-PDF. (engl.) zuletzt eingesehen am 13. November 2011
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n Lu Dequan, Magnus Lidén & Bengt Oxelman: Lychnis L.: Lychnis chalcedonica L., S. 101., In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven & Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 6: Caryophyllaceae through Lardizabalaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und Saint Louis, 2001, ISBN 1-930723-05-9.
- ↑ Erstveröffentlichung von Lychnis chalcedonica eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
Weitere Literatur
- Christopher Brickell (Hrsg.): DuMont's Grosse Pflanzen-Enzyklopädie, Band 2, K-Z. Dumont-Buchverlag, Köln 1998, ISBN 3-7701-4350-7.
- M. Samuitienë, M. Navalinskienë: Identification of viruses and phytoplasma infecting scarlet lychnis (Lychnis chalcedonica L.) plants. In: Biologija, 2006, No. 2, S. 59-62
- MB. Plotnikov, OI. Aliev, AS. Vasil'ev, ZLN. Maslov: The hemorheological effects of Lychnis chalcedonica L. extracts Eksp Klin Farmakol, 2000 - ncbi.nlm.nih.gov (Artikel in russ. Sprache)
Weblinks
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