- Brunnen Verlag (Gießen)
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Der Brunnen Verlag ist ein christlicher Verlag mit Sitz in Gießen im Landkreis Gießen in Hessen. Er ist neben den Bibelgesellschaften einer der größten Bibelvertreiber im deutschsprachigen Raum und ist seit 1981 in der Gießener Gottlieb-Daimler-Straße untergebracht.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Verlagsgründung
Obwohl 2009 schon 90 Jahre alt (der 1. September 1919 gilt als offizieller Gründungstag), geht die Verlagsgeschichte des Brunnen Verlags noch knappe 80 weitere Jahre zurück. 1840 hatte der damals als „Sekretär“ bezeichnete Geschäftsführer der „Christentumsgesellschaft“, Christian Friedrich Spittler, auf dem heute beliebten Ausflugsberg St. Chrischona bei Basel ein theologisches Seminar gegründet. Bibeln und erste Schriften wurden gedruckt. Die Absolventen der Ausbildungsstätte führten sie bei ihrer Tätigkeit als sog. "Pilgermissionare" mit sich.
1908 wurde dem Gießener Stadtmissionar Friedrich Herrmann seine „theologische Reisebuchhandlung“ zu klein und er gründete eine Buchhandlung. Von Anfang an wurde hier die evangelische Monatszeitschrift „aufwärts“ herausgegeben – mit rund fünfzigtausend verkauften Exemplaren im Monat eine der „exotischen“ Zeitschriften innerhalb der evangelischen Publikationen, die nicht auf Subventionen angewiesen ist. Seit Januar 2010 ist "aufwärts" mit der Zeitschrift "Augenblick mal" des Liebenzeller Gemeinschaftsverbandes zusammen gelegt.
Direkt nach dem Ersten Weltkrieg erkannte der Gießener Buchhändler Karl Peters die Chancen und die Aufgabe, die in der großen Nachfrage nach christlicher Literatur lag. Um der verlegerischen Arbeit einen besseren rechtlichen Rahmen zu geben, gründete er zum 1. September 1919 den Brunnen Verlag Gießen als 1 ½-Mann-Betrieb, der zuerst in Personalunion mit der Buchhandlung betrieben wurde. Die in den 1920er Jahren erstmals aufgelegte Reihe „Zeugen des lebendigen Gottes“ umfasste in den besten Zeiten rund einhundert lieferbare Titel von Martin Luther bis Martin Luther King.
Verbot während des Zweiten Weltkrieges
1930 erwarb der seit 1922 amtierende Geschäftsführer des Brunnen Verlags, Wilhelm Schmitz, die „von Münchow'sche Universitätsdruckerei“. 1940 wurde dem Verlag der Verkauf der Druckerei seitens des Regimes dringend nahegelegt, 1943 erfolgte das Verbot der Verlagsarbeit durch die nationalsozialistische Regierung. Als 1944 beim großen Bombenangriff auf Gießen Verlagsgebäude und Buchlager ein Raub der Flammen wurden, hatte der Verlag praktisch zu existieren aufgehört. Literaturarbeit konnte die Pilgermission St. Chrischona somit nur noch über den 1921 in Basel gegründeten Schweizer Brunnen Verlag leisten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg
Erst 1948 erteilten die Siegermächte dem Brunnen Verlag eine neue Lizenz. 1952 wurden ein neues Verlagsgebäude in der Gießener Innenstadt (Lonystraße 19) bezogen, der Spener Verlag übernommen und dessen Programm in den Brunnen Verlag integriert. Mit Rudolf Horn und Wilfried Jerke kamen in den 1960er Jahren zwei Mitarbeiter in den Brunnen Verlag, die den Ausbau des Hauses entscheidend prägten. Wilfried Jerke, von 1972 bis 2002 alleiniger Geschäftsführer des Verlages, wurde seit 1. Mai 2002 vom bisherigen Lektoratsleiter Detlef Holtgrefe als Mitgeschäftsführer unterstützt, der zum 1. Januar 2004 die alleinige Geschäftsführung übernahm.
Zum Bibelprogramm wurde mit „Termine mit Gott“ zu Beginn der 1970er eine Bibellesehilfe entwickelt. Anfangs wurden zeitweise mehr als hunderttausend Exemplare jährlich im Buchhandel verkauft, jetzt hat sich der Verkauf bei weit über 50.000 Exemplaren jährlich eingependelt.
1972 erschien mit „Jesus und Jerusalem“ der erste vierfarbige Brunnen-Bildband sowie die sogenannten „Werkbücher“, Arbeitshilfen für die ehrenamtlichen Gemeindemitarbeiter. 1987 wurde der Brunnquell-Verlag übernommen, einige Sachbücher und Biografien ins Programm aufgenommen, sowie das Kinderbuchprogramm erweitert. Es sind Hörspielkassetten und CDs für Kinder, sowie mehrere CD-ROM und Hörbücher erhältlich. Zudem wurde ein DVD-Programm aufgebaut. Ab Juli 2002 übernimmt die Logistikfirma ChrisMedia GmbH in Staufenberg bei Gießen die Auslieferung für den Brunnen Verlag. 2004 wurde der Verlag erstmals vom Branchenmagazin Buchreport im Verlagsranking als größtes evangelisches Verlagshaus unter den rund 5000 Verlagen im deutschsprachigen Raum auf Rang 100 geführt. Bekannt ist der Verlag als Rechteinhaber an der deutschen Fassung des Gedichts "Spuren im Sand". Pro Jahr veröffentlicht der Verlag rund 130 neue Bücher, DVD und Musik-CDs.
Weblinks
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