- Brücke Hallerbachtal
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50.6227777777787.3933333333333Koordinaten: 50° 37′ 22″ N, 7° 23′ 36″ O
Hallerbachtalbrücke Blick vom Nordende der Brücke Überführt Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main Unterführt Hallerbach Ort Neustadt (Wied) Konstruktion Spannbetonhohl-
kastenbrückeGesamtlänge 992 m Längste Stützweite 40 m Baubeginn 1998 Fertigstellung 2000 Die Hallerbachtalbrücke ist eine Eisenbahn-Brücke beim Streckenkilometer 50 der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main. Sie überquert das Tal des Hallerbach bei Neustadt (Wied).
Inhaltsverzeichnis
Überblick
Mit einer Länge von 992 Metern ist sie die längste von 18 größeren Brückenbauwerken der Neubaustrecke, die insgesamt 2,9 Prozent der Gesamtstrecke ausmachen. Die Strecke steigt im Bereich der Hallerbachtalbrücke in Richtung Köln um bis zu 40 Promille; sie ist Teil einer mehreren Kilometer langen Steigung um insgesamt 170 Höhenmeter. Das Überführungsbauwerk liegt dabei in maximal 34 Meter Höhe über Talgrund sowie bis zu 24 Meter über dem Niveau der unmittelbar östlich parallel verlaufenden Bundesautobahn 3. Die Hallerbachtalbrücke gehört damit zu den Eisenbahnbrücken Deutschlands mit der größten Längsneigung. Die Stützweiten der 25-feldrigen Balkenbrücke liegen bei 40 Meter, nur die Endfelder haben 32 Meter bzw. 38 Meter Spannweite.
Die Brücke nimmt zwei Gleise auf einer Fester Fahrbahn der Bauart Walter-Heilit mit Zweiblockschwellen auf[1], die mit 300 km/h planmäßig befahren werden können. Südlich des Bauwerks schließt sich, nach einem kurzen Erdbauabschnitt, mit der Wiedtalbrücke mit 54 Metern die höchste Brücke der Strecke in einer engen Kurve an. Nördlich folgt der Günterscheidtunnel.[2]
Obwohl die Brücke aufgrund des hohen Überbaus und der engen Pfeilerabstände oft als negatives Beispiel von Brückenbauästhetik kritisiert wird, wurden viele Bilder für die Werbung der Schnellfahrstrecke und des Hochgeschwindigkeitsverkehrs vom oberen Bereich der Brücke mit Blick Richtung Süden aufgenommen.
Auf Grund von Problemen mit der Standsicherheit der Lärmschutzwände war die Fahrgeschwindigkeit im Bereich der Brücke für mehrere Monate im 1. Halbjahr 2006 auf 230, zeitweise auch 200 oder nur 160 km/h, heruntergesetzt.
Seit Anfang 2007 ist das Richtungsgleis Köln auf einer Länge von rund zwölf Kilometern, einschließlich der Brücke, nur mit 230 km/h befahrbar (Stand: Januar 2008).
Bau
Das Bauwerk wurde mit einer Vorschubrüstung hergestellt. Insgesamt 17.320 m³ Beton, 2.500 t Beton- und 430 t Spannstahl wurden für den Bau benötigt[3] (andere Quelle: 14.000 m³ Beton, 7000 t Schlaff- sowie 360 t Spannstahl[4]). Allein für den Überbau wurden 10.250 m³ (26.600 Tonnen) Beton benötigt. Nach 20 Monaten[4] Bauzeit war die Hallerbachtalbrücke im September 2000 fertiggestellt.[5] Der Überbau war im April 2000 fertiggestellt worden, die Montage von Oberleitungsmasten und Schallschutzwänden folgte im Herbst gleichen Jahres.
Fahrerlebnis
Der Bereich um die Hallerbachtalbrücke gilt unter Eisenbahnfreunden als ein Höhepunkt der Neubaustrecke. Den schnellen Übergang von Tunneln, Brücken und Kurven sowie Steigungen, Gefällen, Senken bei bis zu 40 Promille und 300 km/h, sowie die parallel laufende Autobahn, empfinden sie als ein besonderes Fahrerlebnis. Hier wird deutlich, warum die steilste Schnellfahrstrecke der Welt von diesen auch manchmal „die schnellste Achterbahn der Welt“ genannt wird.
Aus Richtung Köln können die ICE 3, bei voller Leistung, im starken, etwa fünf Kilometer langen Gefälle im Bereich der Brücke erstmals die Streckenhöchstgeschwindigkeit von 300 km/h erreichen. Sie gehen dabei binnen weniger Sekunden von maximaler Beschleunigung in ein starkes Bremsen über, um 300 km/h im Gefälle nicht wesentlich zu überschreiten, um im folgenden Anstieg der Wiedtalbrücke in einer starken Rechtskurve anschließend wieder zu beschleunigen. Dabei werden die Kraftfahrzeuge der benachbarten, tiefer liegenden, Autobahn in der Regel ausnahmslos überholt.
Aus Richtung Frankfurt am Main bremst der steile Anstieg die ICE-Züge von 300 km/h herunter. Die Höchstgeschwindigkeit wird hier oftmals zum letzten Mal vor Köln erreicht.
Einzelnachweise
- ↑ Alexander von Wilcken, Walter Fleischer, Hagen Lieschke: Herstellung Feste Fahrbahn Rheda Bauart Walter-Heilit mit Zweiblockschwelle, auf NBS Köln–Rhein/Main. In: Eisenbahntechnische Rundschau. 51, Nr. 4, 2002, S. 172–182.
- ↑ Roland Fricke, Jochen Zech, Ellen Hunold, Jürgen Menzel: Brücken zwischen Siegburg und Dierdorf. In: Neubaustrecke Köln–Rhein/Main. Brücken und Tunnel. DB ProjektBau GmbH, Frankfurt (Hrsg.), 2001, ohne ISBN, S. 18–23
- ↑ Hallerbachtalbrücke auf arge-nbs.de
- ↑ a b Ohne Autor: Das Projekt Neubaustrecke Köln–Rhein/Main. In: Eisenbahn JOURNAL: Tempo 300 − Die Neubaustrecke Köln–Frankfurt. In: Eisenbahn Journal, Sonderausgabe 3/2002, ISBN 3-89610-095-5, S. 34–63
- ↑ Max Bögl GmbH & Co KG: Ingenieurbauwerke der NBS Köln–Rhein/Main (PDF, 4,4 MB), S. 6 f.
Weblinks
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