Bub (Spielwarenhersteller)

Bub (Spielwarenhersteller)

Bub war ein deutscher Hersteller von Blechspielzeug.

Firmengeschichte

Die Firma wurde 1851 von Karl Bub in Nürnberg gegründet. Aus der Frühzeit des Unternehmens ist wenig bekannt; produziert wurden lackierte Blechspielwaren mit und ohne Uhrwerkantrieb.

Seit etwa 1905 wurden Spielzeugautos und Spielzeugeisenbahnen hergestellt, die in der Folgezeit die Schwerpunkte der Bub'schen Produktpalette wurden. Schon vor dem Ersten Weltkrieg stellte die Firma neben uhrwerkgetriebenen auch elektrische Eisenbahnen her.

Um die von Großbritannien nach Kriegsende auf importierte Spielwaren erhobenen Schutzzölle zu umgehen, richtete Bub in Zusammenarbeit mit Tipp & Co., einem gleichfalls in Nürnberg ansässigen Spielzeughersteller, ein Zweigwerk in Aylesbury ein, in dem bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 für den britischen Markt produziert wurde.

In den 1920er und 1930er Jahren zählte Bub zu den wichtigsten deutschen Spielzeugproduzenten. Besonders die ansprechend gestalteten und robusten Autos waren äußerst gefragt und verschafften der Firma bedeutende Marktanteile. 1932 übernahm Bub Produktionseinrichtungen des in Konkurs gegangenen Konkurrenten Bing und führte zahlreiche Produkte des Bing-Sortiments weiter.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Bub'sche Fabrik in Nürnberg völlig zerstört und musste nach Kriegsende komplett neu errichtet werden. Bub versuchte an frühere Erfolge anzuknüpfen, indem man ein Sortiment elektrischer Eisenbahnen der wenig verbreiteten Nenngröße S auf den Markt brachte; doch die Nachfrage blieb weit hinter den Erwartungen zurück, und die Firma musste große finanzielle Verluste hinnehmen.

Das ambitionierte Spur-S-Programm wurde vollständig eingestellt; Bub verlegte sich auf die Herstellung anspruchsloser, billiger Blech-Spielzeugeisenbahnen der Spur 0 und später der Spur H0. Sowohl die Eisenbahnen als auch die kleine Palette anderer Spielwaren waren jedoch zu unattraktiv und fanden kaum noch Abnehmer, so dass die Firma 1966 aufgelöst wurde.

Literatur

  • Reder, Gustav: Mit Uhrwerk, Dampf und Strom. Alba Buchverlag, 1970
  • Huber, Rudger: Blechspielzeug. Autos - Motorräder, Weltbild 1995. ISBN 3-8289-0794-6
  • BUB-Fibel, bebildeter Sammlerkatalog 2003-2008 "Edition 5", Fa. BUB Toys

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bub — Bub, BuB, bzw. BUB bezeichnet: als Bub: im süddeutschen Sprachraum das männliche Kind, siehe Junge der Name eines Spielwarenherstellers; siehe Bub (Spielwarenhersteller) der Name einer Brauerei; siehe Brauerei Bub der Name des amerikanischen… …   Deutsch Wikipedia

  • KBN — ist die Abkürzung für: den IATA Code von Kabinda, Demokratische Republik Kongo die Spielzeugwarenfabrik Karl Bub in Nürnberg, siehe Bub (Spielwarenhersteller) der Sprachcode der zentralafrikanischen Kare Sprache nach ISO 639 der Stationscode der… …   Deutsch Wikipedia

  • Bing (Unternehmen) — Gebrüder Bing, Uhrwerk Lok Spur 0, George the Fifth, ca. 1922. Tender nicht Original …   Deutsch Wikipedia

  • Modellbahn — Bahnbetriebswerk einer Modelleisenbahn nach französischem Vorbild der Vorkriegszeit Einfaches Modell der BR 80 …   Deutsch Wikipedia

  • Modellbahngeschichte — Bahnbetriebswerk einer Modelleisenbahn nach französischem Vorbild der Vorkriegszeit Einfaches Modell der BR 80 …   Deutsch Wikipedia

  • Modelleisenbahn — Bahnbetriebswerk einer Modelleisenbahn nach französischem Vorbild der Vorkriegszeit …   Deutsch Wikipedia

  • Nietenzähler — Bahnbetriebswerk einer Modelleisenbahn nach französischem Vorbild der Vorkriegszeit Einfaches Modell der BR 80 …   Deutsch Wikipedia

  • Trix-Batteriebahn — Batterielokomotiven aus den 1950er Jahren. Trix Express Lok TE 6602 (links) und Trix Twin Railway aus England (rechts). Die Batteriebahnen von Trix Express sind vereinfachte Modelleisenbahnen, die von 1953 bis 1960 von der Firma Trix zusätzlich… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Andreas Issmayer — Die Firma Johann Andreas Issmayer aus Nürnberg produzierte von 1861 bis ca. 1932 Blechspielzeug. Geschichte Johann Andreas Issmayer wurde in eine Familie von Spielzeugherstellern hineingeboren und gründete 1861 seine Firma in Nürnberg. Sein in… …   Deutsch Wikipedia

  • Keim & Co. — Keim Co. ist ein ehemaliges Spielwaren Unternehmen aus Nürnberg. Es produzierte von 1866 bis ca. 1980 Blechspielzeug Geschichte 1866 wurde die Firma Keim Co. in Nürnberg gegründet. Produziert wurden Blechdosen, Kreisel, Metallbaukästen und… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”