Budapester Gambit (Schach)

Budapester Gambit (Schach)
a b c d e f g h
8 a8 b8 c8 d8 e8 f8 g8 h8 8
7 a7 b7 c7 d7 e7 f7 g7 h7 7
6 a6 b6 c6 d6 e6 f6 g6 h6 6
5 a5 b5 c5 d5 e5 f5 g5 h5 5
4 a4 b4 c4 d4 e4 f4 g4 h4 4
3 a3 b3 c3 d3 e3 f3 g3 h3 3
2 a2 b2 c2 d2 e2 f2 g2 h2 2
1 a1 b1 c1 d1 e1 f1 g1 h1 1
a b c d e f g h
Das Budapester Gambit nach 2. ... e7-e5

Beim Budapester Gambit handelt es sich um eine Eröffnung des Schachspiels. Das Budapester Gambit zählt zu den Geschlossenen Spielen. Es geht aus der Indischen Verteidigung hervor. Es beginnt mit folgenden Zügen:

1. d2-d4 Sg8-f6 2. c2-c4 e7-e5 3. d4xe5 Sf6-g4

Setzt Schwarz statt 3. ... Sf6-g4 mit 3. ... Sf6-e4 fort, entsteht das Fajarowicz-Gambit, das von einigen Autoren als Untervariante des Budapester Gambits angesehen wird. Die Eröffnungstheorie klassifiziert das Gambit unter den ECO-Codes A51 und A52.

Nach 1.d4 Sf6 2.c4 e5 hat Schwarz Entwicklungsvorsprung. Zudem hat Weiß mit 2.c4 seine schwarzen Felder geschwächt, was durch den relativ häufigen Abtausch der schwarzfeldrigen Läufer noch verstärkt wird. Das Budapester Gambit wird relativ selten gespielt, da Weiß die Möglichkeit hat, ohne Risiko einen kleinen, aber dauerhaften Vorteil zu erlangen, indem er den Mehrbauern zurückgibt. Versucht er jedoch, den Bauern zu halten, muss er sich allerdings auf eine scharfe Partie einstellen.

Die Hauptvarianten sind:

  • 4. Lc1-f4 Sb8-c6 5. Sg1-f3 Lf8-b4+ 6. Sb1-d2 Dd8-e7 7. e2-e3[1] (Karpow)
  • 4. e2-e4 (Aljechin)
  • 4. Lc1-f4 Sb8-c6 5. Sg1-f3 Lf8-b4+ 6. Sb1-c3 Dd8-e7 7. Dd1-d5 (versucht den Bauern zu behaupten)
  • 4. Sg1-f3 Lf8-c5 5. e2-e3 Sb8-c6

Mit 2. Sg1-f3 (und später c2-c4) kann Weiß das Budapester Gambit zwar vermeiden, legt aber damit andererseits seinen Königsspringer auf das Entwicklungsfeld f3 fest.

Historie

Erstmals wandte Géza Maróczy das Budapester Gambit in einer Meisterpartie 1898 an: In Budapest gewann er gegen Adler mit Schwarz im 19. Zug. 1907 verlor Adolf Albin in Wien gegen Perlis, 1911 gewann Krejcik in Wien nach 17 Zügen.

Als Geburtsstunde dieser Eröffnung gilt jedoch das Turnier in Budapest 1916, als Gyula Breyer gegen Johannes Esser im 31. Zug gewann.

In der Folge wandten selbst die seinerzeit stärksten Spieler, etwa Milan Vidmar, Jacques Mieses, Carl Schlechter, Richard Réti, Max Euwe, Savielly Tartakower und Alexander Aljechin, das Gambit erfolgreich an.

Das Fajarowicz-Gambit (3. ... Se4) fand erst nach der Partie Herman SteinerSammi Fajarowicz (Wiesbaden 1928) Beachtung.

Literatur

  • Otto Borik: Budapester Gambit, Düsseldorf 1988, 2. Auflage.
  • Anatoli Mazukewitsch: Angreifen mit Budapester-Gambit, Sport-Verlag 1993, ISBN 3-328-00587-0

Fußnoten

  1. Schwächer ist hingegen 7. a2-a3. Nach 7. ... Sg4xe5 8. Sf3xe5 Sc6xe5 muss Weiß 9. e2-e3 spielen; wenn er mit 9. a3xb4 den Läufer schlägt, wird er durch 9. ... Se5-d3 matt gesetzt.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gambit (Schach) — Dieser Artikel behandelt das Gambit im Schach; zu weiteren Bedeutungen des Begriffs siehe Gambit (Begriffsklärung) a b c …   Deutsch Wikipedia

  • Gambit — a b c d e f g h …   Deutsch Wikipedia

  • Soller-Gambit — a b c d e f g h …   Deutsch Wikipedia

  • Geschlossene Spiele (Schach) — Geschlossene Spiele sind jene Eröffnungen im Schach, deren erster Zug nicht mit 1.e2 e4 beginnt. Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Bekannte Eröffnungen 3 Populäre Fortsetzungen …   Deutsch Wikipedia

  • Blumenfeld-Gambit — a b c d e f g h …   Deutsch Wikipedia

  • ECO-Codes — Mit der Bezeichnung ECO Codes (Encyclopedia of Chess Openings) wird ein international verwendetes System zur Systematisierung von Eröffnungen des Schachspiels bezeichnet. Die Eröffnungsvarianten werden durchwegs mit Symbolen dargestellt und… …   Deutsch Wikipedia

  • ECO Codes — Mit der Bezeichnung ECO Codes (Encyclopedia of Chess Openings) wird ein international verwendetes System zur Systematisierung von Eröffnungen des Schachspiels bezeichnet. Die Eröffnungsvarianten werden durchwegs mit Symbolen dargestellt und… …   Deutsch Wikipedia

  • Encyclopaedia of Chess Openings — Mit der Bezeichnung ECO Codes (Encyclopedia of Chess Openings) wird ein international verwendetes System zur Systematisierung von Eröffnungen des Schachspiels bezeichnet. Die Eröffnungsvarianten werden durchwegs mit Symbolen dargestellt und… …   Deutsch Wikipedia

  • Enzyklopädie der Schacheröffnungen — Mit der Bezeichnung ECO Codes (Encyclopedia of Chess Openings) wird ein international verwendetes System zur Systematisierung von Eröffnungen des Schachspiels bezeichnet. Die Eröffnungsvarianten werden durchwegs mit Symbolen dargestellt und… …   Deutsch Wikipedia

  • Geschlossene Spiele — sind jene Eröffnungen im Schach, deren erster Zug nicht mit 1.e2 e4 beginnt. Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Bekannte Eröffnungen 3 Populäre Fortsetzungen 4 Unregelmäßige Eröffnungen …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”