Buntschriftstellerei

Buntschriftstellerei

Als Buntschriftstellerei oder Poikilographie bezeichnet man in der Literaturwissenschaft eine literarische Sammelgattung, die Werke zusammenfasst, die das Ziel verfolgten, Wissenswertes aus unterschiedlichen Sachgebieten in „bunter“ Form zu präsentieren; die frühesten Werke dieses Art stammen aus der Spätantike oder dem Mittelalter und sind in der Regel in griechischer oder lateinischer Sprache verfasst.
Die Buntschriftstellerei ist ein früher Vorläufer der Enzyklopädie.

„Der Titel von Älians Werk „Bunte Geschichten“ ist namengebend für eine ganze Gattung der antiken Literatur geworden. „Buntschriftstellerei“ ist keine antike Bezeichnung; es ist ein Begriff, den die moderne Literaturwissenschaft gegen Ende des vorigen Jahrhunderts geprägt hat, um hierunter mehr oder weniger alle Werke zu vereinen, die sich in anderen Gattungen nicht unterbringen ließen. Hierbei handelt es sich um literarische Sammelschriften, deren Ziel es war, Wissenswertes aus allen Gebieten in bunter Form darzubieten.“ (Hadwig Helms, Vorwort zu: Claudius Aelianus, Bunte Geschichten. Leipzig: Reclam 1990 (RUB 1351).

In der deutschen Literatur der Barockzeit fand die Veröffentlichung von populärwissenschaftlichen Sammelsurien aus allen Wissensgebieten außerordentlich starke Verbreitung. Es erschienen Hunderte solcher Werke, oft aufwending mit Kupfern illustriert. Die beliebtesten Autoren waren Erasmus Finx, Peter Lauremberg, Johann Christoph Männling, Christian Franz Paullini und Johannes Praetorius.

Unter den ausländischen Autoren der Buntschriftstellerei aus früheren Jahrhunderten sind zu nennen:

Siehe auch

Literatur (Auswahl)

  • Hans-Jörg Uther (Hrsg.): Merkwürdige Literatur. (= Digitale Bibliothek; Bd. 111). CD-ROM. Directmedia, Berlin 2005, ISBN 3-89853-511-8 (elektronische Ausgabe von zahlreichen Werken der Buntschriftstellerei)

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