- Burg Brome
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Burg Brome Burg Brome als Ausschnitt des Merian-Kupferstichs von Brome 1654
Entstehungszeit: um 1200 Burgentyp: Niederungsburg Erhaltungszustand: Wesentliche Teile erhalten Ständische Stellung: Adel Ort: Brome Geographische Lage 52° 36′ 11,2″ N, 10° 56′ 55,4″ O52.6031110.94871Koordinaten: 52° 36′ 11,2″ N, 10° 56′ 55,4″ O Burg Brome ist eine in Teilen gut erhaltene, mittelalterliche Wasserburg im Flecken Brome in Niedersachsen. Sie zählt neben dem Schloss Gifhorn zu den bedeutendsten historischen Befestigungsanlagen im Landkreis Gifhorn. Die als Heimatmuseum genutzte denkmalgeschützte Burg mit dem Schwerpunkt auf ländliche Selbstversorgung und altes Handwerk hat eine regionale touristische Bedeutung.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung
Burg Brome entstand als Niederungsburg unweit der Ansiedlung Brome in der sumpfigen Niederung der Ohre. Sie wurde in einer Flussschleife der Ohre angelegt. Der Wasserlauf schützte sie von zwei Seiten, auf den übrigen Seiten außerdem umgab sie ein wassergefüllter Burggraben. Die Burg dürfte um 1200 zunächst ein hölzerner Bau mit Turm gewesen sein, der von einem Wassergraben, Palisaden und einem Wall umgeben war. In ihrer Geschichte wurde sie mehrfach bei kriegerischen Auseinandersetzungen zerstört. Das heutige Bauwerk entstand erst im 16. Jahrhundert und gründete vermutlich auf den Fundamenten älterer Vorgängerbauten.
Der Merian-Kupferstich von 1654 zeigt die Hauptburg (rechts), die von der Vorburg (links) mit dem Vorwerk durch eine Zugbrücke über einen Wassergraben abgetrennt war. Der Wehrturm wird wesentlich höher als heute dargestellt. Er besaß zu dieser Zeit noch einen umlaufenden Wehrgang. Auch das Burggebäude war mit zwei Stockwerken höher als der heute noch vorhandene Nordflügel. Damals verfügte sein Dach über zwei Zwerchgiebel. Im 17. Jahrhundert gehörten zur Burg ein Torturm und weitere Nebengebäude, die die Burg zu einer von allen Seiten geschlossenen Anlage machten.
Baubeschreibung
Heute besteht die Burganlage aus dem kleineren Ostflügel und dem langgestreckten nördlichen Hauptflügel. Dazwischen erhebt sich im Innenhof der Treppenturm mit rund 23 m Höhe. Das zweigeschossige Hauptgebäude hat die Maße von 37 x 9 m und stammt aus dem 16. Jahrhundert. Es ist mit Backsteinen im alten Klosterformat restauriert worden. In seinem Kellergeschoss befinden sich in zwei Räumen ein Kreuzgewölbe.
Seit 1979 wird die Burg als Heimatmuseum genutzt, dessen Schwerpunkt auf der Darstellung der ländlichen Selbstversorgung und des alten Handwerks (u. a. Schmied, Schuhmacher, Drechsler, Tischler) im Bromer Land liegt. Weitere Angebote sind ein mittelalterlicher Kräutergarten, eine Korbimkerei sowie als Restauration ein Museumscafe. Das seit 1981 jährlich im August stattfindende Burgfest ist ein Anziehungspunkt für viele Besucher aus der Region.
Geschichte
Die Burg wurde erstmals urkundlich im Erbschaftsvertrag Heinrich des Löwen im Jahre 1203 erwähnt. Darin wurde das väterliche Erbgut auf die drei Söhne aufgeteilt. Im Vertrag von Paderborn bestätigte der Pfalzgraf Heinrich seinem Bruder Wilhelm den Besitz, darunter Brome. Die Burg war eine von über 70 Grenzfesten im Herzogtum Braunschweig-Lüneburg. Ihre Aufgabe war der Schutz gegen die benachbarten Machtbereiche des Kurfürstentums Brandenburg und des Erzbistums Magdeburg.
Die mittelalterliche Geschichte von Brome, bei der Burg und Ort zwischen verschiedenen Herrschern hin- und hergereicht wurden, verlief unruhig und wechselvoll. Zu den Besitzern gehörten zu unterschiedlichen Zeiten die Adelsfamilien derer von Bartensleben, derer von der Schulenburg und deren von dem Knesebeck. In ihrer Geschichte diente die Burg als Verteidigungsanlage, Gerichtsstätte, Wohnhaus des Vogtes und als Wirtschaftsgebäude.
Um 1214 saß auf Burg Brome der Ritter und Ministeriale Friedrich von Karow. Er verwaltete von hier aus das Bromer Land. Bereits 1219 wurde die Burg des Ortes bei einem Konflikt zwischen den Welfen und dem Erzbischof von Magdeburg zerstört. 1292 fiel Brome an der Markgrafen von Brandenburg, kam aber infolge dessen Kinderlosigkeit wieder an den welfischen Zweig zurück. Um 1300 kam es zu einer weiteren Zerstörung der Burg. 1360 verpfändete dessen Herrscher, Herzog Magnus von Braunschweig Burg und Ort an die von Bartensleben. 1492 übernahm Fritz von der Schulenburg die Herrschaft, um sie 1583 wieder an die von Bartensleben abzugeben. Nach Erlöschen der Linie ging die Burg wieder an die Schulenburgs zurück, die sie bis zum Verkauf an den Flecken Brome 2001 im Besitz hatten.
Die jahrhundertealte Pfahlfundamentgründung der Burg ist abgängig. Seit 2007 plant der Landkreis Gifhorn zusammen mit dem Flecken Brome eine Sanierung der Burg.
Literatur
- Andreas Reucher: Heimatmuseum Burg Brome. In: Museen und Ausflugziele im Raum Gifhorn-Wolfsburg. Gifhorn 1989.
- Johann Dietrich Bödeker: Das Land Brome und der obere Vorsfelder Werder. Geschichte des Raumes an Ohre, Drömling und Kleiner Aller. Braunschweig 1985, ISBN 3-87884-028-4.
- Fritz Boldhaus: 1203-2003 800 Jahre Brome. Eine Betrachtung zum Jubiläum. Hrsg.: Museums- und Heimatverein Brome e.V., Brome 2002.
Weblinks
- Museum Burg Brome
- Burgbeschreibung bei newsclick.de
- Rekonstruktionszeichnung von Wolfgang Braun
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- Baudenkmal (Niedersachsen)
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