- Burg Klingenberg
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Burgruine Klingenberg Klingenberg um 1674, Stich von G.M.Vischer
Entstehungszeit: 12. Jahrhundert Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand: Ruine Ort: Sankt Thomas am Blasenstein Geographische Lage 48° 19′ 26″ N, 14° 47′ 19″ O48.32388888888914.788611111111Koordinaten: 48° 19′ 26″ N, 14° 47′ 19″ O Burgruine Klingenberg liegt ca. 2,3 km nordöstlich von Sankt Thomas am Blasenstein im Bezirk Perg im Mühlviertel in Oberösterreich.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die ehemalige Höhenburg liegt auf einer bewaldeten Hügelkuppe in 672 m ü. A. Seehöhe in etwa gleicher Luftlinienentfernung zwischen den Orten Sankt Thomas am Blasenstein und Pabneukirchen. Vom Forsthaus Untermaselsdorf aus ist die Anlage in ca. 15 Gehminuten über einen Forstweg zu erreichen.
Beschreibung
Die Burganlage wurde auf drei Höhenstufen gänzlich aus Steinquadern errichtet und umfasste eine umbaute Gesamtfläche von 3.061 m2. Im Nordwesten befindet sich an höchster Stelle der Bergfried, dessen Südhälfte 1855 einstürzte. Von der Nordhälfte ragen noch hohe Mauerreste in die völlig bewaldete Ruinenumgebung. Vom Bergfried aus in Richtung Südosten befanden sich auf drei in der Höhe absteigenden Plateaus: Der dem Bergfried angeschlossene Palas mit einem Wehrgang an der Außenmauer, die erste Vorburg aus dem 15. Jahrhundert mit einer über 100 m tiefen Zisterne, die zweite Vorburg mit einem großen, ebenen Hofplatz und einem Torbau mit breitem spätgotischem Bogentor. Die Ruine ist seit dem 17. Jahrhundert dem Verfall preisgegeben und es werden derzeit keine Erhaltungsmaßnahmen gesetzt.
Geschichte
Burg Klingenberg wurde im 11. Jahrhundert von dem Adelsgeschlecht der Perg-Machländer erbaut und bewohnt. Im Erbweg gelangte die Anlage danach zunächst an das Geschlecht der Familie Clam-Velburg, dessen letzter Erbe, Graf Ulrich 1217 vom Kreuzzug nicht mehr zurückkehrte, wonach Klingenberg an Herzog Leopold VI. überging. Im landesfürstlichen Urbar von 1220/40 wird der Besitz aufgelistet, der zur Herrschaft Klingenberg gehörte: 13 Lehen und sechs Hofstätten. Klingenberg blieb zunächst in herzoglichem Besitz und gelangte so über die Babenberger und Ottokar Přemysl an die Habsburger, die die Herrschaft mit anderen Besitztümern an die Herren von Walsee verpfändeten, die die Burg bis 1358 besaßen. Der Pfandbrief wurde in diesem Jahr von Herzog Albrecht II. eingelöst, die Burg aber wenig später Hans von Traun verpfändet. 1395 gab Herzog Albrecht III. Klingenberg den Brüdern Wenzel und Ernst Preuhafen lebenslänglich zum Leibgedinge, im Tausch gegen andere Güter und für die Verpflichtung, die Burg instand zu halten. Der Pfandbesitz wechselte später an mehrere Adelsgeschlechter: die Rohrbacher (ab 1433), danach die Neudecker, die Liechtensteiner (bis 1490), die Schneckenreuter, und die Prüschenk (ab 1491). 1500 wechselte der Pfandbesitz an Lasla Prager auf Windhaag (Grafschaft Windhaag bei Windhaag bei Perg). Die lange Besitzerliste setzt sich fort: 1524 kam Klingenberg an Achaz von Losenstein, 1527 an den Steyrer Bürger Georg Kremser, dem 1536 Sebastian Kremser folgte. Unter den angesichts der Türkengefahr 1594 ausersehenen Fluchtburgen wird auch Klingenberg genannt. 1630 wurde Klingenberg samt dem Markt Münzbach an das Chorherrenstift Waldhausen verkauft. Das Stift zog die Verwaltung aus der Burg ab und überließ die Anlage dem Verfall. In der Folge wurde Klingenberg meist nur mehr von Torwärtern bewohnt. 1750 wurden insgesamt 47 Untertanenhäuser genannt, die zur Herrschaft Klingenberg gehörten. Brand und Blitzschlag beschleunigten den weiteren Verfall der Anlage, die gelegentlich noch von Amtmännern bewohnt wurde. Nach der Aufhebung des Klosters Waldhausen durch Kaiser Joseph II gingen die Herrschaft, die Burg und der Meierhof zu Klingenberg sowie der dazu gehörige Wald an das Domkapitel Linz, das bis heute noch Eigentümer Klingenbergs ist. 1855 stürzte ein Teil des Bergfrieds ein. Bis ins 20. Jahrhundert war die Burg noch von armen Inwohnerleuten bewohnt, heute ist Klingenberg gänzlich Ruine.
Literatur
- Baumert, Herbert E. und Grüll, Georg: Burgen und Schlösser in Oberösterreich. Band 1: Mühlviertel und Linz. Wien 1988, S. 165-169.
Siehe auch
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