Burg Neuweilnau

Burg Neuweilnau
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Das Hauptgebäude des Schlosses Neuweilnau, erbaut um 1520.

Das Schloss Neuweilnau ist ein Schloss im Taunus, das sich heute auf dem Gebiet der Gemeinde Weilrod befindet.

Das Schloss geht auf eine im Jahre 1302 errichtete Burg zurück. Damals spaltete sich die seit etwa 1200 bestehende Weilnauer Linie der Grafen von Diez auch territorial von der übrigen Familie ab. Bis dahin hatten beide Familienzweige sich den Besitz der strategisch bedeutsamen Burg Altweilnau über dem Weiltal geteilt. In einem Vertrag von 1302 beschlossen beide Linien, dass Altweilnau bei der Diezer Seite bleiben und diese für die Weilnauer Linie eine neue Burg bauen sollte. Als Standort wurde der Rödelnberg auf der gegenüberliegenden Talseite gewählt. Zu der eigentlichen Burganlage, die unter anderem über einen Wassergraben und einen Bergfried verfügte, gesellten sich bald mehrere Häuser, unter anderem von Burgmannen, aus denen sich der Ort Neuweilnau entwickelte.

Heinrich von Weilnau nutzte die Burg nur wenige Jahre, die vom allgemeinen wirtschaftlichen Niedergang des Diezer Grafenhauses geprägt waren. 1326 verlegten die Weilnauer ihren Sitz nach Birstein im Vogelsberg. Im gleichen Jahr erwarb zunächst Siegfried von Runkel, Vogt des Stift St. Severus in Gemünden im Westerwald und Schwager Heinrichs von Weilnau, die Burg als Pfand, das er aber noch im gleichen Jahr an das in der Region expandierende Haus Nassau in Gestalt von Gerlach I. von Nassau verkaufte.

Ein Turmstumpf ist einer der wenigen heute noch erhaltenen Überbleibsel der älteren Burganlage.

In den folgenden Jahren entfaltete sich ein Wettstreit zwischen dem nassauischen Ort Neuweilnau und dem auf der anderen Talseite liegenden Altweilnau. In Neuweilnau entwickelte sich eine kleine Tuchindustrie mit Walkmühlen und Färbereien. 1336 wurden nach nur wenigen Tagen die an Altweilnau verliehenen Stadtrechte auf Betreiben Gerlachs von Nassau wieder aufgehoben. In einem Vertrag von 1405 erwarben die Nassauer die Burg und den Ort endgültig als Besitz und nicht mehr nur als Pfand.

In der Zeit von 1498 bis etwa 1520 wurde die mittelalterliche Burg weitgehend umgebaut und den Erfordernissen einer frühneuzeitlichen Residenz sowie denen eines Verwaltungszentrums für das zugehörige Amt angepasst. Ab 1520 diente die Anlage als Hauptresidenz der Grafen von Nassau-Weilburg, da das dortige Schloss in einem schlechten Bauzustand war. Unter Philipp von Nassau-Saarbrücken fanden bis 1566 weitere Bauarbeiten statt, unter anderem die Errichtung des Torhauses. In dieser Zeit bekam das Schloss sein heutiges Aussehen.

Das Torhaus wurde 1566 als letzter größere Erweiterung des Schlosses fertiggestellt.

Als 1574 die Nassau-Weilburger Grafen ihre Residenz nach Saarbrücken verlegten, setzte der Niedergang des Schlosses und des Ortes ein. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Neuweilnau weitgehend entvölkert. Nach dem Kriegsende war Magdalena von Nassau-Saarbrücken die letzte adlige Bewohnerin des Schlosses. Mit der Entstehung des Fürstentums Nassau-Usingen 1688 wurde auch das Amt Neuweilnau aufgelöst. 1709 wurde der Bergfried abgerissen. Anschließend verfiel die Anlage weitgehend, wobei die Grundmauern jedoch in einem guten Zustand blieben.

Aus diesem Grund nutzte ab 1816 das Forstamt des neuen Herzogtums Nassau das Schloss als Dienstsitz. Bis heute befindet sich das Forstamt Weilrod in den Räumen des Schlosses. Von der ursprünglichen Burg aus dem 14. Jahrhundert sind nur noch wenige Mauer- und Fundamentreste sowie ein Abschnitt des Wassergrabens erhalten.

Weblinks

50.3187777777788.40806111111117Koordinaten: 50° 19′ 7,6″ N, 8° 24′ 29,02″ O


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