Burg Střekov

Burg Střekov
Burg Střekov

Die Burg Střekov (deutsch Schreckenstein) befindet sich bei Ústí n.L. (Aussig a. d. Elbe) im Böhmischen Mittelgebirge in Tschechien. Bekanntgeworden ist der Střekov vor allem durch das in der Galerie Neue Meister in Dresden befindliche Gemälde Überfahrt am Schreckenstein von Ludwig Richter. Bemerkenswert ist die Lage der Burg auf einem steilen, direkt über der Elbe aufragenden monolithischen 100 m hohen Klingsteinfelsen, welcher ein Wahrzeichen Nordböhmens darstellt. Große Teile der Burg sind auch heute noch erhalten oder wurden wieder aufgebaut, wie der Bergfried, der Palas und die Burgmauern.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ansicht um 1850
Überfahrt am Schreckenstein von Ludwig Richter

1316 verlieh der böhmische König Johann von Luxemburg das Areal der späteren Burg an einen Prager Bürger, um eine Burg zum Schutz des Schifffahrtsweges auf der Elbe zu errichten. Erstmals erwähnt wird der Schreckenstein im Jahr 1319, als Pesek von Střekov die neue Burg als Lehen erhielt. Nur kurz darauf gelangte der Schreckenstein in den Besitz der Wartenberger aus Tetschen. In den Hussitenkriegen von 1420 - 1430 fanden viele verfolgte Katholiken Zuflucht auf dem Schreckenstein.

Anfang des 16. Jahrhunderts wechselte der Besitz des Schreckensteins mehrfach, ab 1563 wurde Wenzel Popel von Lobkowitz Burgherr. Um 1570 wurde die Burg nochmals umgebaut und erweitert. Im Jahre 1601 ging die Burg in den unmittelbaren Besitz derer von Lobkowitz über. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde die Burg nicht mehr ständig bewohnt und sie verfiel allmählich. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Burg viermal geplündert.

Im 19. Jahrhundert wurde die malerische Burganlage zum Ziel erster Reisender. Bekannte Maler, wie Ludwig Richter und Caspar David Friedrich sowie Ernst Gustav Doerell weilten auf der Burg und hielten sie in romantischen Bildern fest. 1830 wurde im ehemaligen Wirtschaftshof ein erster Burggasthof eingerichtet, welcher bis heute besteht. Im Jahre 1842 besuchte der Komponist Richard Wagner den Schreckenstein und ließ sich für seine Oper Tannhäuser inspirieren.

das Burgtor

Erste Sicherungsarbeiten an der Burgruine wurden am Ende des 19. Jahrhunderts sowie in den Jahren 1911/12 durchgeführt. Eine Zäsur für das Burgareal war der Bau der 10. Staustufe der Elbe-Moldau-Regulierung in den Jahren 1923-1936 direkt unter dem Burgfelsen. So wichtig dieses Stauwerk sicherlich für eine sichere Elbschifffahrt ist, so stellt die Anlage doch ein besonders krasses Beispiel für die Zerstörung einer Kulturlandschaft dar.

1948 wurden die Lobkowitz nach fast 400 Jahren enteignet und die Burg wird Staatseigentum. 1953 wird die Anlage unter Denkmalschutz gestellt. Nach 1990 wird die Familie Lobkowitz rehabilitiert und erhält ihr Eigentum zurück.

Literatur

  • F. J. Umlauft: Der Schreckenstein. Eine Beschreibung und Geschichte der Burg, 2. Aufl. Aussig 1939
  • Tomáš Durdík: Burgen Nordböhmens, Propagační tvorba, Praha, 1992; ISBN 80-85386-50-X

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Střekov (castle) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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