- Phonolith
-
Phonolith (griech. φωνή ‚Klang‘, λίθος ‚Stein‘, zu deutsch Klingstein aufgrund des hellen Klanges beim Anschlagen[1]) ist ein vulkanisches Gestein von grünlicher bis grauer Farbe. Das Gefüge ist häufig porphyrisch, wobei Alkalifeldspat und Foidminerale als Einsprenglinge in einer dichten, feinkörnigen Grundmasse auftreten. Phonolith gehört zur Gruppe der Alkaligesteine.
Inhaltsverzeichnis
Gesteinsbeschreibung und Mineralbestand
Die Farbe dieser Gesteine ist bräunlich bis grau. Sie sind fein- bis grobkörnig und in der einheitlich gefärbten Grundmasse befinden sich Einsprenglinge. Sie haben ein porphyrisches Gefüge. Im Steinbruch ist das Gestein meist plattig abgesondert.
Die Hauptbestandteile sind Hochtemperatur-Alkalifeldspat (Sanidin), ein oder mehrere Minerale aus der Gruppe der Foide und in geringen Anteilen (0 bis 10 Volumenprozent) Plagioklas. Das häufigste Foidmineral ist Nephelin (Phonolith sensu stricto), daneben können aber auch Leucit, Sodalith, Haüyn und andere seltenere Foide in beträchtlicher Menge auftreten. Als mafische Minerale treten Ägirin, Ägirinaugit, Alkaliamphibole, Olivin (Fayalit), Melanit und Biotit auf. Häufige Nebengemengteile und akzessorische Minerale sind Titanit und Apatit, etwas seltener sind Zirkon, Magnetit und Perowskit. Bekannt sind auch Phonolithe mit reichlich Wollastonit. Häufig enthält Phonolith Sekundärminerale aus der Gruppe der Zeolithe, beispielsweise Natrolith oder Chabasit. Im Klassifikationsdiagramm nach Streckeisen liegt Phonolith im Feld 11. Bei zunehmendem Plagioklasgehalt geht er in den phonolithischen Tephrit, bei zunehmendem Foidgehalt in den phonolithischen Foidit über. Das Tiefengesteinsäquivalent ist der Foidsyenit.
Vorkommen
Phonolith ist ein verbreitetes vulkanisches Gestein und tritt weltweit, vergesellschaftet mit weiteren Alkaligesteinen wie Tephrit, Foidit, Melilithit und auch Karbonatit, auf. Wie diese ist Phonolith ein typisches Produkt des Intraplattenvulkanismus. Phonolithisches Magma wird oft durch explosiven Vulkanismus an die Erdoberfläche gefördert und bildet pyroklastische Ablagerungen, Lavaströme, Dome und oberflächennah erstarrte Gänge und Intrusionen.
Vorkommen in Europa befinden sich beispielsweise im Zittauer Gebirge (Lausche), (Breiteberg), in der Eifel (Laacher-See-Vulkan), in der Rhön, im Kaiserstuhl (z.B.: bei Bötzingen), im Hegau und im vulkanischen Zentralmassiv in Frankreich. Weitere bekannte Vorkommen sind der Devils Tower in Wyoming, USA, im Bereich des Ostafrikanischen Grabenbruchs und auf den Kanarischen Inseln.
Die Phonolithe haben häufig Lokalnamen, beispielsweise Viterbit in Umbrien, Selbergit in der Eifel, Sommait am Vesuv bei Neapel in Italien und Katzenbuckelit im Odenwald.
Verwendung
Phonolith findet weite Verbreitung als Schottermaterial und Naturmauerstein, des Weiteren als Fassadenplatten. Als Bausteine werden sie aufgrund ihrer porösen Struktur wie Leichtbausteine verwendet. Sie lassen sich leicht formen und sägen. Sie werden deshalb gerne für Bildhauerarbeiten verwendet. Zeolithisierte Phonolithe mit Puzzolaneigenschaften werden weltweit als Zuschlagstoff für die Zement- und Betonherstellung abgebaut. In Deutschland wird aus Römertuff in der Eifel Trass hergestellt, der speziellen Mörteln mit hydraulischen Eigenschaften beigemengt wird.
Natursteinsorten
Einige Handelssorten:
- Ettringer Tuff, Ettringen in der Eifel
- Weiberner Tuff (auch Flötenstein genannt), Weibern in der Eifel
- Römertuff, unweit des Laacher Sees
- Peperino, Viterbo in Italien
Literatur
- Carl Friedrich Naumann (Hrsg.), Bernhard Cotta (Bearb.): Erläuterungen zu Section VII der geognostischen Charte des Königreiches Sachsen und der angränzenden Länderabtheilungen oder: Geognostische Skizze der gegenden zwischen Schandau, Zittau, Kratzau, Gabel, Böhmisch-Leipe, Wernstadtel und Tetschen. Dresden und Leipzig (Arnoldische Buchhandlung) 1840
- Okrusch M. & Matthes S. (2005) Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. 7. Auflage, Springer-Verlag. ISBN 3-540-23812-3
- Schmincke H.U. (2000) Vulkanismus. 2. Auflage, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt. ISBN 3-534-14102-4
Einzelnachweise
- ↑ Naumann: Section VII, S. 104
Weblinks
Commons: Phonolith – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikimedia Foundation.