- Burgfeld (Lübeck)
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Das Burgfeld in Lübeck ist ein unmittelbar außerhalb der Altstadt gelegenes Gebiet.
Das Burgfeld befindet sich nördlich der Altstadtinsel, vor dem Burgtor. Sein Name geht zurück auf die schon seit dem 13. Jahrhundert nicht mehr existierende Lübecker Burg, deren Stelle heute das Burgkloster einnimmt. Die Fläche des Burgfeldes lässt sich nicht bestimmen, da seine Grenzen nicht exakt definiert waren.
Als der Lübecker Stadtbefestigung vorgelagertes Gelände blieb das Burgfeld über die Jahrhunderte weitgehend unbebaut, um das Schußfeld nicht zu beeinträchtigen. Erst nach der Entfestigung Lübecks und nach dem Ende der Franzosenzeit, besonders aber nach Aufhebung der Torsperre 1864, entstanden am Burgfeld Wohnhäuser der neuen Vorstadt St. Gertrud, benannt nach einer dort belegenen Kapelle gleichen Namens.
Im Jahre 1806 war das Burgfeld während der Schlacht bei Lübeck Hauptschauplatz der Gefechte zwischen preußischen und französischen Truppen.
Von 1852 bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs fand das jährliche Lübecker Volks- und Erinnerungsfest auf dem Burgfeld statt; während des Krieges standen auf dem Gelände Lazarett-Baracken. Nach Kriegsende kehrte das Volksfest wieder auf das Burgfeld zurück, bis es 1927 auf den neuen Volksfestplatz an der Travemünder Allee beim Lauerholz verlegt wurde.
Am 19. Februar 1933 fand auf dem Burgfeld mit 15.000 Teilnehmern die letzte große Demonstration gegen die Nationalsozialisten statt. Julius Leber war anwesend, aber schon mit Redeverbot belegt, weshalb statt seiner Fritz Solmitz sprach.
Am 6. Juni 1963 wurde das Burgfeld anlässlich des Richtfestes des neuen Verkehrsverteilers für den Stadtverkehr in Gustav-Radbruch-Platz umbenannt, nachdem das Burgfeld bereits zu einem großen Kreisverkehr worden war und sich seither zu einem der wichtigsten Knotenpunkte des Lübecker Busnetzes entwickelt hatte.[1] Der 120 m lange Fußgängertunnel von der Roeckstraße bis zum heutigen Hotelgebäude wurde bald wieder zugeschüttet. Wegen seiner gekrümmten Bauweise war der Weg für Passanten nicht übersehbar und der Tunnel galt bald als kaum beherrschbares Sicherheitsrisiko.
Bis heute ist Burgfeld im Lübecker Sprachgebrauch die gängige Bezeichnung für den Gustav-Radbruch-Platz, der nur selten bei seinem offiziellen Namen genannt wird, sowie für die sich entlang der Travemünder Allee anschließende öffentliche Grünanlage und die Sportplätze.
Am Rande des Burgfelds steht in einer kleinen Grünanlage ein Nachguss der „Mädchengruppe“ des Schweizer Künstlers Karl Geiser. Das Original entstand für das Gymnasium Kirchenfeld in Bern. Der Nachguss ist eine Spende von Lübecks Ehrenbürger Rodolfo Groth, angefertigt von der Kunstgiesserei Pastori in Genf, war ursprünglich als Ersatz für den 1934 abgebrochenen Marktbrunnen gedacht. Nach der Fertigstellung entschied man sich gegen diesen prominenten Standort. [2]
Literatur
- Jan Zimmermann: St. Gertrud 1860-1945. Ein photographischer Streifzug. Bremen 2007 ISBN 978-3-86108-891-2
Weblinks
Wikisource: Die rasenden Weiber (Sage) – Quellen und VolltexteEinzelnachweise
- ↑ Müller: St. Gertrud S. 85
- ↑ Klaus Bernhard: Plastik in Lübeck - Dokumentation der Kunst im öffentlichen Raum (1436-1985). Veröffentlichungen des Senates der Hansestadt Lübeck, Amt für Kultur, Lübeck 1986 ISBN 3-924214-31-X, Nr. 40
Kategorien:- Lübecker Geschichte
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