Burgkirche (Königsberg)

Burgkirche (Königsberg)

Die Burgkirche auf dem Burgkirchenplatz war die Kirche der deutsch-reformierten Gemeinde in Königsberg. Auf Anordnung des Großen Kurfürsten wurde sie im Jahre 1690 bis 1696 von Johann Arnold Nering erbaut. Sie stand auf dem Geköchsgarten des Oberburggrafen Ahasverus von Lehndorff, unweit des Schlossteichs und wurde nach dem Vorbild der Nieuwe Kerk in Den Haag errichtet. Friedrich I. weihte die Kirche kurz nach seiner Selbstkrönung zum König am 23. Januar 1701 ein.

Dem Pietismus gemäß ist die Kirche schlicht gehalten. Das Holzgewölbe des Kirchenschiffes ist nur mit Stuck überdeckt, lediglich die Apsiden haben ein Sterngewölbe. Die Kanzel befand sich an der Längsseite des Langhauses kronenartig überdeckt mit einem reich geschnitzten Schalldeckel von Caspar Schreiber. Die Orgel war ein Werk von Johann Josua Mosengel und war, wie viele Königsberger Orgeln, mit dem preußischen Adler geschmückt. Das Kirchenportal mit den allegorischen Figuren der Gerechtigkeit, der Liebe und der Barmherzigkeit wurde von Charles Cabrit gestiftet und 1727 errichtet.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche 1944 bei den britischen Luftangriffen auf Königsberg schwer beschädigt. 1969 wurde sie abgerissen.

Pfarrer der Burgkirche

Bilder der Burgkirche

Literatur

  • Robert Albinus: Königsberg-Lexikon. Würzburg 2002, ISBN 3-88189-441-1
  • Richard Armstedt: Geschichte der königl. Haupt- und Residenzstadt Königsberg in Preußen. Reprint der Originalausgabe, Stuttgart 1899
  • Anatolij Bachtin: Vergessene Kultur. Kirchen in Nord-Ostpreußen. Husum 1998
  • Georg Fritsch: Die Burgkirche zu Königsberg i. Pr. und ihre Beziehungen zu Holland. Königsberg 1930
  • Jürgen Manthey: Königsberg – Geschichte einer Weltbürgerrepublik. Hanser 2005, ISBN 3446206191
  • Gunnar Strunz: Königsberg entdecken. Berlin 2006, ISBN 3-89794-071-x
  • Hans-Georg Tautorat: Königsberg - Begegnung mit einer europaischen Metropole. Berlin 1997
  • Paul Thomaschki: Aus dem Archiv der Burgkirche. Königsberg 1924
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