Burgwall Kastorfer See

Burgwall Kastorfer See
Kastorfer See
Geographische Lage: Landkreis Demmin
Abflüsse: Lühmbach
Daten
Koordinaten 53° 39′ 1″ N, 13° 5′ 24″ O53.65027777777813.0945.3Koordinaten: 53° 39′ 1″ N, 13° 5′ 24″ O
Kastorfer See (Mecklenburg-Vorpommern)
DEC
Kastorfer See
Höhe über Meeresspiegel 45,3 m ü. NHN
Fläche 64 ha
Maximale Tiefe 11 m
Besonderheiten 3 Slawenburgen aus dem 7.-11. Jh. am Ufer und auf der Insel

Der Kastorfer See liegt in Mecklenburg-Vorpommern nordwestlich von Neubrandenburg. Er liegt zwischen den Gemeinden Knorrendorf Ortsteil Kastorf im Westen und Wildberg im Osten. Er ist ein Rinnensee und entstand während der letzten Eiszeit (Weichseleiszeit) aus einer ehemaligen Schmelzwasserrinne, die sich nach dem Rückgang des Eises dauerhaft mit Wasser füllte. Er wird durch eine Verbreiterung mit Insel in der Mitte in ein stärker gegliedertes schmales Nordbecken und ein längliches, ebenfalls sehr schmales ungegliedertes Südbecken geteilt. Er hat eine ungefähre Länge von 2,1 Kilometern und eine Breite von 500 Metern in der Mitte des Sees. Das Ostufer ist bewaldet (Wildberger Forst) und das Westufer wird landwirtschaftlich genutzt. Der See wird im Norden durch einen Graben gespeist, der einem Feuchtgebiet bei Wolde entspringt, aus dem auch der nach Osten abgehende Mühlbach abfließt. Am südlichen Ende des Sees befindet sich ein Abflussgraben der den Gädebehner See und den Möllner See durchquert und ab Mölln Lühmbach genannt wird.

Slawische Siedlungen

Am Kastorfer See befinden sich gleich drei slawische Wehranlagen aus dem 7. bis 12. Jahrhundert. Sie liegen am nördlichen Rand des Sees in unmittelbarer Nähe zueinander. Die größte von ihnen – von Wildberg aus über den Badestrand am Ostufer des Sees erreichbar – ist auch gleichzeitig die älteste und hat den Charakter einer Fluchtburg aus dem 7. bis 9. Jahrhundert. Sie ist unterteilt in eine kleine Hauptburg und zwei größere bogenartige Vorburgen. Die Burganlage bot den in der Nähe siedelnden Menschen in Kriegszeiten Schutz. Die kleine Hauptburg selbst hat zwei größere Tore gehabt, die umschließende erste Vorburg ebenfalls zwei. An die erste Vorburg schließt sich eine weitere weiträumige eintorige Vorburg an, die sich weiter nordöstlich des Sees am Ufer entlangzieht. Die ganze Anlage war von einem Wassergraben umgeben und ist noch sehr gut erhalten.

Die zweite slawische Burg lag am gegenüberliegenden Badestrand des Kastorfer Sees. Heute erkennt man dort noch einen circa 6 Meter hohen Burghügel. Diese Anlage bestand im 10. Jahrhundert und ist verhältnismäßig klein. Am Nordrand dieses planierten Hügels erkennt man einen alten Zugangsweg. Zu DDR-Zeiten befand sich auf dem Hügel eine Festbühne, die inzwischen aber wieder abgerissen wurde.

Die dritte und letzte Anlage in dem Bereich lag auf der heutigen Insel im Kastorfer See. Diese war mittels einer hölzernen Brücke mit dem Nordwestufer des See in Richtung Kastorf verbunden. Ausgrabungen kamen zu dem Ergebnis, dass es hier wohl einen Marktort im 10. und 11. Jahrhundert gab. Alle drei Anlagen haben aufeinanderfolgend bestanden. Schriftliche Überlieferungen gibt es zu keiner der drei Anlagen.


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