- Abbisse
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Als Verbiss bezeichnet man das Abbeißen von Knospen, Blättern oder Zweigen vor allem an landwirtschaftlich oder forstwirtschaftlich erwünschten Pflanzen.
Wenn der Verbiss das Wachstum erwünschter Vegetation nachhaltig hemmt oder verhindert, spricht man von Überweidung, die - insbesondere im Zusammenwirken mit anderen Umweltfaktoren - weit reichende ökologische Folgen haben kann. Den Verbiss an Pflanzen durch Tierarten, die dem Jagdrecht unterliegen, also durch Wild, bezeichnet man als Wildverbiss.
Die Vermeidung von Verbiss und Vertritt hat jedoch auch zu einer Vielzahl von Landschaftselementen geführt. Traditionelle Flurformen wie etwa die Eschflur und die Blockflur waren mit Viehhaltung verbunden, wobei die Weideflächen eher am Rande der Gemarkung lagen. Das Vieh wurde häufig abends entlang der Äcker ins Dorf zurückgetrieben. Um Verbiss und Vertritt zu vermeiden, wurden die wertvollen Äcker mit Hecken geschützt. Knicks und Redder, die vor allem im Norden Deutschlands immer noch zu finden sind, verdanken ihre Entstehung dieser Vorsorgemaßnahme.
Abbisse, auch Absprünge, sind kurze, meist jüngere Baumtriebe, die durch den Eingriff von Tieren vom Baum abgelöst werden und dann unter demselben bisweilen in auffallender Menge liegen. An Fichten und Tannen werden diese von Eichhörnchen hervorgerufen; an Kiefern brechen die Triebe nicht selten an den Bohrstellen ab, welche der Kiefernmarkkäfer (Tomicus piniperda) an ihnen erzeugt hat. Auch Rotwild hinterlässt Abbisse, wenn es an Bäumen und Sträuchern äst.
Siehe auch: Wildverbiss
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