- Böttinger Marmor
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Der Böttinger Marmor (auch Böttinger Bandmarmor oder Böttinger) ist ein besonderes und oft rötlich gebändertes Kalksintergestein, das sich in einem kleinen, verlassenen Steinbruch im Ortsteil Böttingen der Stadt Münsingen (Württemberg) (Landkreis Reutlingen, Baden-Württemberg) findet.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Böttinger Marmor ist eine erdgeschichtliche und petrographische Besonderheit des Landes und des Nationalen Geoparks „Schwäbische Alb“. Der rötlich gebänderte „Marmor“ ist vor 14 Millionen Jahren durch Kalksedimentation in einer senkrechten Quellspalte in der Region zwischen Schopfloch (Randecker Maar) und Böttingen entstanden.
Das Gestein besteht überwiegend aus Calcit. Geringe Anteile von Tonerde und Hämatit sind nachgewiesen. Letzteres ist farbgebend am Gesteinsaufbau beteiligt.[1]
Verwendung
- Bis Mitte des 18. Jahrhunderts wurde der Stein nur örtlich als Baumaterial verwendet - für Kellerwände, als Pflastersteine, für Türschwellen oder für Schweineställe
- Beim Ausbau des Stuttgarter Residenzschlosses (Neues Schloss; 1760 bis 1762) kam der Böttinger Marmor zu herrschaftlichen Ehren: In Sälen und repräsentativen Treppenaufgängen wurde er für Wandverkleidungen verwendet.
Literatur
- Wilfried Rosendahl, Matthias López Correa, Christoph Grunert u. Thilo Müller (Hrsg.): Der Böttinger Marmor. Bunter Fels aus heißen Quellen. Staatsanzeiger Verlag, Stuttgart 2003; 56 S.; Grabenstetter Höhlenkundliches Heft Nr. 6; ISBN 3-929981-48-3
- Johannes Baier: Die Geologie des Ulmer Raums. – Documenta Naturae, 173, 1-44; München 2009, ISBN 978-3-86544-173-7.
Einzelnachweise
- ↑ Manfred Frank: Die natürlichen Bausteine und Gesteinsbaustoffe Württembergs. Stuttgart (E. Schweizerbart) 1944
Weblinks
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