- Max Lange (Künstler)
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Dr. med. Johann Joseph[1]Max Lange (* 29. März 1868 in Köln; † 1949 in München), war ein deutscher spätimpressionistischer Bildhauer, Maler, Zeichner und Radierer. Bekannt wurde Max Lange zu Lebzeiten durch seine Arbeiten im öffentlichen Raum.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Max Lange war ein Sohn des bekannten Kölner Architekten August Carl Lange (1834 bis 1884). Lange studierte vom WS 1883 bis zum Ende des WS 1890/91 an der Universität Leipzig Medizin.[2] Er arbeitet als Assistent am Pathologisch-Anatomischen Institut und wurde am 9. Juli 1894 bei den Professoren Felix Victor Birch-Hirschfeld, Lehrstuhl für Pathologische Anatomie, und Heinrich Curschmann, Ordinarius für Innere Medizin, promoviert.[3] Gleichzeitig war er als Dozent für plastische Anatomie an der Leipziger Kunstakademie tätig und bereits mit seiner Habilitation beschäftigt. Er verließ aber diese Laufbahn und entwickelte sich als Autodidakt in unglaublich kurzer Zeit zu einem Bildhauer mit dem Schwerpunkt auf dem handwerklichen Gebiet.
Im Jahr 1900 wurde die Leipziger Kunstakademie in die Königliche Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe umgewandelt und ein Jahr später übernahm Max Seliger das Direktorat. Dieser nahm eine Neuausrichtung der Anstalt vor und stellte dabei die Werkstatt des Kunstschaffenden in den Vordergrund. Wohl im Rahmen dieser Neuausrichtung bot Seliger Max Lange, dem schon nach neun Jahren der Professorentitel verliehen worden war, 1908 ein Lehramt an, welches Lange aber wegen eigener schöpferischer Pläne ausschlug.
„Ein bezeichnendes Beispiel für seine Auflösung einer organischen Verbindung von Architektur und Skulptur ist der mit dem ersten Preis eines Wettbewerbs ausgezeichnete „Puttenbrunnen“[4] in Leipzig.“[5]
Ende der 20er Jahre hatte er sein Atelier im Hofgebäude des ehemaligen städtischen Wehramtes in München. Dieses karg eingerichtete Atelier hatte als einzigen Schmuck die bekränzte Marmorbüste seiner früh verstorbenen Frau Nora, einer gebürtigen Dänin aus der angesehenen Familie Kjaer, und selbst künstlerisch hochbegabt.[5]
Als Bildhauer war er anfänglich dem Jugendstil verbunden. Er schuf zahlreiche Porträtbüsten, Denkmale, Medaillen und Plaketten für öffentliche Auftraggeber im Jugendstil.
Sein Alterswerk als Maler und Radierer war geprägt von der Freilichtmalerei der französischen Impressionisten. Er schuf zahlreiche Darstellungen der norddeutschen und dänischen Landschaften in Anlehnung an die französische spätimpressionistische Freilichtmalerei.
Einzelne bildhauerische Werke befinden sich als Schenkung des Künstlers in der Kunsthalle Bremen. Weitere Arbeiten befinden sich auf öffentlichen Plätzen, im Museum Leipzig oder in privaten Kunstsammlungen.
1943 wurde er kriegsbedingt für verschollen erklärt.
Max Lange verstarb 1949 vereinsamt in München.
Werke
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Portrait Heinrich Curschmann, Grabstätte Curschmann, Südfriedhof Leipzig
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Portrait Otto Schelper, Grabstätte Schelper, Südfriedhof Leipzig
- Museum Leipzig Luzifer Bronzebüste
- Museum Leipzig Statuetten Infanterist und Matrose
- Leipziger Südfriedhof vier Grabdenkmäler (Otto Schelper, Richard Linnemann, Heinrich Curschmann, August Ferdinand Breiting)
- Grabdenkmäler in Vejle (Veyle) für die Familie seiner Frau Nora, geb. Kjaer
- Puttenbrunnen in Leipzig
- Rekonstruktion des Oeser’schen Gellert Denkmals in Leipzig
- Denkmal für den Chirurgen Wilhelm Roser in Marburg
- Portraitbüsten von Gelehrten in den Universitäten Leipzig, Freiburg im Breisgau, Würzburg und im Albertinum Dresden der Jüngling
- Portraitbüste von Friedrich Daniel von Recklinghausen in Straßburg (1912)
- Reliefbüste von Wilhelm Wundt (1915)
- Portraitbüste des Kunstwissenschaftlers Georg Dehio. Mit dieser Büste war Lange anlässlich der XI. Olympischen Sommerspiele von 1936 in der Ausstellung »Die großen Deutschen« vertreten.
- Portaitbüste Max Reger, Marmor. Mit diesem Werk auf der GDK 1937 vertreten.
- Denkmal für Johann Christian Reil in Halle
- Denkmale für Heinrich Curschmann und Hermann Lenhartz in Hamburg-Eppendorf
- Plaketten von Paul Flechsig, Paul Julius Möbius, August Kippenberg, General Liman von Sanders, General von der Goltz, Obergeneralarzt Müller
- Medaillen von Henry Theodore Böttinger (1908), Paul Flechsig, Otto Liman von Sanders, Hermann Stegemann (1929)[5]
- Kunsthalle Hamburg
Literatur
- Archiv der Kunsthalle Bremen
- Angaben auf dem Kunstwerk Dänische Landschaft von 1935
- Max Lange (Künstler). In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 22, E. A. Seemann, Leipzig 1928, S. 328 (hier fälschlicherweise als "Dr. phil." tituliert)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ laut Auskunft des Universitätsarchiv Leipzig
- ↑ Universitätsarchiv Leipzig, Quästurkartei
- ↑ Universitätsarchiv Leipzig, Med.Fak.Prom. Bd. 7
- ↑ Leipzigs älteste Brunnen: der Lipsia-Brunnen
- ↑ a b c Peter Trumm: Eine Stegemann-Medaille und ihr Schöpfer. In: Koblenzer Heimatblatt. (=wöchentliche Sonderbeilage des Koblenzer General-Anzeigers), Jg. 6 (1929) Nr. 24 (16. Juni 1929) S. 1–2.
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