- Bükk-Kultur
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Die Bükker Kultur (auch: Bükk-Kultur) ist eine neolithische Kultur der Ostslowakei und Ungarns am Oberlauf und nördlich der Theiß vor allem im namengebenden Bükkgebirge in Nordungarn. Typisch ist eine dünnwandige, mit parallel verlaufenden band- oder spiralförmigen Motiven verzierte Keramik; es bestehen enge Beziehungen zur Linienbandkeramik, die Bükker Kultur wird oft als späte Entwicklungsstufe der Alföld-Linearbandkeramik angesehen.
Inhaltsverzeichnis
Typisches Gefäßinventar
Die Gefäße sind reich verziert, und zeichnen sich durch hohe keramische Qualität aus. Es finden sich vor allem rundbauchige Kümpfe, flaschenförmige Gefäße mit Ausgußrohr und dünnwandige Schüsseln. Typisch sind reiche Verzierungen mit Mustern in bogen-, girlanden-, band- und spiralform. daneben finden sich farbige Inkrustationen.
Wirtschaftsweise
Steingeräte wie auch in verschiedenen Stadien der Bearbeitung gefundene Obsidiane deuten darauf hin, das die Wirtschaft der Bükker Kultur eher auf Basis eines weitreichenden Handels als auf Ackerbau beruhte. In benachbarten Kulturen finden sich wohl in dieser Kultur hergestellte Obsidiane, auf der anderen Seite finden sich im Verbreitungsgebiet der Kultur etwa Spondylus-Muscheln aus dem Mittelmeer. Funde menschlicher Knochen könnten auf Kannibalismus hindeuten.
Wohnkultur
Siedlungen finden sich im namengebenden Bükker Gebirge wie auch in der ungarischen Tiefebene. Neben bewohnten Höhlen und eingetieften Häusern (Grubenhäuser) fanden sich auch Tellartige Strukturen mit mehreren Kulturschichten.
Nachfolgende Kultur
Im Verbreitungsgebiet entwickelte sich zusammen mit südlichen Einflüssen die Theiß-Kultur. Sie nahm Elemente der Bükker Kultur, der Alföld-Linearkeramik, der Esztár- und Szákálhat-Kultur auf.
Literatur
- Jan Lichardus: Studien zur Bükker Kultur. Dr. Rudolf Habelt GmbH, Bonn 1974, ISBN 3774913064
- Ferenc Tompa: Die Bandkeramik in Ungarn. Die Bükker- und die Theiss-Kultur (Archaeologia Hungarica. Vol. 5/6.). Franklin-Társult Nyomdája, Budapest 1929
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