- C-Myc
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myc ist ein Gen, das für ein Protein codiert, welches an die DNA anderer Gene bindet. Der Name rührt von der Krankheit "Myelocytomatose" her (s.u.). Wenn myc mutiert ist oder überexprimert wird, bindet das Protein nicht und kann so Tumoren hervorrufen.
Die mutierte Form wird daher Onkogen genannt („Krebserzeuger“), die unmutierte, gesunde Form Protoonkogen („Vorstufe Krebserzeuger“).
Das von myc kodierte Protein gehört zu den Transkriptionsfaktoren (TFn). Es reguliert die Expression (Umsetzung) von etwa 15% aller Gene durch die Bindung von Enhancer Box Sequenzen (E-boxes) und durch die Rekrutierung von Histon-Acetyltransferasen (HATn) [1]. Die myc-TF-Familie beinhaltet neben myc auch n-myc- und l-myc-Gene. Die TFn der myc-Familie beinhalten die bHLH/LZ-Domäne (basic Helix-loop-helix-Transkriptionsfaktoren/leucin zipper oder bZIP-Domäne; dt. „basische Spiral-Schleife-Spirale, Leucin-Reißverschluß“).
Eine mutierte, permanent exprimierte Version von myc wird in vielen Krebszellen gefunden. Dies führt zu unregulierter Umsetzung von vielen Genen, die in die Zellvermehrung (Proliferation) involviert sind. Bestimmte Leukämiearten (Lymphome, Blutkrebs) sind durch eine Translokation (Versetzung) des myc-Gens im Genom charakterisiert (t(8:14)). Aktuelle Studien zeigen, dass eine zeitweilige Unterdrückung der myc-Expression selektiv Lungenkrebszellen der Maus tötet, was myc zu einem möglichen Zielgen für die Tumortherapie macht [2].
Das myc-Gen wurde in Zellen von Patienten mit Burkitt´s Lymphom entdeckt. Es ähnelt dem bereits zuvor bekannten viralen Myelocytomatose-Onkogen (v-myc, virales myc). In Anlehnung daran wurde die humane Version c-myc genannt (zelluläres myc).
Das Gentranskript (Boten-RNA, mRNA) von c-myc besitzt eine IRES (internal ribosome entry site, dt. interne ribosomale Eingangsstelle), die es ihm erlaubt, in ein Protein übersetzt zu werden, auch wenn die 5´-Cap(Kappenstruktur)-abhängige Translation blockiert ist, was typisch für eine virale Infektion ist.
myc wird durch eine große Anzahl von Teilungssignalen wie Wnt, Shh und EGF durch den MAPK/EKK-Signalweg aktiviert.
Einzelnachweise
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