2. Violinkonzert (Bruch)

2. Violinkonzert (Bruch)
Max Bruch; Photographie von 1913
Pablo de Sarasate, Auftraggeber des Konzerts

Das Violinkonzert Nr. 2 in d-moll op. 44 ist ein Violinkonzert von Max Bruch.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Das Konzert entstand im Jahr 1877, zehn Jahre nach Bruchs erfolgreichem erstem Violinkonzert auf Veranlassung des spanischen Geigers Pablo de Sarasate. Anders als bei der Komposition des Vorgängerwerks tat sich Bruch diesmal bei der Arbeit leichter, da ihm das zweite Konzert, wie er schrieb, «Mut zur Instrumentalmusik» machte. In Bezug auf den Auftraggeber schrieb Bruch: «Die Hauptgedanken des Werkes sind Producte der Begeisterung, die seine unbeschreiblich vollkomene Wiedergabe des 1. Concertos in mir erregt hat.»

Die Uraufführung fand am 4. November 1877 im Londoner Crystal Palace mit Sarasate als Solisten und Bruch am Dirigentenpult statt.

Satzbezeichnungen

  1. Adagio non troppo
  2. Recitativo. Allegro moderato – Allegro – Andante sostenuto
  3. Finale. Allegro molto.

Zur Musik

Den Fähigkeiten des Virtuosen Sarasate entsprechend, stellt das Violinkonzert hohe Ansprüche an den Solisten.

Der erste Satz ist ein von der klagenden Violine begleiteter Trauermarsch, das laut der Aussage eines Freundes von Bruch von der Vorstellung einer Frau inspiriert ist, die zwischen den Leichen gefallener Soldaten auf dem Schlachtfeld umherirrt. Das Adagio des ersten Satzes bricht mit der Tradition des im Kopfsatz eines Konzerts sonst üblichen Allegro.

Der zweite Satz, ein instrumentales Rezitativ, enthält thematische Rück- beziehungsweise Vorgriffe auf die Ecksätze des Konzerts und leitet zum Finale über. Er ist von der Vokalmusik inspiriert.

Der dritte Satz ist ein vitales Rondo-Finale.

Wirkung

Trotz Bruchs kompositorischer Bemühungen steht sein zweites Konzert - genauso wie sein 1890/1891 entstandenes drittes Violinkonzert - im Schatten des Erfolgs des populären Violinkonzerterstlings. Nach anfänglicher Freude über den Erfolg des ersten Violinkonzerts empfand Bruch diesen als Belastung, da er die Aufmerksamkeit von Bruchs anderen Kompositionen ablenkte.

Belege

  • Harenberg Konzertführer, Harenberg Kommunikation, Dortmund, 1998, ISBN 3-611-00535-5
  • Begleitheft der Doppel-CD Bruch – The Complete Violin Concertos, Philips Classics, 1998

Weblinks


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