Adalbert Trillhaase

Adalbert Trillhaase

Adalbert Trillhaase (* 7. Januar 1858 in Erfurt; † 12. Mai 1936 in Niederdollendorf) war ein deutscher Maler der Richtung Naive Malerei.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Trillhaase stammt aus einer bürgerlich-religiösen Erfurter Kaufmannsfamilie und ließ sich 1919 in Düsseldorf nieder. Er wurde von Otto Pankok aus der Künstlergruppe „Junges Rheinland“ zum Malen angeregt und nahm an den Treffen bei Mutter Ey teil. Nach mehreren Ausstellungen ab 1925 wurde er 1933 von den Nationalsozialisten als entarteter Künstler mit Malverbot belegt.

Trillhaase starb am 12. Mai 1936 unbeachtet in Niederdollendorf.

Werk

Der Überfall der Wölfe, 1923

Trillhaase malte häufig biblische Szenen und hinterließ einen hohen Anteil von Zeichnungen. Im Vergleich mit anderen Naiven Künstlern ist die Anzahl seiner Arbeiten gering (ca. 75 Gemälde und 250 Zeichnungen).

Seine Bedeutung liegt in der unbefangenen und erfrischend neuen Darstellung und Komposition seiner Themen. Er setzt seine kindlich-religiösen Vorstellungen in eine individuelle Bilderwelt um, die nicht idyllisch-idealisierend ist und damit ein Stereotyp der Naiven Kunst in Frage stellt.

Die oft dämonisch wirkenden Darstellungen werden als Bewältigung seiner Ängste und Aggressionen interpretiert.[1] Otto Dix hat Trillhaases bedrückende Familiensituation im „Portrait der Familie Adalbert Trillhaase“ eingefangen.

Werke

Geschätzt: 75 Ölgemälde, 250 Zeichnungen (der Nachlass ist nicht vollständig gesichert), seine Tochter Felicitas Haller, geb. Trillhaase (genannt „Chichio“, 1894 - 1961) holte die Bilder in die Schweiz.

Ausstellungen

  • 1925, 1926 Große Kunstausstellung (Düsseldorf)
  • 1928 „Deutsche Kunst, Düsseldorf“ (z.B. Der barmherzige Samariter)
  • 1929, 1930 Rheinische Sezession
  • 1932 „Junge religiöse Kunst“
  • 1939 Nachlaßschau bei Maratier /Paris
  • 1949 Berner Kunsthalle
  • 1952 „Maler des einfältigen Herzens“, Museum am Ostwall, Dortmund
  • 1961 „Das naive Bild der Welt“, Kunsthalle Baden Baden

Literatur

  • Juliane Roh: Adalbert Trillhaase. Aurel Bongers, Recklinghausen 1968
  • Mathias T. Engels: Adalbert Trillhaase als Zeichner. Aurel Bongers, Recklinghausen 1977
  • Adalbert Trillhaase (1858 - 1936). Retrospektive zum 50. Todestag. Ausstellung 14. September - 2. November 1986. Katalog und Kommentar con Gisela Götte. Clemens Sels Museum, Neuss 1986
  • Adalbert Trillhaase (1858 - 1936) zum 130. Geburtstag. Katalog Remmerth und Barth, Selbstverlag, 1988

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Juliane Roh: Adalbert Trillhaase. 1968

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Naive Kunst — Maler von Pernambuco naive Wandmalere …   Deutsch Wikipedia

  • Johanna Ey — Johanna Ey, geb. Stocken, bekannt als Mutter Ey (* 4. März 1864 in Wickrath (heute ein Stadtteil von Mönchengladbach); † 27. August 1947 in Düsseldorf), war während der 1920er Jahre eine bedeutende Galeristin und Förderin moderner Malerei.… …   Deutsch Wikipedia

  • Irmgard Feldhaus — (* 20. Februar 1920 in Neuss; † 8. August 2010 ebenda) war eine deutsche Kunsthistorikerin und Museumsleiterin. Leben Irmgard Feldhaus stammte aus der Unternehmerfamilie Feldhaus, die in Neuss die Schokolade Novesia herstellte. In München… …   Deutsch Wikipedia

  • Wolfgang Storch (Dramaturg) — Wolfgang Storch (* 1943 in Berlin) ist ein deutscher Dramaturg, Kurator, Regisseur und Autor. Er lebt in Berlin und in Volterra (Toskana, Italien). Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 2.1 Zwanziger Jahre, Verhältnis der Künste …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”