- Afrikanische Hechtsalmler
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Afrikanische Hechtsalmler Systematik Kohorte: Ostarioclupeomorpha Unterkohorte: Ostariophysi Otophysi Ordnung: Salmlerartige (Characiformes) Familie: Hepsetidae Gattung: Afrikanische Hechtsalmler Wissenschaftlicher Name der Familie Hepsetidae Greenwood, Rosen, Weitzman & Myers, 1966 Wissenschaftlicher Name der Gattung Hepsetus Swainson, 1838 Die Afrikanischen Hechtsalmler (Hepsetus) ist sind eine Raubfischgattung aus der Ordnung der Salmlerartigen (Characiformes), die weitverbreitet im westlichen, zentralen und südlichen Afrika vorkommt. Ihr Lebensraum reicht vom Senegal im Westen bis Angola im Süden und schließt die Stromgebiete des Kunene, des Okavango, des Kafue und des oberen Sambesi ein. Sie fehlt im Nil und in Ostafrika mit den Afrikanischen Großen Seen.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Afrikanische Hechtsalmler besitzen einen langgestreckten, hechtartigen, von Cycloidschuppen bedeckten Körper und werden maximal 30 Zentimeter lang. Sie sind seitlich kaum abgeflacht und haben eine flache Kopfoberseite. Die Schnauze ist lang, das Maul groß und von einigen sehr großen, konischen und nach hinten gerichteten Fangzähnen und kleineren spitzen Zähnen besetzt. Am Kiefer finden sich segelartige Anhänge, die eventuell Sinnesorgane sind. Die Oberseite der Fische ist bräunlich, die Flanken und der Bauch sind silbrig mit lehmgelbem Schimmer. Die Augen sind groß und messingfarben, die Nasenöffnungen liegen dicht beieinander. Über den Augen haben sie einen rotorangen Fleck, dahinter einige helle und dunkle Bänder. Die Flossen sind pink bis grau, die Rückenflosse hat einige braunrote Strahlen, die Fettflosse ist schwarz. Ausgewachsene Tiere können auf den paarigen Flossen schwarze Flecken haben. Die Afterflosse liegt hinter der Rückenflosse. Afrikanische Hechtsalmler besitzen 45 bis 49 Wirbel. Entlang des Seitenlinienorgans befinden sich 49 bis 60 Schuppen.
- Flossenformel: Dorsale II/7-9, Anale II/9-11.
- Schuppenformel: mLR 43–60.
- Kiemenreusenstrahlen: 8-23.
Afrikanische Hechtsalmler sind relativ kurzlebig und werden nur drei bis fünf Jahre alt.
Lebensweise
Sie sind Einzelgänger und standorttreue Lauerjäger. Jungfische verbergen sich in Pflanzenbeständen, während ausgewachsene Tiere eher in tieferem Wasser über dem freien Grund lauern. Sie ernähren sich vor allem von Fischen, und können Beute überwältigen, die 40% ihrer eigenen Größe erreichen kann. Die Jungfische fressen Insekten und deren Larven.
Afrikanische Hechtsalmler wandern zur Laichzeit in kleinere Nebenflüsse und auf überschwemmte Flächen und bauen zur Fortpflanzung treibende Nester aus Schaum und pflanzlichem Material, die von einem oder beiden Elternteilen bewacht werden. Ein Weibchen kann 10.000 Eier legen.
Äußere Systematik
Die nächsten Verwandten der Afrikanischen Hechtsalmler sind die südamerikanischen Salmlerfamilien Schlanksalmler (Lebiasinidae) und Amerikanischen Hechtsalmler (Ctenoluciidae), die Schwestergruppen zueinander sind und als gemeinsame Klade die Schwestergruppe der Hepsetidae bilden. Die Klade aus allen drei Familien bildet die Schwestergruppe der Afrikanischen Salmler (Alestidae). [1] Von den Amerikanischen Hechtsalmlern unterscheiden sich die Afrikanischen Hechtsalmler durch den weniger schlanken Körper und das kürzere Maul.
Arten
- Hepsetus akawo Decru, Vreven, & Snoeks, 2011, Elfenbeinküste bis zum Shari (Zentralafrikanische Republik).
- Hepsetus cuvieri (Castelnau, 1861), Cuanza, Cunene, Okavango, oberer Sambesi und Kafue, , südlichster Teil des Kasai-Flusssystems, mittleres und südliches Kongobecken und Luapula.
- Hepsetus odoe, (Bloch, 1794), Senegal bis Liberia.
Die Hechtsalmlerpopulationen aus dem oberen Kongo und Niederguinea könnten weitere, bisher unbeschriebene Arten darstellen.
Forschungsgeschichte
Die erste Art der Gattung wurde 1794 durch den deutschen Naturforscher und Arzt Marcus Élieser Bloch als Salmo odoe, also als Lachs, beschrieben, die Gattung 1838 durch den Engländer William Swainson aufgestellt, die Familie Hepsetidae 1966 durch den britischen Ichthyologen Peter Humphry Greenwood und Kollegen. Eine weitere Art, wurde 1861 durch den französischer Forschungsreisenden Francis de La Porte de Castelnau als Hydrocyonoides cuvieri beschrieben, 1984 aber mit Hepsetus odoe synonymisiert. Im Jahr 2011 wurde kurz hintereinander Hepsetus cuvieri revalidiert und die neue Art Hepsetus akawo beschrieben. Die drei Arten werden nach morphologischen Merkmalen, wie der Schuppenformel, Anzahl und Anordnung der Zähne und der Kiemenreusenstrahlen unterschieden.
Literatur
- E. Decru, E. Vreven, & J. Snoeks (2011): A revision of the West African Hepsetus (Characiformes: Hepsetidae) with a description of Hepsetus akawo sp. nov. and a redescription of Hepsetus odoe (Bloch, 1794). Journal of Natural History, doi:10.1080/00222933.2011.622055
- T.A. Zengeya, E. Decru & E. Vreven (2011): Revalidation of Hepsetus cuvieri (Castelnau) (Characiformes: Hepsetidae) from the Quanza, Zambezi and southern part of the Congo ichthyofaunal provinces. Journal of Natural History, doi:10.1080/00222933.2011.560724
- Claus Schaefer, Torsten Schröer (Hrsg.): Das große Lexikon der Aquaristik. Ulmer Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-7497-9.
Einzelnachweis
- ↑ D. Calcagnottoa, S. Schaefera, & R. DeSalleb: Relationships among characiform fishes inferred from analysis of nuclear and mitochondrial gene sequences. Molecular Phylogenetics and Evolution, Volume 36, Issue 1, July 2005, Pages 135-153 doi:10.1016/j.ympev.2005.01.004
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