Agnes Schultheiß

Agnes Schultheiß

Agnes Schultheiß, geb. Landmann (* 9. Januar 1873 in Danzig; † 1953 in Ulm), war Pädagogin, Sprachwissenschaftlerin und Stadträtin in Ulm.

Agnes Landmann kam als elftes von zwölf Kindern in einer großbürgerlichen liberalen Familie aus Danzig zur Welt. Nach der Jahrhundertwende studierte sie als eine der ersten Frauen in Oxford und Bonn Sprach- und Literaturwissenschaften und ergänzte damit ihre pädagogische Ausbildung. Mit ihrem Ehemann, dem Postinspektor Franz Schultheiß, ging sie 1906 nach Ulm, wo sie sich früh für die Rechte der Frau engagierte. Sie war Mitbegründerin und 27 Jahre lang Vorsitzende des „Rettungsvereins Guter Hirte“, der sich schwangerer und von ihren Eltern verstoßener Mädchen annahm (1908). Zusätzlich gründete sie 1917 den Ortsverband des katholischen deutschen Frauenbundes.

Frauenwahlrecht

Im „Saalbau“, heute Bahnhofstraße 8, hielt Agnes Schultheiß am 7. Januar 1919 eine Wahlrede, in der sie die Stellung der Frau zum Frauenwahlrecht thematisierte.

„Heute haben sich die Anschauungen über das Frauenwahlrecht gänzlich gewandelt. Das Recht hat die Pflicht geboren. Nehmt sie wahr! Das Gebot der Stunde heißt: politisch handeln durch Aufklärung durch die Presse, durch Einfluss auf die Männer, auf die zurückgekehrten Feldgrauen durch den Wahlzettel.“

Agnes Schultheiß

Wahl in den Gemeinderat

Noch im selben Jahr wurde Agnes Schultheiß (Zentrum) mit Emmy Wechsler (DDP) und Katharine Lutz (SPD) als erste Stadträtinnen der Stadt Ulm in den Gemeinderat gewählt. Bis 1928 war sie als eine „besonders profilierte Vertreterin“ für den Gemeinderat aktiv. Sie wohnte zuletzt in Ulm-Wiblingen, wo sie sich bis zu ihrem Tod 1953 sozial engagierte.


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