- Magdeburger Frühjahrsmesse
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Sachsen-Anhalt Landkreis: Kreisfreie Stadt Höhe: 56 m ü. NN Fläche: 200,97 km² Einwohner: 230.140 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 1145 Einwohner je km² Postleitzahlen: 39104–39130 Vorwahlen: 0391 (03928 für Pechau, Randau-Calenberge) Kfz-Kennzeichen: MD Gemeindeschlüssel: 15 0 03 000 LOCODE: DE MAG NUTS: DEE03 Stadtgliederung: 40 Stadtteile Adresse der Stadtverwaltung: Alter Markt 6
39104 MagdeburgWebpräsenz: Oberbürgermeister: Lutz Trümper (SPD) Magdeburg (lokal [ˈmaxdəbʊrç], Standarddeutsch [ˈmakdəbʊrk]; plattdeutsch Meideborg) ist die Hauptstadt des Landes Sachsen-Anhalt. Mit etwa 230.000 Einwohnern ist sie die zweitgrößte Stadt sowie eines der drei Oberzentren des Landes. Magdeburg ist sowohl evangelischer als auch katholischer Bischofssitz und Standort zweier Hochschulen, der Otto-von-Guericke-Universität und der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH).
Die Stadt ist bekannt wegen ihres bedeutenden historischen Erbes als Kaiserpfalz Ottos I., des ersten Kaisers des Heiligen Römischen Reiches ab 962. Im Jahr 2005 feierte Magdeburg sein 1200-jähriges Bestehen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Lage
Die Stadt liegt an der mittleren Elbe und am Ostrand der Landschaft Magdeburger Börde etwa 50 Meter über Normalnull auf altem Kulturboden und bildet das Zentrum der Region Magdeburg (auch Elbe-Börde-Heide genannt). Sie erstreckt sich vornehmlich am westlichen Hochufer des Stroms an einer Geländestufe, die durch den Domfelsen (Sand- und Schluffsteine des Rotliegenden in Verlängerung des Flechtinger Höhenzuges) gebildet wird. Magdeburg ist eine der wenigen Städte der Norddeutschen Tiefebene, die auf Fels gegründet ist. Teilweise liegt das Stadtgebiet auf einer langgestreckten Insel zwischen der „Strom-Elbe“ und der „Alten Elbe“ sowie am flachen östlichen Ufer des Flusses. Nächstgelegene größere Städte sind Wolfsburg etwa 64 Kilometer nordwestlich, die Partnerstadt Braunschweig etwa 75 Kilometer westlich, Halle (Saale) etwa 75 Kilometer südlich und Potsdam etwa 105 Kilometer östlich. Berlin liegt 130 Kilometer östlich.
Laut einer Studie aus dem ersten Quartal 2007 hat Magdeburg unter den 50 größten deutschen Städten hinter Hannover den zweitgrößten Anteil an öffentlichen Grünflächen im Stadtgebiet.[1]
Nachbargemeinden
Folgende Gemeinden, genannt im Uhrzeigersinn beginnend im Nordosten, grenzen an die Stadt Magdeburg:
- im Landkreis Jerichower Land: Gerwisch, Biederitz und Gübs
- im Salzlandkreis: Schönebeck, Bördeland
- im Landkreis Börde: Sülzetal, Wanzleben, Hohendodeleben, Hohenwarsleben, Irxleben, Niederndodeleben, Barleben, Wolmirstedt und Glindenberg
Stadtgliederung
Die Stadt Magdeburg ist in 40 Stadtteile eingeteilt. In einigen Stadtteilen gibt es weitere Unterteilungen, die sich im Laufe der Geschichte eingebürgert haben. Dabei handelt es sich meist um Neubausiedlungen oder Wohngebiete, deren Grenzen durchaus fließend sein können. Diese sind in der nachfolgenden Übersicht hinter dem jeweiligen Stadtteil eingerückt genannt.
- Alt Olvenstedt
- Alte Neustadt
- Altstadt
- Barleber See
- Berliner Chaussee
- Friedensweiler
- Hammelberg
- Neugrüneberg
- Puppendorf
- Beyendorfer Grund
- Beyendorf-Sohlen
- Brückfeld (früher Friedrichstadt)
- Buckau
- Cracau
- Diesdorf
- Fermersleben
- Gewerbegebiet Nord
- Großer Silberberg
- Herrenkrug
- Hopfengarten
- Lindenhof
- Industriehafen
- Kannenstieg
- Kreuzhorst
- Leipziger Straße
- Schilfbreite
- Lemsdorf
- Neu Olvenstedt
- Neue Neustadt
- Neustädter Feld
- Birkenweiler
- Neustädter See
- Eichenweiler
- Nordwest („Texas“)
- Ottersleben
- Groß Ottersleben
- Klein Ottersleben
- Benneckenbeck
- Friedenshöhe (ehem. Georgshöhe)
- Goethe-Siedlung (ehem. Elisengrund)
- Pechau
- Prester
- Neu-Prester
- Randau-Calenberge
- Randau
- Calenberge
- Reform
- Gartenstadt
- Karl-Liebknecht-Siedlung (Buchstabensiedlung)
- Planetensiedlung
- Rothensee
- Salbke
- Lüttgen-Salbke
- Wolfsfelde
- Spionskopf
- Stadtfeld Ost (früher Wilhelmstadt)
- Stadtfeld West (früher Wilhelmstadt)
- Sudenburg
- Sülzegrund
- Werder
- Westerhüsen
- Zipkeleben
Geschichte
Bedeutung und Herkunft des Namens
Ältere Formen des Namens Magdeburg lauten 805 ad Magadoburg, oder Magathaburg im 10. Jahrhundert.[2] Das Grundwort Burg ist allseits vertraut, im Bestimmungswort steckt wahrscheinlich ein germanisches Adjektiv magaþ, das sich als „groß“ übersetzen lässt. Etymologisch gesehen ist die seit dem Mittelalter gängige Interpretation als Mägde-, das heißt Jungfrauenburg wohl nicht zutreffend.
Ur- und Frühgeschichte
Früheste Faustkeilfunde datieren aus der frühen Saaleeiszeit vor etwa 150.000 Jahren.
Nachweise für sesshafte menschliche Anwesenheit im Magdeburger Raum finden sich seit der späten Weichsel-Eiszeit (etwa 15.000 v. Chr.). Während der neolithischen Linienbandkeramik wurde um 5.400 v. Chr. das Gebiet durch Stämme der Donauländischen Kultur besiedelt. Der fruchtbare Lößboden, die Nähe von Wald und Wasser boten gute Bedingungen und das westliche Elbufer Schutz vor Hochwasser.
Mittelalter
Magdeburg wurde 805 erstmals im Diedenhofer Kapitular Karls des Großen als Magadoburg erwähnt und war Kaiserpfalz unter Kaiser Otto I. 919 befestigte Heinrich I. der Vogler Magdeburg gegen die Magyaren und Slawen. Jedoch wurde die Magdeburger Elbfurt gleichzeitig genutzt, um mit den östlich der Elbe lebenden Slawen Handel zu treiben.
929 arrangierte Heinrich I. die Hochzeit seines Sohnes Otto I. des Großen mit Edith (Editha, Eadgyth), der Tochter Edward des Älteren von England. Bei Otto und Ediths Hochzeit erhielt sie Magdeburg als Morgengabe. 937 wurde eine Reichsversammlung unter Beteiligung von zwei Erzbischöfen, acht Bischöfen und höchsten säkularen Würdenträgern abgehalten. Zur selben Zeit wurde das Mauritiuskloster (Moritzkloster) zu Ehren des St. Mauritius gestiftet.
946 starb Königin Editha und wurde in der Klosterkirche, dem späteren Magdeburger Dom, beigesetzt. Otto heiratete danach Adelheid von Italien, welche die Architektur Magdeburgs stark beeinflusste. 962 wurden Otto der Große und seine zweite Frau Adelheid mit der Kaiserkrone des Heiligen Römischen Reiches gekrönt. Auf der Synode von Ravenna wurde 968 Magdeburg zum Erzbistum erhoben. Adalbert von Magdeburg wurde als St. Adalbert, Apostel der Slawen, bestätigt. Zum Erzbistum gehörten die Bistümer Brandenburg, Havelberg, Meißen (bis 1399), Merseburg, Posen (bis etwa 1000), Zeitz-Naumburg und Lebus (erst ab 1420).
973 starb Kaiser Otto der Große. Er wurde neben seiner ersten Frau Editha beigesetzt. 995 schloss Otto III. Schlesien mit einem Patent dem Bistum Meißen an und unterstellte es dem Erzbistum Magdeburg.
1035 wurde Magdeburg zur Messestadt erklärt, ein Patent gab der Stadt das Recht, Handelsausstellungen und Konventionen abzuhalten. Viele Besucher aus vielen Ländern trieben in Magdeburg Handel. So fand sich eine Magdeburger Silbermünze aus dem 11. Jahrhundert im Münzfund von Sandur auf den Färöern. Im Jahre 1126 wurde Norbert von Xanten, der später heilig gesprochen wurde, Erzbischof von Magdeburg. Das in Magdeburg entwickelte „Magdeburger Recht“ galt als praktisch, modern und vorbildlich, und wurde deshalb in vielen Gebieten Mitteleuropas und Osteuropas übernommen. Erzbischof Wichmann verabschiedete 1188 für die Stadt Magdeburg das sogenannte „Privileg“ nach Magdeburger Recht. Im 12. Jahrhundert löste sich die Stadt vom Stadtherrn (Erzbistum Magdeburg), doch konnte sie nie die völlige Freiheit erlangen. 1294 kauften die Bürger Magdeburgs dem Erzbischof jedoch die Ämter des Schultheiß und des Burggrafen ab, und konnten diese Ämter fortan selbst besetzen. Damit begann in Magdeburg eine Art kommunaler Selbstverwaltung. Ende des 13. Jahrhunderts wurde die Stadt Mitglied der Hanse (seit 1295 nachweislich) und entwickelte sich neben Braunschweig zum Vorort des Sächsischen Städtebundes. Um 1430 kam es zu militärischen Auseinandersetzungen zwischen Stadt und Erzbischof, die unter anderem das Konzil von Basel zu beenden versuchte. 1500 wird das Erzstift dem Niedersächsischen Reichskreis zugeteilt. 1503 verlegte der Erzbischof seine Residenz nach Halle. Die Einführung der Reformation 1524 vertiefte die Gegensätze zwischen Stadt und Erzbistum weiter. Der 17. Juli 1524 gilt als Tag der Einführung der Reformation in allen Magdeburger Kirchen – außer im Dom –, nachdem Luther im Juni 1524 in Magdeburg mehrfach predigte. Georg von Mecklenburg zog darauf mit der Unterstützung des Kaisers Karl V. gegen Magdeburg. Nach der schweren Niederlage Magdeburger Truppen bei Hillersleben, belagerte Georg von Mecklenburg die Stadt vom 22. September 1550 bis 5. November 1551. Ein Friedensvertrag beendete die Belagerung. Magdeburg erhielt in Folge den Ehrennamen „Unseres Herrgotts Kanzlei“.
Frühe Neuzeit
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Magdeburg durch kaiserliche Truppen unter dem Feldherrn Tilly der Katholischen Liga am 10. Mai/20. Mai 1631 erobert und ging anschließend in Flammen auf („Magdeburger Hochzeit“). Dieser Vorgang erlangte auch unter dem Begriff Magdeburgisieren traurige Berühmtheit. Dabei wurden bis auf wenige tausend Menschen die Einwohner durch die einrückenden Truppen sowie den Brand getötet. Die Stadt wurde weitgehend zerstört. Mit 20.000 (nach anderen Angaben bis zu 30.000) Toten gilt dies als das größte Einzelmassaker des Dreißigjährigen Krieges. 205 Flugschriften und 41 illustrierte Flugblätter berichten über die Ereignisse in und um Magdeburg. 1635 wurde die Stadt und das Erzstift im Frieden von Prag dem sächsischen Prinzen August überlassen, der bereits 1628 zum Administrator gewählt worden war. Im Westfälischen Frieden 1648 wurde das Erzstift Magdeburg dem Kurfürstentum Brandenburg als Anwartschaft zugesprochen, die aber erst nach dem Tod des kursächsischen Administrators eingelöst werden sollte. In jener Zeit (1646 bis 1681) war Otto von Guericke Bürgermeister von Magdeburg. Er war gleichzeitig Physiker, Erfinder der Kolbenluftpumpe und führte die berühmten Vakuumversuche mit den Magdeburger Halbkugeln aus.
1680 kam nach dem Tode Augusts das nun als Herzogtum Magdeburg säkularisierte Erzstift und damit auch die Stadt unter brandenburgische Herrschaft. Die Stadt lag im damaligen Holzkreis, unterstand aber als sogenannte Immediatstadt direkt der Regierung des Herzogtums und wurde 1714 auch dessen Hauptstadt.
Bereits nach 1666 stationierte der Kurfürst von Brandenburg 15.000 Mann in der Stadt und ließ die im Dreißigjährigen Krieg zerstörten Befestigungen wiedererrichten. Im 18. Jahrhundert wurde die Festung weiter ausgebaut. Unter Friedrich II. nahm die Festung 200 Hektar ein; das Stadtareal erreichte dagegen nur 120 ha. Mehrfach wird Magdeburg als stärkste Festung Preußens erwähnt.
19. Jahrhundert
1807 wurde die Stadt vorübergehend dem Königreich Westfalen angegliedert und wurde Sitz des Elbdepartements. Nach dem für Napoleon verlorengegangenen Krieg ging Magdeburg 1814 wieder an Preußen und wurde 1816 Hauptstadt der Provinz Sachsen sowie Sitz des Regierungsbezirks Magdeburg und des Landkreises Magdeburg. 1824 wurde die Magdeburger Börse gegründet. 1828 entstand der Stadtkreis Magdeburg.
Seit 1866 war in Magdeburg das Hauptquartier des IV. Armee-Korps, einem Großverband der Armee des Norddeutschen Bundes und ab 1871 des Deutschen Kaiserreiches. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges war es der VI. Armee-Inspektion unterstellt. Einer der Kommandierenden Generale war der spätere Reichspräsident Paul von Hindenburg.
1887 wurde der Landkreis Magdeburg aufgelöst. Das Magdeburger Umland gehörte danach zu den Kreisen Jerichow I (später Burg), Calbe, Wanzleben und Wolmirstedt.
Weimarer Republik und Nationalsozialismus
In der Zeit des Nationalsozialismus wurden sowohl politische und weltanschauliche Gegner als auch viele Menschen verfolgt, die aus eugenischen und rassistischen Gründen aus der „Volksgemeinschaft“ ausgegrenzt wurden. Die zahlenmäßig größte Gruppe waren Juden. Für sie wurde 1939 ein „Ausweich- bzw. Auffanglager“ der Gestapoleitstelle Magdeburg eingerichtet, in dem die nach dem Novemberpogrom Verhafteten, später deportierte Zwangsarbeiter, aber auch politische Häftlinge, weiter sogenannte Mischlinge und andere Gruppen interniert und von dort an Magdeburger Rüstungsbetriebe ausgeliehen. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Industrieproduktion durch Beschäftigung ausländischer Zwangsarbeiter aufrechterhalten. Die Braunkohle-Benzin-AG (Brabag) als größter Treibstofflieferant der Wehrmacht errichtete 1944 sechs KZ-Außenlager. Eines davon, das „KZ Magda“, befand sich in Magdeburg-Rothensee. Die anderen fünf befanden sich an anderen Orten in Sachsen (Lausitz) und dem heutigen Sachsen-Anhalt. Zwischen Juni 1944 und Februar 1945 arbeiteten dort 2172 jüdische Gefangene, von denen etwa 65 Prozent starben.
Speziell für Sinti und Roma wurde das KZ Magdeburg Holzweg errichtet. Es wurde 1943 auf Grund von Anwohnerprotesten geschlossen. Die Inhaftierten wurden in das Konzentrationslager Auschwitz verbracht.
Von 1943 bis 1945 befand sich ein Außenlager des KZ Buchenwald bei der Firma „Polte“ in der Magdeburger Liebknechtstraße. Über 3.000 Insassen – vornehmlich Juden aus den KZ Riga-Kaiserwald, Auschwitz, Stutthof und Ravensbrück sowie russische und polnische Gefangene – mussten hier schwere Arbeit verrichten und lebten in einem Barackenlager in Prester.
Der erste Luftangriff auf Magdeburg erfolgte am 22. August 1940. Ab 1943 wurde Magdeburg intensiv durch alliierte Bomberverbände angegriffen. Erste Ziele waren die Industriebetriebe, die der Rüstungsproduktion dienten, wie das Krupp-Gruson Werk in Buckau, wo Kettenfahrzeuge (Sturmgeschütze) produziert wurden und das Hydrierwerk der Brabag in Rothensee zur Herstellung von Synthetischem Benzin. Durch den Luftangriff auf Magdeburg am 16. Januar 1945 wurde die Altstadt zu etwa 90 Prozent zerstört, darunter auch 15 Kirchen. Auch die Gründerzeit-Viertel erlitten – wie in Berlin, Chemnitz und Dresden – erhebliche Schäden. Die „Nordfront“ Magdeburgs und der Breite Weg, eine der schönsten Barockstraßen Deutschlands, wurden fast völlig zerstört. Bei diesem Angriff kamen 16.000 Menschen ums Leben, weitere 190.000 wurden ausgebombt. Gemessen an der Zahl der Toten war es der fünftschwerste Angriff auf eine deutsche Stadt im Zweiten Weltkrieg.
Am 11. April 1945 bezogen US-Verbände an der Stadtgrenze Stellung. Eine Übergabe wurde am 12. April abgelehnt. Nach einem mehrtägigen Bombardement durchbrachen die amerikanischen Verbände die starken Verteidigungslinien und besetzten am 19. April 1945 den westlichen Teil der Stadt. Erst am 5. Mai 1945 erschienen russische Kräfte und besetzten den ostelbischen Teil. Am 1. Juni 1945 wurden die letzten Kräfte der 117. US-Infanterie-Division durch britische Truppen ersetzt, die am 1. Juli Magdeburg-West an die sowjetischen Truppen übergaben.
DDR-Zeit
Nach dem Krieg wurden die Innenstadt und betroffene Viertel enttrümmert (siehe „Trümmerfrauen“). Aus Geldmangel wurden aber von den beschädigten Gebäuden nur die wertvollsten gerettet beziehungsweise die von Zerstörung weniger betroffenen Bauten restauriert, darunter der Magdeburger Dom, das Kloster Unser Lieben Frauen und das Rathaus. Zwischen 1951 bis 1966 wurden acht Kirchen gesprengt oder abgerissen, die zwar ausgebrannt waren, aber als wiederaufbaufähig galten. Ein besonderes Exempel zum Brechen der Widerstände wurde auf Anordnung von Walter Ulbricht an der Ulrichskirche in der Mitte der ehemaligen Altstadt statuiert, die im April 1956 gesprengt wurde.[3] So prägen heute anstelle der Barockhäuser des Breiten Wegs, der Gründerzeit- und Jugendstilgebäude zahlreiche Plattenbauten die Innenstadt und Neubaugebiete, ergänzt um einige Bauten der Nationalen Tradition der Nachkriegszeit, die die sowjetische Architektur der Stalinzeit (Sozialistischer Klassizismus) zum Vorbild haben.
Bis 1953 trugen die Magdeburger Großbetriebe als SAG-Betriebe zur Erfüllung der Deutschland auferlegten Reparationsverpflichtungen bei.
In der DDR blieb Magdeburg Standort des Schwermaschinenbaus (zum Beispiel SKET) und wurde 1952 Bezirksstadt des Bezirks Magdeburg, der 1990 wieder aufgelöst wurde. Innerhalb des Bezirks war Magdeburg als Stadtkreis kreisfreie Stadt.
1990 bis zur Gegenwart
Im Juni 1990 beschloss die Volkskammer die (Wieder-)Einführung von Ländern und eine förderale Neugliederung der DDR. Dabei bildeten die Bezirke Halle und Magdeburg sowie der Kreis Jessen im wesentlichen das Land Sachsen-Anhalt, wie es jedoch in veränderten Grenzen bereits von 1947 bis 1952 bestanden hatte. War damals das relativ unzerstörte Halle zur Landeshauptstadt bestimmt worden, wurde nun Magdeburg in einer knappen Abstimmung des ersten Landtages zwischen Magdeburg und Halle zur neuen Landeshauptstadt.
1994 wurde Magdeburg wieder Sitz eines römisch-katholischen Bischofs. Das Bistum Magdeburg ist Suffraganbistum des Erzbistums Paderborn.
Magdeburg hat von 1990 bis 2005 rund 60.000 Einwohner verloren und ist von knapp 290.000 auf nunmehr 230.000 Einwohner geschrumpft. Dies stellt die Stadt vor große Herausforderungen, da die zur Verfügung stehenden Wohnflächen den Bedarf weit übersteigen.
Mit dem Tunnel und der Neugestaltung am Universitätsplatz – dem früheren Bolesław Bierut-Platz –, dem Neubau des Fußballstadions, der Sanierung des Breiten Weges und der Otto-von-Guericke-Straße, der Sanierung der Freien Kammerspiele (jetzt Schauspielhaus Magdeburg), der Neubebauung der Westseite des Domplatzes einschließlich der Grünen Zitadelle, dem Neubau der Sternbrücke und vielen anderen Projekten wurde das Stadtbild in den letzten Jahren erneut stark verändert. Der Breite Weg, vor dem Zweiten Weltkrieg eine der größten (längsten) Einkaufsmeilen Europas, ist in den 1990er Jahren stark verändert worden, was starke Eingriffe in die Architektur im nördlichen Teil bedeutete. Auch in anderen Teilen der Stadt wurden alte, in der DDR dem Verfall preisgegebene Bauten aus der Gründerzeit wieder hergerichtet. Magdeburg hat pro Einwohner die größte Einkaufsfläche (in Quadratmetern) des Einzelhandels in Deutschland.
2002 und 2007 erhielt die Stadt die Goldmedaille, in den Jahren 2003–2005 die Silbermedaille beim Bundeswettbewerb Unsere Stadt blüht auf.
In den Jahren 2001–2003 wurden von Archäologen bei Forschungsgrabungen am Domplatz Reste eines Kirchenbaus aus dem 10. Jahrhundert freigelegt. Es wird vermutet, dass es sich dabei um den ersten Magdeburger Dom handelt. 2003 begann auch der Bau der Grünen Zitadelle von Magdeburg, dem letzten Entwurf von Friedensreich Hundertwasser, welche im Oktober 2005 fertig gestellt wurde.
1200-jähriges Stadtjubiläum
Mit zahlreichen Veranstaltungen, über das gesamte Jahr 2005 verteilt, wurde unter dem Motto Magdeburg 12hundert das Jubiläum der Stadt gefeiert. Zentrale Veranstaltung war der Festakt im Dom am 7. Mai 2005 mit der erstmaligen Verleihung des Kaiser-Otto-Preises der Stadt Magdeburg an Altbundespräsident Richard von Weizsäcker.
Aus Anlass des Jubiläums fand im Mai eine Magdeburger Himmelssinfonie unter Leitung des Lichtkünstlers Gert Hof und LuminArte – Italienische Lichtkunst mit beleuchteten Skulpturen im Elbauenpark statt. Im Juni war die amerikanische Rockband R.E.M. auf dem Domplatz zu Gast und ein internationales Figurentheaterfestival wurde gefeiert. Im Juli war Magdeburg Schauplatz des 9. Sachsen-Anhalt-Tages, bei dem bekannte Sänger, Imbissbuden und Jahrmarktattraktionen viele Menschen anlockten. Im August fand ein großer Zapfenstreich auf dem Domplatz statt. Im Herbst 2005 klangen die Feierlichkeiten zum Jubiläum mit dem Rathausfest und der Einweihung der Grünen Zitadelle von Magdeburg am 3. Oktober aus.
Eingemeindungen
Folgende Gemeinden beziehungsweise Gemarkungen wurden in die Stadt Magdeburg eingegliedert:
- 1. Juli 1867: Sudenburg (Stadt)
- 1. April 1886: Neustadt (Stadt)
- 1. April 1887: Buckau (Stadt) (bis 1861 Kreis Wanzleben, dann Stadtkreis Magdeburg)
- 1. April 1908: Rothensee (Kreis Wolmirstedt)
- 1. April 1910: Cracau und Prester (Kreis Jerichow I), Fermersleben, Lemsdorf, Salbke, Westerhüsen (alle Kreis Wanzleben)
- 1. April 1926: Diesdorf (Kreis Wanzleben)
- 1. Januar 1934: Teile von Biederitz und Gübs (Kreis Jerichow I; Gübs gehörte bereits von 1494 bis 1807 zu Magdeburg)
- 1. Oktober 1942: Teile von Barleben, Wolmirstedt und Glindenberg (alle Kreis Wolmirstedt)
- 1952: Groß Ottersleben
- 1979: Olvenstedt
- 1993: Pechau, Randau-Calenberge
- 2001: Beyendorf / Sohlen
Einwohnerentwicklung
Hauptartikel: Einwohnerentwicklung von Magdeburg
Die Einwohnerzahl der Stadt Magdeburg stieg 1840 auf über 50.000 und verdoppelte sich bis 1880 auf 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. 1939 erreichte die Bevölkerungszahl mit 346.600 ihren historischen Höchststand. Von 1989 bis 2005 verlor die Stadt aufgrund von Abwanderung, Suburbanisierung und Geburtenrückgang rund 60.000 Einwohner und schrumpfte dadurch von über 290.000 auf 230.000 Einwohner. Seit dem Jahre 2004 liegt die Bevölkerungszahl bei etwa 230.000. Am 31. Dezember 2007 betrug die amtliche Einwohnerzahl von Magdeburg nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt 230.140 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).
Religionen
Circa 86 % der Einwohner sind konfessionslos. Neben den beiden „großen Kirchen“ (evangelisch: circa 9 %; römisch-katholisch: circa 4 %) gibt es in Magdeburg heute auch mehrere Freikirchen (circa 0,6 %) und sonstige religiöse Gruppierungen, darunter eine islamische Gemeinde und zwei jüdische Gemeinden (circa 0,3 %). Diese setzen sich hauptsächlich aus Einwanderern aus der ehemaligen Sowjetunion zusammen und haben insgesamt etwa 850 Mitglieder. Dabei ist die Synagogen-Gemeinde mit circa 600 Gemeindegliedern eine der größten jüdischen Gemeinden Ostdeutschlands.
Kirchengeschichte
Die Stadt Magdeburg gehörte anfangs zum Bistum Halberstadt. 937 wurde das St.-Moritz-Kloster in Magdeburg gegründet, das 962 in ein Domstift umgewandelt wurde. Damit wurde das Erzbistum Magdeburg gegründet. Eine zweite Urkunde zur Gründung des Erzbistums datiert von 968. Zum Erzbistum Magdeburg gehörten zunächst die Suffragane Merseburg, Zeitz-Naumburg, Meißen, Brandenburg und Havelberg, wobei Meißen im 15. Jahrhundert ausschied.
Evangelisch-Lutherische Kirche
1521 wurde in Magdeburg die erste protestantische Predigt gehalten. Der Rat führte alsbald in der gesamten Stadt die Reformation ein. 1563 trat auch der Erzbischof zur lutherischen Lehre über und 1567 wurde im Dom die erste protestantische Predigt gehalten. Die wenigen in der Stadt verbliebenen Katholiken wurden vom Agnetenkloster in Neustadt versorgt. 1628 wurde dieses Kloster zu Unserer Lieben Frau in Magdeburg rekatholisiert. 1685 ließen sich reformierte Hugenotten in der Stadt nieder, 1689 reformierte Pfälzer, so dass alsbald auch zwei reformierte Gemeinden entstanden, die eigene politische Gemeinden bildeten. Nach dem Übergang an Preußen und der Vereinigung von lutherischen und reformierten Gemeinden innerhalb Preußens zu einer einheitlichen Landeskirche (Unierte Kirche) 1817 gehörten die protestantischen Gemeinden Magdeburgs zur „Evangelischen Kirche in Preußen“ beziehungsweise deren Provinzialkirche Sachsen, deren Oberhaupt der jeweilige König von Preußen als summus episcopus war. Nach Wegfall des landesherrlichen Kirchenregiments 1918 war die Provinzialkirche Sachsens Gründungsmitglied der „Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union“. 1947 wurde sie eine selbständige Landeskirche, die Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen mit einem Bischof an der Spitze. Dessen Bischofskirche ist der Magdeburger Dom. Die protestantischen Kirchengemeinden Magdeburgs gehören – sofern es sich nicht um Freikirchen handelt – zum Kirchenkreis Magdeburg innerhalb der Propstei Magdeburg-Halberstadt, deren Sitz sich ebenfalls in Magdeburg befindet.
Römisch-Katholische Kirche
Im 19. Jahrhundert vermehrte sich auch die Zahl der Katholiken. Sie gehörten ab 1821 zum Bistum beziehungsweise ab 1930 Erzbistum Paderborn. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es für den Erzbischof immer schwerer, seine Amtsgeschäfte im Ostteil seines Erzbistums wahrzunehmen. Daher wurde in Magdeburg 1946 ein Generalvikar eingesetzt, der 1949 zum Weihbischof ernannt wurde. Durch die Neuordnung der katholischen Kirche in der DDR wurden die Gebiete 1972 formell abgetrennt und zum Bischöflichen Amt erhoben. Leiter dieses Amtes wurde ein Apostolischer Administrator mit dem Titel Bischof. Am 8. Juli 1994 wurde das bisherige Bischöfliche Amt Magdeburg zum Bistum erhoben und wieder der Erzdiözese Paderborn als Suffraganbistum unterstellt. Die Pfarrgemeinden Magdeburgs gehören somit heute zum Dekanat Magdeburg innerhalb des gleichnamigen Bistums.
Politik
An der Spitze der Stadt stand in Zeiten des Erzbistums Magdeburg ein vom Erzbischof eingesetzter Schultheiß. Daneben bestand das „Burding“, das Organ der Bürgergemeinde ohne besondere Befugnisse. Ab 1244 bestand ein Rat, der ab 1294 auch das Schultheißenamt erwerben konnte. In der Folgezeit konnte der Rat immer mehr Befugnisse an sich ziehen und die Stadt sich damit immer mehr vom Erzbistum lösen, ohne jemals vollständig frei zu werden. Das Bürgermeisteramt gab es erstmals 1302. Im 15. Jahrhundert gab es einen regierenden Rat, einen alten Rat und einen oberalten Rat. Nach der Belagerung der Stadt durch Tilly im Jahre 1629 wurde die Verfassung geändert. Neben dem Rat gab es zwei Bürgermeister, später vier und ab 1683 in brandenburg-preußischer Zeit hatte der Rat drei Bürgermeister, über denen ein Stadtpräsident stand. Dieses Amt wurde 1743 wieder eingezogen. Ab 1815 wurde die preußische Städteordnung eingeführt. Danach stand an der Spitze der Verwaltung ein Oberbürgermeister und ein Bürgermeister als Vertreter. Daneben gab es die Stadtverordneten als gewähltes Gremium (später Stadtverordnetenversammlung). 1831 wurde die Verwaltung neu organisiert.
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches übernahmen zunächst die Besatzungstruppen die Ordnung in den deutschen Städten und Gemeinden. Magdeburg war zunächst sowohl von amerikanischen (im Westteil) als auch von sowjetischen Truppen (östlich der Elbe) besetzt. Die Amerikaner veranlassten im Mai 1945 die Neubildung des Magistrats und setzten den Sozialdemokraten Otto Baer als Bürgermeister ein. Obwohl die sowjetischen Besatzungstruppen in ihrem Teil Magdeburgs den parteilosen Trumpa als provisorischen Bürgermeister berufen hatten, bestätigten sie nach dem Abzug der Amerikaner Otto Baer als Bürgermeister für ganz Magdeburg.
Am 8. September 1946 wurden nach einer Verordnung der Provinzialregierung Wahlen zu den Gemeindeparlamenten in Sachsen-Anhalt durchgeführt. Die SED errang bei den Wahlen zum Magdeburger Stadtparlament mit 51,3 % die absolute Mehrheit. Als neuer Bürgermeister wurde Rudolf Eberhard (SED) von den Stadtverordneten gewählt, der jedoch 1950 wegen „politischer Unzuverlässigkeit“ wieder abgesetzt und durch Philipp Daub ersetzt wurde.
Die ersten Wahlen für ein Magdeburger Stadtparlament nach den Jahren der Nazi- und SED-Herrschaft fanden am 6. Mai 1990 statt: Die SPD wurde mit 32,98 % stärkste Fraktion im Stadtrat. Im selben Jahr wählte der Stadtrat Wilhelm Polte zum ersten Oberbürgermeister nach der Wende. Seit 1993 wird der Oberbürgermeister direkt gewählt.
2001 wurde Lutz Trümper (SPD) zum Nachfolger von Polte. Die Amtszeit des Oberbürgermeisters beträgt sieben Jahre. Trümper wurde 2008 mit 64,0 % im ersten Wahlgang für eine weitere Amtszeit wiedergewählt.
Sitzverteilung im Stadtrat seit 2004
Die Linke CDU SPD Bündnis 90/Die Grünen FDP Future! – Die junge Alternative Bund für Magdeburg Gesamt 16 15 13 4 4 2 2 56 Oberbürgermeister seit 1808
- 1808–1814: Graf von Blumenthal (Maire 1808–1809) sowie Ludwig Nöldechen, Georg Werner Albert Oppermann, Karl Georg Heinrich Schauer und Johann Karl Bonte (alle von 1808 bis 1814)
- 1814–1817: Ludwig Nöldechen, Vizebürgermeister
- 1817–1848: August Wilhelm Francke
- 1848–1851: Behrens, stellvertretender Bürgermeister
- 1851–1880: Carl Gustav Friedrich Hasselbach, bis 1853 Erster Bürgermeister, dann Oberbürgermeister
- 1882–1895: Friedrich Heinrich Julius Bötticher
- 1895–1906: Gustav Schneider
- 1906–1910: August Lentze
- 1910–1919: Hermann Reimarus
- 1919–1931: Hermann Beims (SPD)
- 1931–1933: Ernst Reuter (SPD)
- 1933–1945: Fritz-August Wilhelm Markmann (NSDAP)
- 1945–1946: Otto Baer (SPD)
- 1946–1950: Rudolf Eberhard (SED)
- 1950–1961: Philipp Daub (SED)
- 1961–1965: Friedrich Sonnemann
- 1965–1989: Werner Herzig (SED)
- 1989–1990: Werner Nothe
- 1990–2001: Wilhelm Polte (SPD)
- 2001 bis heute: Dr. Lutz Trümper (SPD)
Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung / des Stadtrates
- 1832–1836: Carl August Laué
- 1867–1893: Conrad Listemann (NLP)
- 1893–1906: Werner Fritze
- 1907–1919: Friedrich Robert Emanuel Baensch
- 1920–1933: Otto Baer (SPD)
- 1933–1933: Gustav Grüßner
- 1990–1999: Konrad Mieth (SPD)
- 1999–2004: Gerhard Heinl (CDU)
- 2004–2005: Falko Balzer (SPD)
- 2005 bis heute: Jens Ansorge (CDU)
Wappen und Dienstsiegel
Blasonierung: „In Silber eine gezinnte rote, schwarz gefugte Burg mit zwei spitzbedachten Türmen, geöffnetem goldenen Tor und hochgezogenem schwarzen Fallgatter; zwischen den Türmen wachsend eine grün gekleidete Jungfrau (Magd), in der erhobenen Rechten einen grünen Kranz emporhaltend.“
Das Magdeburger Stadtwappen ist ein so genanntes redendes Wappen – Jungfrau (Mägdelein) und Burg weisen auf den Namen der Stadt hin. Bereits die Magdeburger Bürgerschaft führte seit Mitte des 13. Jahrhunderts in ihrem Siegel beide Komponenten. Damals stand die Frauenfigur noch mit halbhoch erhobenen Armen. Als Zeichen einer Jungfrau trug sie über den Armen Tücher und das Haar offen. Erst später gab man der Jungfrau zum Zeichen ihrer Reinheit einen Kranz in die Hand. Entsprechend den im Wappen verwendeten Farben sind auch die Stadtfarben Magdeburgs grün-rot. Die Stadtflagge zeigt diese Stadtfarben in gleichbreiten Längsstreifen mit dem in der Mitte angeordneten Stadtwappen (§ 2 (2) und (3) der Hauptsatzung).
Interessant ist, dass Magdeburg zwar ein rechtsgültiges, aber kein genehmigtes Wappen führt. Das seit 1938 genutzte Wappenbild, das in seiner Grafik von klassischen Vorgängern abwich, wurde 1994 innerhalb eines Genehmigungsverfahrens geprüft und aufgrund seiner aktuellen Grafik (Disproportion zwischen Türmen und Jungfrau) als heraldisch mangelhaft bewertet. Das Landeshauptarchiv (LHA) bescheinigte: Die Burg ist zu klein, die Jungfrau zu groß, zu viel weißer Leerraum, was den Regeln der Wappenkunst widerspricht. Das Genehmigungsverfahren wurde indes umgangen, indem die Landesregierung der Stadt bescheinigte, dass sie ein Wappen führe – das heißt das Wappen ist geduldet, statt genehmigt, was nach damaliger Rechtsgrundlage ein positives Gutachten des LHA vorausgesetzt hätte.
Das Dienstsiegel zeigt die bildliche Darstellung des Wappens. Die Umschrift wird durch die Dienstsiegelordnung der Stadt bestimmt (§ 2 (4) der Hauptsatzung).
Städtepartnerschaften
Die Magdeburger Städtepartnerschaften Sarajevo Bosnien-Herzegowina seit 1977 Braunschweig Niedersachsen seit 1987 Nashville Tennessee (USA) seit 2003 Saporischschja Ukraine seit 2008 Radom Polen seit 2008 Harbin China seit 2008 Magdeburg unterhält freundschaftliche Kontakte mit zahlreichen Städten auf der Welt, so auch durch Vereine. Im September 1977 wurde eine Städtepartnerschaft mit Sarajevo (heute Bosnien-Herzegowina) eingegangen. Dort half Magdeburg nach Beendigung des Bosnienkrieges beim Wiederaufbau der Stadt. Braunschweig folgte als weitere Partnerstadt im Dezember 1987. Die niedersächsische Stadt unterstützte nach der Wiedervereinigung die Stadt Magdeburg beim Aufbau einer kommunalen Selbstverwaltung. Die Beziehungen zu Nashville waren bereits seit 1998 aufgebaut worden. Nachdem der Magdeburger Stadtrat am 13. März 2008 die Städtepartnerschaft mit Saporischschja beschlossen hatte, wurde diese Partnerschaft am 29. Mai 2008 vertraglich besiegelt. Kontakte, insbesondere auf wirtschaftlichem Gebiet, gab es bereits in den Jahren zuvor. Seit 8. Juni 2008 besteht außerdem eine Städtepartnerschaft mit der polnischen Stadt Radom, seit 2. Juli 2008 mit dem chinesischen Harbin.
Bis 1996 bestanden darüber hinaus Partnerschaftsverträge mit Donezk (Ukraine, seit 1962), Kayes (Mali, seit 1966), Hradec Králové/Königgrätz (Tschechien, seit 1972), Setúbal (Portugal, seit 1976), Lüttich (Belgien, seit 1978), Valencia (Spanien, seit 1981), Turin (Italien, seit 1983) und Nagasaki (Japan, seit 1987). Seinerzeit beschloss der Stadtrat jedoch, diese Partnerschaftsverträge zu lösen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Industrie
Magdeburg war und ist ein wichtiger Wirtschaftsstandort. Im 19. Jahrhundert siedelten sich bekannte Maschinenbauunternehmer an, beispielsweise Rudolf Ernst Wolf und Hermann Gruson. Diese Betriebe bildeten das Fundament für die „Stadt des Schwermaschinenbaus“, wie Magdeburg in der DDR genannt wurde. Im Mai 1951 wurde das Krupp-Gruson-Werk mit 11.500 Mitarbeitern in Ernst Thälmann-Werk umbenannt. Nach der Wende verschwanden diese großen Werke, es blieben viele kleinere Firmen übrig. Der Dienstleistungssektor wurde in Magdeburg immer wichtiger.
Verkehr
Schienenverkehr
Magdeburg ist der wichtigste Knotenpunkt im Bahnverkehr im nördlichen Sachsen-Anhalt. Der Magdeburger Hauptbahnhof verknüpft den Fernverkehr der Bahnstrecke Hannover – Leipzig mit dem sternförmig verlaufenden Regionalverkehr in Richtung Wolfsburg, Uelzen, Wittenberge, Berlin, Dessau und Sangerhausen. Neben den Zügen der Deutschen Bahn AG fährt im Regionalverkehr in Richtung Halberstadt auch der Harz-Elbe-Express der Veolia Verkehr GmbH. Eine S-Bahn verkehrt im 30- bis 60-Minuten-Takt zwischen Zielitz und Schönebeck-Salzelmen (jede zweite als Regionalbahn zwischen Wittenberge und Schönebeck-Salzelmen). Vom westlich neben dem Hauptbahnhof gelegenen Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) wird über Linienbusse das Magdeburger Umland erschlossen. Zum Eisenbahnknotenpunkt Magdeburg zählen neben dem Hauptbahnhof weitere Haltepunkte im Stadtgebiet sowie der Güterbahnhof Magdeburg und der ehemalige, noch als Güterbahnhof genutzte Rangierbahnhof Magdeburg-Rothensee. Von wachsender Bedeutung ist dabei das Güterverkehrszentrum Rothensee an der Schnittstelle von Schiene, Autobahn und Wasserwegen bzw. Hafenbahn.
Straßenverkehr
Auch im Straßennetz stellt Magdeburg einen wichtigen Knotenpunkt dar. Im Norden verläuft die wichtige Ost-West-Magistrale A2 Dortmund – Berlin. Die A2 kreuzt am Autobahnkreuz Magdeburg die A14 Magdeburg – Dresden. Für die A14 ist zudem eine Nord-Verlängerung nach Schwerin geplant. In Ost-West-Richtung führt weiterhin die Bundesstraße 1 durch die Stadt, an welcher im Osten von Magdeburg auch die B184 Richtung Dessau beginnt. In Nord-Süd-Richtung wird Magdeburg von den Bundesstraßen 71, 81 und 189 durchquert. Diese Bundesstraßen führen über den Magdeburger Ring, eine Umgehungsstraße, die westlich am Stadtzentrum vorbeiführt. In Magdeburg gibt es zwei für den Straßenverkehr zugelassene Brückenzüge über die Elbe.
Zu den Straßennamen in Magdeburg und deren Entwicklung und Bedeutung siehe Magdeburger Straßen.
Öffentlicher Personennahverkehr
Neben der S-Bahn und einigen anderen Regionalzügen verkehren 2 Fähren, 14 Bus- und 12 Straßenbahnlinien der Magdeburger Verkehrsbetriebe sowie einige Regionalbuslinien im ÖPNV in Magdeburg. Ein Verkehrsverbund besteht derzeit noch nicht, mit MUM-Fahrkarten (Magdeburg und Umland-Tarif) ist aber bereits jetzt die Nutzung aller Verkehrsmittel möglich.
Schifffahrt
Schon seit Jahrhunderten ist die Elbe für die Binnenschifffahrt die wichtigste Nord-Süd-Verbindung der Region. Nördlich von Magdeburg kreuzt der Mittellandkanal in einer Trogbrücke die Elbe bevor er östlich des Wasserstraßenkreuzes auf den Elbe-Havel-Kanal trifft. Teil des Wasserstraßenkreuzes ist die Sparschleuse Rothensee, sie ermöglicht es Großmotorgüterschiffen und Schubverbänden bis 185 Metern Länge vom Mittellandkanal aus den Magdeburger Hafen anzulaufen oder auf die Elbe zu wechseln. Die Schleuse ersetzt das Schiffshebewerk Rothensee von 1938. Der Hafen Magdeburg besteht aus vier einzelnen Häfen: Kanalhafen, Industriehafen, Hansehafen und Handelshafen. Er ist damit der größte Binnenhafen in den Neuen Bundesländern. Durch eine im Bau befindliche Niedrigwasserschleuse wird der Hansehafen und der Kanalhafen in Zukunft unabhängig vom Wasserstand der Elbe sein.
Flugverkehr
Südlich der Stadt befindet sich der Flugplatz Magdeburg. Die nächstgrößeren Verkehrsflughäfen sind die Flughäfen Leipzig/Halle, Berlin-Tegel, Berlin-Schönefeld und Hannover.
Der Flughafen Leipzig/Halle kann von Magdeburg aus direkt ohne Umstieg per Intercity-Verbindung erreicht werden.
Medien
In Magdeburg befindet sich das Landesfunkhaus Sachsen-Anhalt des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR). Als Tageszeitung erscheint die Magdeburger Volksstimme. Die BILD-Zeitung ist mit einer Lokalredaktion vertreten. Als Wochenzeitung erscheint seit 1992 der „Magdeburger Sonntag“; außerdem erscheinen seit 1990 zwei Mal wöchentlich der „General-Anzeiger“ sowie seit 2009 der „elbekurier“.
In Magdeburg wird seit 1993 das Wirtschaftsmagazin „Wirtschaftsspiegel“ herausgegeben. Die Stadtmagazine „DATEs“ (Auflage: ca. 28.000), „Kulturfalter“ (Auflage: 15.000) und „Urbanite“ (Auflage: ca. 15.000) erscheinen monatlich. Der „Magdeburger Kurier“ erscheint monatlich seit 1994 für die Bürger im aktiven Ruhestand. Seit 2006 wird in Magdeburg der Freizeitplaner „wohin“ in zwei Ausgaben für ganz Sachsen-Anhalt herausgegeben.
In der Stadt gibt es den Regionalfernsehsender (ehemaliger Lokalsender) MDF.1 und den Offenen Kanal. Zwei private Hörfunkprogramme werden im „Hansapark“ produziert: radio SAW, ein landesweites Radioprogramm, und Rockland Sachsen-Anhalt.
Öffentliche Einrichtungen
Magdeburg ist Sitz folgender Einrichtungen, Institutionen und Körperschaften des öffentlichen Rechts:
- Oberfinanzdirektion Magdeburg
- Hauptzollamt Magdeburg
- Bundesvermögensamt Magdeburg
- Prüfungsamt des Bundes Magdeburg (eines von neun Prüfungsämtern)
- Landtag von Sachsen-Anhalt
- Landesregierung von Sachsen-Anhalt und der Landesministerien
- Wasser- und Schifffahrtsdirektion Ost
- Wasser- und Schifffahrtsamt Magdeburg
- Wasserstraßenneubauamt Magdeburg
- Evangelische Kirche in Mitteldeutschland
- Bistum Magdeburg
Die Internationale Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE) hat ihren Sitz in Magdeburg.
1991 wurde die Telemann-Gesellschaft e. V. (Internationale Vereinigung) in Magdeburg gegründet und hat hier ihren Sitz.
Bildung und Forschung
Hochschulen
- Otto-von-Guericke-Universität: Die nach dem Magdeburger Erfinder, Naturforscher und Bürgermeister benannte Universität wurde 1993 aus der 1953 gegründeten und später in Technische Hochschule und Technische Universität umbenannten Hochschule für Schwermaschinenbau Magdeburg, aus der 1954 gegründeten Medizinischen Akademie Magdeburg und aus der Pädagogischen Hochschule Magdeburg gegründet. Damit gehört sie zu den jüngsten Universitäten Deutschlands.
- Hochschule Magdeburg-Stendal (FH): Die Hochschule (ehemals Fachhochschule Magdeburg) wurde 1991 gegründet und führt eine hundertjährige Tradition als Ausbildungsstätte von Ingenieuren fort.
Institute
- Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme
- Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung (IFF)
- Leibniz-Institut für Neurobiologie (IfN)
- Zentrum für Neurowissenschaftliche Innovation und Technologie (ZENIT)
- Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ mit einem von sechs Standorten in Magdeburg
- Zentrum für qualitative Bildungs-, Beratungs- und Sozialforschung (ZBBS)
- Studieninstitut für kommunale Verwaltung Sachsen-Anhalt e. V. (SIKOSA)
Gesundheitswesen
Die Stadt ist Mitglied des bundesweiten Gesunde-Städte-Netzwerkes und verfügt mit Krankenhäusern aller Versorgungsstufen und einer großen Zahl an niedergelassenen Ärzten über eine gute medizinische Infrastruktur. Zu den Krankenhäusern zählen unter anderem:
- Universitätsklinikum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
- Klinikum Magdeburg gGmbH
- Pfeiffersche Stiftungen
- Klinik St. Marienstift
- Klinik des Westens Magdeburg
- Magdeburger Praxisklinik Sudenburg
- MEDIAN Klinik NRZ Magdeburg
- Neurologisches Zentrum Magdeburg
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten befinden sich im Stadtzentrum zwischen Magdeburger Rathaus, Dom, Ulrichsplatz und Elbe (Schleinufer).
Kirchen: eine komplette Übersicht hierzu siehe Liste der Kirchen in Magdeburg
- Magdeburger Dom, das Wahrzeichen der Stadt, Bischofskirche der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen
- Hoffnungskirche, Nord
- Kreuzkirche, Südwest
- Martin Gallus, Fermersleben
- Pauluskirche, Stadtfeld
- Reformationskirche, Rothensee
- Wallonerkirche (St. Augustini)
- St. Adalbert, Reform, kath. (geweiht 1985)
- St. Agnes, Neue Neustadt, kath.
- St. Ambrosius, Sudenburg
- St. Briccius, Cracau
- St. Egidius, Sohlen
- St. Eustachius und Agathe, Diesdorf
- St. Gertraud, Salbke
- St. Gertrauden, Buckau
- St. Johannes Baptist, Salbke, kath. (erbaut 1909–1910)
- St.-Johannis-Kirche
- St. Johann der Täufer
- St. Josef, Neu-Olvenstedt, kath.
- St. Laurentius, Olvenstedt
- St. Mechthild, kath
- St. Nicolai, Neue Neustadt
- St. Petri, kath.
- St. Petri, Beyendorf
- St. Sebastian, seit 1994 römisch-katholische Bischofskirche des Bistums Magdeburg
- St. Sebastian, Lemsdorf
- St. Stephani, Altottersleben
- St. Stephanus, Westerhüsen
Säkularisierte Kirchen:
- Johanniskirche mit Lutherdenkmal (in den 90er Jahren renoviert)
- Kloster Unser Lieben Frauen
- Magdalenenkapelle Magdeburg
Weitere sehenswerte Gebäude, Denkmäler, Anlagen:
siehe auch Liste der Gedenkstätten in Magdeburg
- Grüne Zitadelle von Magdeburg, letztes Architekturprojekt Friedensreich Hundertwassers
- Rathaus Magdeburg mit Ratskeller
- Hyparschale, Mehrzweckhalle im Stadtpark Rotehorn
- Enercon-Haus, Verwaltungsgebäude mit typischer Enercon-Welle auf dem Gelände der Enercon-Betriebsstätte Rothensee (Fertigstellung 2006)
- Hasselbachplatz, das Kneipenviertel der Stadt mit vielen Gründerzeithäusern
- Hegelstraße, prachtvolle Wohnstraße mit Gründerzeitvillen und -häusern, fast vollständig saniert
- Wasserstraßenkreuz Magdeburg
- Schiffshebewerk Rothensee
- Sternbrücke, im 2. Weltkrieg zerstört, 2005 wiederaufgebaut
- Hubbrücke im Rothehornpark (stillgelegt 2005)
- Magdeburger Reiter, um 1240, erstes freistehendes Reiterstandbild nördlich der Alpen. Dargestellt ist wahrscheinlich Kaiser Otto I.
- Magdeburger Roland, 2005 neu aufgestellt am Eingang zum Ratskeller
- Faunenbrunnen von Heinrich Apel in der Leiterstraße, die, 1263 erstmals urkundlich erwähnt, eine der ältesten Geschäftsstraßen Magdeburgs ist
- Lutherdenkmal
- Reste der ehemaligen Festungsanlagen innerhalb des Grünen Rings wie die Bastion Preußen, die Defensionskaserne Mark, die Kavaliere Maybachstraße, der Fürstenwall und die teilweise freigelegte Bastion Cleve (Übergabe 2008)
- Wehrturm Kiek in de Köken
- Eisenbarthbrunnen
- Die Aufstellung eines aus Spenden finanzierten Marmor-Standbildes der Königin Luise von Preußen im Geschwister-Scholl-Park ist im Juni 2009 geplant. Ein entsprechendes früher vorhandenes Denkmal der populären Preußenkönigin war zu DDR-Zeiten in den 1960er Jahren geschleift worden.[4]
Museen
- Kulturhistorisches Museum Magdeburg
- Museum für Naturkunde Magdeburg
- Technikmuseum Magdeburg
- Kunstmuseum Magdeburg
- Otto-von-Guericke-Museum in der Lukasklause
- Galerie 1200 – Magdeburg 12hundert Fotografien
- Jahrtausendturm – 6000 Jahre Forschungs- und Entwicklungsgeschichte der Menschheit
- Schulmuseum Magdeburg
- Museumsschiff Württemberg mit Museum zur Geschichte der Elbschifffahrt
- Historische Schiffmühle am Petriförder
- Steinzeithaus Randau
- slawisches Dorf Pechau – „Die Besiedlung des ostelbischen Raumes vom 8.–12.Jahrhundert“
Theater
- theatermagdeburg (Schauspiel, Oper, Philharmonie, Ballett, Theater für junge Zuschauer)
- Städtisches Puppentheater Magdeburg
- Theater an der Angel
- Improvisationstheater Hechtsprung
Kabarett
- Magdeburger Zwickmühle (politisch-satirisches Kabarett)
- Kabarett Denkzettel (politisch-satirisches Kabarett)
- Die Kugelblitze
- Die Hengstmann-Brüder (politisch-satirisches Kabarett)
Freizeit und Tourismus
- Zoologischer Garten Magdeburg
- Gruson-Gewächshäuser (Botanischer Garten)
- Kinos (CinemaxX, Village Cinemas, Studiokino, OLi-Lichtspiele)
- Spielbank Magdeburg
- Erlebnisbad Nautica; Schwimmhallen und Freibäder
- Elberadweg
- Zahlreiche öffentliche Parks und Grünanlagen, unter anderem:
- Elbauenpark (1999 Bundesgartenschau) und Herrenkrugpark (zusammen 250 Hektar); die Parks gehören zum Netzwerk Gartenträume Sachsen-Anhalt
- Stadtpark Rotehorn (mit 200 Hektar größter Park); ebenfalls Teil des Netzwerks Gartenträume Sachsen-Anhalt
- Glacis (renaturierte Festungsanlage)
- Klosterbergegarten (der erste Volksgarten Deutschlands); auch der Klosterbergegarten gehört zum Projekt Gartenträume Sachsen-Anhalt
- Vogelgesangpark, einschließlich Zoologischen Garten
- Goetheanlagen
- Schneidersgarten
- Elbuferpromenade (im Bereich Altstadt und Buckau)
- Nordpark
- Geschwister-Scholl-Park
- Volkspark Westerhüsen
- Amtsgarten Ottersleben
- Florapark
- Materlikanlage, Fürstenwall, Möllenvogtei
Magdeburg ist Teil mehrerer touristischer Reiserouten. Der Elberadweg führt durch die Stadt und auf der Straße der Romanik kreuzen sich die Nord- und die Südroute in Magdeburg. Weiterhin ist die Stadt an der Wasserwanderroute Blaues Band gelegen und Teil der Gartenträume Sachsen-Anhalt. In der Tourist-Info in der Ernst-Reuter-Allee kann der Besucher unter anderem Stadtrundgänge buchen (individuell oder für Gruppen) oder die Magdeburg Tourist Card erwerben.
Veranstaltungsorte
- Bördelandhalle – größte Mehrzweckhalle Sachsen-Anhalts, eine der modernsten in Deutschland
- AMO – Kultur- und Kongresshaus
- Altes Theater am Jerichower Platz – Kulturzentrum mit vielfältiger Nutzung von Partys bis zu Kongressen
- Stadthalle
- Johanniskirche
- Seebühne im Elbauenpark
- Messe Magdeburg
- Pauluskirche (Regelmäßiger Auftrittsort des Magdeburger Kantatenchores)
- Konzerthalle „Georg Philipp Telemann“ im Kloster unser lieben Frauen
- Gesellschaftshaus im Klosterbergegarten – von Friedrich Schinkel gebaut, 2005 wiedereröffnet, drei Säle, die vorrangig für klassische Konzerte u.ä. genutzt werden
- Projekt 7 – Das P7 ist ein Nachtklub auf dem Campus der Otto-von-Guericke-Universität. Hier finden regelmäßig Konzerte und Discoveranstaltungen im Bereich Indie-Pop und -Rock statt. Diese werden größtenteils vom projekt7 e.v. und dem rodeo|club organisiert.
- Factory – Im Süden der Stadt liegt diese ehemalige Fabrikhalle, in der regelmäßig deutsche und internationale Pop-, Rock-, Metal-, Indie-Bands spielen.
- Kulturwerk Fichte – Das in der Fichtestraße gelegene Veranstaltungszentrum bietet eine Vielzahl an Veranstaltungen, sowie die Möglichkeit, Tagungen abzuhalten.
- Festung Mark – Teil der ehemaligen Stadtbefestigung, jetzt umgebaut zu einem Veranstaltungsort
- Kunstkantine – ehemalige Werkskantine im Stadtteil Buckau, in der monatlich elektronische Musikveranstaltungen stattfinden
- „Thiem 20- Haus für junge Kunst“ – in Magdeburg-Buckau, ehemalige Feuerwache
- Kiste – Studentenclub der Medizinischen Fakultät mit regelmäßigem Veranstaltungsprogramm
- Feuerwache – Alte Feuerwache ausgebaut zu einem Veranstaltungsort (Schwoof Party’s, Bluelines, Rock’n Roll Highschool) aber auch Ausstellungen
Sport
- Bördelandhalle (Spielstätte des Handball-Bundesligisten SC Magdeburg Gladiators)
- Pferderennbahn Herrenkrugwiesen
- Stadion Magdeburg (Spielstätte des Fußball-Regionalligisten 1. FC Magdeburg; seit Januar 2007 an der Stelle des ehemaligen Ernst-Grube-Stadions)
- Heinrich-Germer-Stadion (unter anderem Spielstätte der American-Football-Mannschaft Magdeburg Virgin Guards)
- Hermann-Gieseler-Halle
- Sportkomplex Tonschacht (im Bau befindliche Spielstätte der Baseballmannschaft Magdeburg Poor Pigs)
Regelmäßige Veranstaltungen
- März/April: Magdeburger Telemann-Festtage (gerade Jahre), Internationaler Telemann-Wettbewerb (ungerade Jahre), Orgelfesttage im Kloster
- März/April: Magdeburger Frühjahrsmesse, zum Frühlingsanfang stattfindender dreiwöchiger Rummel auf dem Kleinen Stadtmarsch direkt am Elbufer
- Mai: Magdeburger Literaturwochen, Elbauennacht
- Pfingstwochenende: Stadtfest (größtes Volksfest der Stadt)
- Juni: Historienspektakel, New Orleans Jazz Festival im Herrenkrug (seit 1995)
- Juli/August: Kreuzgangserenaden im Dom, Sommer-Open-Air des theater-magdeburg auf der Seebühne
- August: BallonMagie-Tage im Elbauenpark
- September: Landeserntedankfest, Jazzfestival DIAGONALE, Kunstfestival Magdeburg, OMMMA (Ostmobil-Meeting Magdeburg), Radkriterium „Rund um den Magdeburger Dom“
- September: Magdeburger Herbstmesse, zum Herbstsanfang stattfindender dreiwöchiger Rummel auf dem Kleinen Stadtmarsch direkt am Elbufer
- Oktober: Kulturfesttage, Drachenfest und Lichterfest, Internationales Tanzturnier, Ball der Wirtschaft
- November: Videoexposition der Studiengänge Medienbildung und Computervisualistik an der Universität Magdeburg
- Dezember: Weihnachtsmarkt
Kulinarische Spezialitäten
Als lokale kulinarische Spezialitäten gelten „Bötel“ (Eisbein), „Gehacktesstippe“ und „Pottsuse“.
Große Einkaufszentren
Magdeburg wird geprägt durch größtenteils nach der Wende entstandenen Shopping Malls. Historisch gewachsene Einzelhandelsstrukturen finden sich deutlich weniger als in anderen Städten gleicher Größenordnung.
- Allee-Center
- City Carré
- Ulrichshaus
- Karstadt
- Bördepark in Magdeburg Süd, nähe Flugplatz
- Florapark erbaut 1993 auf dem Gelände ehemaliger Gewächshausanlagen
- Pfahlberg nahe der Autobahn 2, Abfahrt Kannenstieg
Persönlichkeiten
- Siehe: Liste der Ehrenbürger von Magdeburg
- Siehe: Liste der Söhne und Töchter Magdeburgs
- Siehe: Liste der Persönlichkeiten mit Bezug zu Magdeburg
Magdeburger Originale
Der Schlackaffe ist das wohl bekannteste Magdeburger Original. Anfang des letzten Jahrhunderts strich er durch die Magdeburger elbnahe Innenstadt und handelte mit Elbfischen. Typisch war sein speckiger Mantel mit den großen Taschen, in denen er die Fische transportierte. Dementsprechend roch er auch.
An der Stadtmauer unterhalb der Magdalenenkapelle sind einige Originale Magdeburgs als Relief zu sehen. Neben dem Schlackaffen sind der Fliegentutenheinrich, der Affenvater, der Lusebenecke, die Blutappelsine und der Feuerkäwer die bekanntesten Magdeburger Originale.
Literatur
- Erich Keyser (Hsg.): Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte Band II Mitteldeutschland – Im Auftrag der Konferenz der landesgeschichtlichen Kommissionen Deutschlands mit der Unterstützung des Deutschen Gemeindetages, Stuttgart 1941
- Matthias Puhle (Hrsg.): Magdeburg 1200. Mittelalterliche Metropole, Preußische Festung, Landeshauptstadt. Die Geschichte der Stadt von 805 bis 2005. (Ausstellung des Kulturhistorischen Museums Magdeburg 8. Mai bis 4. September 2005) ISBN 3-8062-1933-8
- Ronald Floum, Michael Schwibbe, Ira Spieker: ZeitReise: 1200 Jahre Leben in Magdeburg. Magdeburg 2005, ISBN 3-00-016464-2
Siehe auch
- Magdeburger Centurien
- Liste der Gedenkstätten in Magdeburg
- Gertrud von le Fort veröffentlichte 1938 den Roman Die Magdeburgische Hochzeit.
Weblinks
- Offizielle Website von Magdeburg
- Stadtwiki Magdeburg
- umfangreiche Website zur Stadtgeschichte
- Magdeburger Biographisches Lexikon der Universität Magdeburg (Biographien bedeutender Personen der neueren regionalen Geschichte von Magdeburg und Umgebung)
- Magdeburg – Topografie und Besiedlung – Stadtentwicklung in Sachsen Anhalt
- Links zum Thema Magdeburg im Open Directory Project
- Alt-Magdeburg in Bildern
Quellen
- ↑ Pressemitteilung Men’s-Health-Studie
- ↑ http://www.onomastik.com/on_geschichte_magdeburg.php
- ↑ Günter Kowa: Die Kanzlei Gottes. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. Februar 2009
- ↑ Robert von Lucius: Die Zarin kehrt heim. FAZ 17. April 2009
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