- Akiti
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Akiti (sumerisch a-ki-ti; akkadisch a-ki-tum, a-ki-tu) war vom dritten bis zum späten zweiten Jahrtausend v. Chr. der Name von zwei Neujahrsfesten, die insbesondere in Ur feierlich begangen wurden. Die genaue Bedeutung des Namens Akiti ist unklar, wobei a für Zeitpunkt, ki für Erde und ti für sich nähern stehen könnte. Seit dem späten zweiten Jahrtausend v. Chr. wurde das Akiti in Babylonien Akitu genannt.
Inhaltsverzeichnis
Akitifeste
Ernte-Akiti
Das Akitifest der Jahreserstlinge begann am 1. Nisannu mit der Fahrt zum Gaes, dem Akitifeierhaus, das außerhalb von Ur lag. Nach Ankunft wurden in Ur und im Gaes erste Opfer dargebracht.
Am 5. Nisannu folgten die Hauptopfer im Gaes, verbunden mit einer Felderumgehung und weiteren Opfern vor den Standarten der Gottheit Nanna. Das Ernte-Akiti endete am 7. Nisannu mit einer Prozession, bei der auf einem Boot die Götterstatue des Nanna nach Ur zurückkehrte.
Aussaat-Akiti
Das Aussaat-Akiti wurde am 1. Tašritu mit den Ritualen des Ernte-Akti eröffnet. Am 3. Tašritu folgten kleine Opfergaben in Ur sowie Salbungen des Tempels der Gottheit Nanna, insbesondere der Tempeltür. Diese Handlungen symbolisierten unter anderem den Neuanfang der Landwirtschaft und die Erneuerung des Nanna bei seiner späteren Tempelheimkehr. Zudem wurden wie beim Ernte-Akiti Opfer vor den Standarten des Nanna vollzogen.
Der 4. Tašritu wurde mit kleinen Opfern begangen, um am 5. Tašritu eine Bootsfahrt mit großen Opferhandlungen und dem Auftritt der Athleten folgen zu lassen. Die nächsten beiden Tage verliefen opferfrei. Am 10. Tašritu brachten die Priester per Boot die Götterstatue des Nanna in seinen Tempel zurück und nahmen anschließend von den Kaufleuten eine 10%ige Tempelabgabe entgegen. Das Aussaat-Akiti endete am 11. Tašritu mit Opfergaben in Ur und im Gaes.
Literatur
- Walter Sallaberger: Sumerisches Akiti In: Dietz-Otto Edzard u.a.: Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archäologie, Bd. 9. de Gruyter, Berlin 2001, ISBN 3-11-017296-8, S. 293.
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