Naturreservat Aksu-Jabagly

Naturreservat Aksu-Jabagly
Naturreservat Aksu-Jabagly
Naturreservat Aksu-Jabagly, Gebirgskette Jabagly, Plateau zwischen Kshi- und Ulken Kaindy
Naturreservat Aksu-Jabagly, Gebirgskette Jabagly, Plateau zwischen Kshi- und Ulken Kaindy
Naturreservat Aksu-Jabagly (Kasachstan)
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Lage: Kasachstan
Nächste Stadt: Tulkubas
Fläche: 1.319,3 km²
Gründung: 1926
Naturreservat Aksu-Jabagly, Aksu-Canyon
Naturreservat Aksu-Jabagly, Aksu-Canyon
42.37896470.609664

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Das Naturreservat Aksu-Jabagly (russisch Aксу-Жабаглинский заповедник / Aksu-Schabaglinski sapowednik, kasachisch Ақсу-Жабағылы қорығы / Aqsu-Schabaghyly Qoryghy) ist das älteste staatliche Naturschutzgebiet in Mittelasien. Es befindet sich im Süden der Republik Kasachstan und umfasst die nordwestlichen Ketten des Tien-Shan-Gebirges. Der Name des Naturreservates leitet sich ab von dem Namen des größten Flusses des Schutzgebietes, dem Aksu, und dem der Gebirgskette Jabagly, die im nördlichen Teil des Territoriums liegt.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das Naturreservat Aksu-Jabagly erstreckt sich auf die Ausläufer des Talaskiy Alatau, im westlichen Tian-Shan-Gebirge. Es grenzt im Osten an die Kirgisische Republik, im Süden an das Tal des Flusses Maidantal und an die Republik Usbekistan. Westlich vom Reservat liegt die die Wüste Kysylkum und nördlich davon das Qaratau-Gebirge. Im Osten und Süden erstrecken sich weitere Ketten des Tian Shan. Administrativ befindet sich das Reservat auf den Territorien des Tyul’kubaskiy- und Lengerskiy-Rayon, im Verwaltungsbezirk Südkasachstan. Das Reservat befindet sich auf Meereshöhen von 1100 bis 4236 m und hat eine Fläche von 131.934 ha.[1] Die wichtigsten Gebirgsketten sind der Jabagly im nördlichen Teil, sowie der Hauptkamm des Talaskyj Alatau im Zentrum und der Baldybrektau und Ugamskiy Alatau im Süden. Sie bilden schroffe Hänge, aber auch sanfte Plateaus und Schultern. Der höchste Berg, der Peak Sayram, befindet sich in der südlichsten Spitze des Reservates. Die Gebirgsketten werden von den Flüssen Jabagly, Aksu und Baldyrbek getrennt, die in westlicher Richtung abfließen und in den Syrdarja Fluss münden, der wiederum in den Aralsee fließt. Der Fluss Aksu bildet einen Canyon von 500m Tiefe, der auf dem Gebiet des Reservates nur an der südlichen Grenze über eine Fußgängerbrücke überquert werden kann.

Geologie

Die dominantesten geologischen Austritte im Reservat sind paläozoische Kalksteine, Dolomite und karbonathaltige Tuffe.[2] Auf Plateaus und am Gebirgsfuß sind meterhohe Lössmassen abgelagert. Weitaus seltener kommen saure magmatische Gesteine aus dem Perm vor.

Klima

Das Klima in der Region des Reservates wird bestimmt durch die kontinentale Lage inmitten des asiatischen Kontinents und durch westliche, niederschlagsbringende Luftmassen. In der montanen Lage des Reservates befindet sich eine Wetterstation, die 6°C Jahresdurchschnittstemperatur und 903mm Gesamtniederschlag pro Jahr verzeichnet. Während der Winter in dieser Lage schneereich und kühl ist, ist der Sommer sehr heiß und trocken. Berüchtigt sind die Winde in der Region, u.a. der Chokpak, der mit Geschwindigkeiten von bis zu 40m/s Bäume umbiegen kann.

Flora und Vegetation

Die Flora des Naturreservates umfasst 1312 Gefäßpflanzen.[3] Besonders artenreich sind die Gattungen Astragalus, Gagea, Allium, Carex und Oxytropis. Aus dem Gebiet sind 44 seltene Pflanzenarten bekannt, die in das Rote Buch Kasachstans eingetragen sind[4], darunter Malus sieversii, eine wilde Apfelart, die wilde Weinrebe (Vitis vinifera) und viele Tulpenarten (z.B. Tulipa greigii). In den niedrigen Lagen des Gebirges bestimmen Halbwüste, Trockengebüsche und Steppe die Landschaft, die im Frühjahr einen bunten Teppich mit Geophyten bildet. In der montanen Lage erstreckt sich ein Mosaik aus Wacholder-Offenwäldern (Juniperus seravshanica und Juniperus semiglobosa) und mesophilen Wiesen mit eurosibirischen und mittelasiatischen Arten. Im Aksu-Canyon findet man weiterhin Laubwaldfragmente mit Asiatischem Wildapfel (Malus sieversii) und Turkestanischem Ahorn (Acer turkestanicum). Die subalpine und alpine Stufe werden von Wiesen, Stauden, Dornpolsterfluren (mit Onobrychis echidna) und niedrigwüchsigen Rasen (mit Carex melanantha, Kobresia persica) bedeckt. Entlang der Flüsse wachsen Weiden- und Birkenwälder. Häufig vertreten sind Schuttflächen auf denen der seltene Blauzungen-Lauch (Allium karataviense) wächst.

Fauna

Es sind 44 Säugetierarten für das Reservat verzeichnet, die im Roten Buch Kasachstans[5] als streng geschützt eingetragen sind. Der prominenteste Vertreter ist der Schneeleopard, der jedoch sehr selten gesichtet wird. Etwas häufiger sind der Isabellbär, das Tianshan-Argali (Ovis ammon karelini), das Indische Stachelschwein (Hystrix indica) und Menzbiers Murmeltier.

Einzelnachweise

  1. "Aksu-Zhabaglinskiy Zapovednik. Website des Ministerium für Landwirtschaft der Republik Kasachstan. Abgerufen am 3. März 2010
  2. Gosudarstvennaya Geologicheskaya Karta SSSR: K-42-XVII (Vannovka), Severo-Tyan’shanskaya seriya. Masshtab 1:200 000. (K-42-XVII [Vanovka], 1989.
  3. A.F. Kovshar (Ed.): Monitoring biologicheskogo raznoobraziya Zapovednika Aksu-Dzhabagly. In: Tethys Biodiversity Research. Tom 1, S. 16.
  4. A.F. Kovshar (Ed.): Monitoring biologicheskogo raznoobraziya Zapovednika Aksu-Dzhabagly. In: Tethys Biodiversity Research. Tom 1, S. 17-21.
  5. A.F. Kovshar (Ed.): Monitoring biologicheskogo raznoobraziya Zapovednika Aksu-Dzhabagly. In: Tethys Biodiversity Research. Tom 1, S. 21-23.

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