Al-Jubayl

Al-Jubayl

Al-Jubayl (arabisch ‏الجبيل‎, DMG al-Ǧubail) ist ein Dorf im Somaliland, einem Teil Somalias, der sich für unabhängig erklärt hat. Anders als die ansonsten sunnitisch geprägte Bevölkerung der Gegend besitzt der Ort eine schiitische Prägung.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Dorf selbst hat keine besonders lange Geschichte. Die Region selbst wurde bis in den 1980ern nur von ein paar Nomaden bewohnt. Geschätzte dreißig Familien besiedelten das Dorf. Der zentrale Mittelpunkt war ein kleiner Wasserbrunnen. Anfang der 1980er Jahre schickte die Regierung des Irans ausgebildete Religionsgelehrte nach ganz Afrika, um den Einfluss der Dschafaritischen Rechtsschule und somit den Einfluss des Irans zu stärken. Da die Missionarstätigkeit in den Gebieten um Mogadischu zu gefährlich war, schickte man mehrere schiitische Gelehrte in die sichere Region Somalilands. Größere Erfolge blieben allerdings in der orthodox-sunnitischen Region aus. Nur der Stammesälteste eines Nomadendorfes konvertierte und so sein ganzer Stamm. Man nannte den Ort „Al-Jubayl“ nach einer saudi-arabischen Stadt, die ebenfalls hauptsächlich von Schiiten bewohnt ist.

Ashura

Der Grund für die Berühmtheit des Dorfes sind die Prozessionen an Aschura. An diesem Fest wird an den Tod des dritten Imams Hussein gedacht. Für die Schiiten gehört dieser Tag zu den wichtigsten im ganzen Jahr. Mehrere hundert afrikanische Schiiten kommen in Al-Jubayl zusammen, um gemeinsam dem Tod Husseins zu gedenken. Oft werden hohe schiitische Würdenträger eingeflogen, um Predigten zu halten.

Bevölkerung

Bei den Bewohnern des Dorfes handelt es sich um ethnische Somali. Gesprochen wird hauptsächlich Somali, durch den mehrjährigen Besuch islamischer Vorbeter konnten ein paar Dorfbewohner allerdings Arabisch lernen. Diese sind auch, zusammen mit dem Stammesältesten, für die religiösen Gottesdienste zuständig.

Imam-Mehdi-Moschee

Der zentrale Treffpunkt des Dorfes ist die Imam-Mehdi-Moschee. Wie alle Gebäude des Dorfes besteht sie aus Lehm. Die Moschee wird nicht nur für religiöse Zwecke benutzt, auch Ansprachen des Stammesältesten und Hochzeitsfeiern werden dort durchgeführt.


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