Al-Zahraa

Al-Zahraa
Al-Zahraa
Die AL-ZAHRAA im Fischereihafen Bremerhaven
Technische Daten (Überblick)
Schiffstyp: Ro/Ro-Frachtschiff
IMO-Nummer: 8027822
Rufzeichen: HNNZ
Flagge: Irak
Heimathafen: Basra
Vermessung: 3.861 BRZ / 1.514 NRZ
Tragfähigkeit: 3.985 t
Länge (ü.a.): 110,0 m
Breite (ü.a.): 18,8 m
Tiefgang: max. 5,5 m

Die Al-Zahraa ist ein im März 1983 in Dienst gestelltes irakisches RoRo-Schiff, das von 1990 bis 2011 in Bremerhaven arrestiert war. Eigner des Schiffes unter irakischer Flagge ist das Iraqi State Enterprise for Water Transport.

Die Al-Zahraa ist eines von drei auf der dänischen Helsingør Værft gebauten Schwesterschiffen.[1] Der Stapellauf des Schiffes, das mit einer 50 Tonnen tragenden Heckrampe sowie einem Schiffskran, der sich auf der Steuerbordseite befindet, ausgerüstet ist, war am 19. März 1982.[2] Hinter den vorne liegenden Schiffsaufbauten befindet sich ein Hubschrauberlandedeck.[2]

Angetrieben wird das Schiff von zwei 12-Zylinder MTU-Dieselmaschinen mit einer Leistung von 4413 kW,[1] die auf zwei Propeller wirken.[2]

Die Al-Zahraa kam am 14. Juli 1990 morgens nach Bremerhaven, weil dort bei den Motorenwerken Bremerhaven die Maschine repariert werden sollte. Nachdem die Reparaturarbeiten begonnen und die Maschine zur Reparatur ausgebaut worden war, wurde von den Vereinten Nationen ein Embargo gegen den Irak verhängt, weil das Land am 2. August des Jahres Kuwait angegriffen hatte. Seitdem war das Schiff im Kaiserhafen I in Bremerhaven aufgelegt. Die rund 30 Seeleute an Bord des Schiffes wurden in ihre Heimat ausgeflogen, zunächst blieb nur ein Seemann zur Bewachung des Schiffes an Bord zurück. Erst nach gut einem Jahr wurde die Zahl auf zwei erhöht, die jeweils etwa ein halbes Jahr an Bord lebten.[3]

Im Jahre 1997 musste das Schiff zur Reparatur in ein Dock, weil Wasser durch die marode gewordene Außenhaut in das Schiff eindrang. Dabei wurden auch die Seekästen dichtgeschweißt, um die Gefahr eines plötzlichen Sinkens des Schiffes zu minimieren.[2]

Am 3. August 2005 wurde das Schiff in den Fischereihafen II an einen Liegeplatz an der Halle X verholt, um im Kaiserhafen I Platz für zur Sail 2005 erwarteten Schiffe zu schaffen.

Lange Zeit war die Zukunft des Schiffes unklar. Im Jahr 2009 schaltete sich auch die Bundesregierung ein, um nach einer Lösung zu suchen.[4] Am 8. Juli 2011 verließ die Al-Zahraa nach fast 21 Jahren Liegezeit Bremerhaven. Sie wurde zum Verschrotten ins litauische Klaipeda geschleppt.[5][6]

Film über die Al-Zahraa

„Die Vergessenen der AL-ZAHRAA“ ist der Titel eines Dokumentarfilms von Knud Vetten und Andreas Wenderoth, der Anfang 2006 uraufgeführt wurde. Er handelt vom Schicksal zweier Iraker, die im August 2002 von Seiten des Schiffseigners nach Bremerhaven geschickt wurden, um für ein halbes Jahr die Bewachung des Schiffes zu übernehmen.[7]

Im Juni 2008 wurde der Film auf dem Festival der Nationen im österreichischen Ebensee gezeigt und in der Kategorie „Langfilme“ mit einem Bären in Silber ausgezeichnet.[8]

Einzelnachweise

  1. a b Die Al-Zahraa bei Fakta om Fartyg (schwedisch, abgerufen am 19. April 2010)
  2. a b c d Saddams „Rose“ ist verblüht, Deutsche Seeschifffahrt 04/2010, S. 38-40
  3. Geisterschiff in Bremerhaven: Saddams Panzerfrachter, Spiegel Online, 4. Dezember 2003 (abgerufen am 19. April 2010)
  4. Irakisches Geisterschiff ein Fall für die Bundeskanzlerin, Nordsee-Zeitung, 20. Juli 2009 (abgerufen am 19. April 2010)
  5. Irakischer Frachter verlässt Bremerhaven. radiobremen.de, 8. Juli 2011, abgerufen am 8. Juli 2011.
  6. Krischan Förster: Letzte Fahrt zum Abwracker. weser-kurier.de, 9. Juli 2011, abgerufen am 9. Juli 2011.
  7. Die Vergessenen der Al-Zahraa (abgerufen am 19. April 2010)
  8. Ergebnisliste Festival der Nationen 2008 (abgerufen am 19. April 2010)

Literatur

  • Ralf Witthohn: Saddams „Rose“ ist verblüht In: Deutsche Seeschifffahrt 04/2010, ISSN 0948-9002, S. 38-40
53.5166666666678.5788888888889

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