- Albert J. Dietziker
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Albert J. Dietziker (* 1933 in Cham, Kanton Zug; † 2010) war ein Schweizer Chronobiologe und Entwickler des BIO-DAB-Kalkulators.
Leben und Wirken
Nach einem Maturitäts- und Lehrabschluss als Rahmenbauer, Velo- und Motorradmechaniker, in der er seine erste Erfindung – die Radspannnabe – machte, begann Dietziker ein Studium an der Universität in Zürich. Während dieser Zeit schrieb er mit einem japanischen Kollegen eine Arbeit über den Biorhythmus. Dietziker kontrollierte dabei Daten von Herzinfarkten, Kreislaufkollapsen, Hirnschlägen und Unfällen mit Todesfolge. Bei seinen Untersuchungen entdeckte er, dass die Darstellung der drei Rhythmen als Sinuskurven (wie damals üblich), zu wenig Beweiskraft hatten und sich viele Ereignisse nicht erklären ließen. Bei seinen Blut- und Hormonforschungen entdeckte Dietziker, dass bestimmte Rhythmen Konstellationen resp. Dispositionen typische Auswirkungen auf den sich ständig wandelnden biologisch-chemischen Erneuerungsprozess des menschlichen Körpers haben. Um diese Neigungen bildlich darstellen zu können, kehrte er zu den Wurzeln der Sinuskurve, dem Kreis, zurück und entwickelte ein neues Arbeitsinstrument, den BIO-DAB Kalkulator. Mit diesem Hilfsmittel wurde es möglich, die Disponiertheit eines Menschen schnell darzustellen. In seinen weiteren Forschungen gelang es Dietziker, durch die Berechnungen der Hormonausschüttung eines Menschen bei der Geburt dessen Erbkreis zu berechnen, auf dem BIO-DAB Kalkulator darzustellen und zu interpretieren.
In den 1950er Jahren immatrikulierte Dietziker an der Universität in Heidelberg, um Biologie zu studieren. Nachher kehrte er als vermutlich erster Schweizer Chronobiologe in seine Heimat zurück und wartete auf die Praxiserlaubnis in seinem Heimatkanton. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich in dieser Zeit als Fluglehrer, Helikopterpilot, Fahrlehrerinstruktor und Fahrlehrer.
1959 gründete Albert J. Dietziker das für Chronobiologie in Baar (Kanton Zug). 1959 erfolgte die Entdeckung der Herz-, Kreislauf- und Kopfphasen und den daraus resultierenden Erbkreisen und es entstanden ein BIO-DAB Kalkulator und der Schwangerschaftskalkulator, der in der Gynäkologie zur „groben“ Berechnung der Geburt gebraucht wird. Von 1960–1962 war er freier Mitarbeiter im Forschungslabor Dr. Devan in Kloten (Schweiz). 1961 folgte die Entwicklung eines Polymerisats ohne Restmonomere für Zahnprothesen. 1964 entstand der dünnste und hautfreundlichste Strumpfhalter der Welt. 1968 folgte eine Trinkflasche mit entfernbarem Boden für Kleinkinder, in der sich beim Trinken kein Vakuum bildet (Medaille an der Erfindermesse in Brüssel). Von 1968–1974 hielt er Gastreferate an Universitäten in München, Minnesota, Medical Center in Huston und war Referent an verschiedenen Spitälern in Europa. 1977 entstand ein Neubau des Instituts für Chronobiologie in Hünenberg See (Schweiz).
Veröffentlichungen
- 1977 erste Auflage Fernlehrgang für Chronobiologie, heute vierte Auflage
- 2009–2010 Wechselspiel der Lebensrhythmen
Publikationen
- Die genialen Scheiben des Herrn Dietziker (Meine Gesundheit 10/1983)
- Vom Hochgefühl zur Missstimmung (Technische Rundschau 29/1986)
- Chronobiologie – eine neue Lehre der Biorhythmik (Schweizer Frauenblatt 9/1986, med. Teil)
- Auswertungsschlüssel für Biorhythmen („Die Linth“, 16.2.1987)
- Ein Gesundheits-Frühwarnsystem für hochbeanspruchte Menschen (Frankfurter Allgemeine, 10.9.1991)
- Auf der Suche nach Warnsignalen (Frankfurter Allgemeine, 18.6.1988, Nr. 139)
- Ein verkannter Schlüssel für die Unfallforschung? (Frankfurter Allgemeine, 2.5.1987)
- Bio-Rhythmik, die neue Dimension (Max Uray 1990)
- Chronobiologie – die Lehre der zeitlich messbaren Werte des Menschen (Interview: Bruno Vonarburg)
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