- Altarabische Kunst
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Altarabische Kunst entstand ab dem 3. Jahrtausend v. Chr. in vorislamischen Kulturen der Arabischen Halbinsel an den Küstenzonen des Persischen Golfs.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte und Entwicklung
Die altarabische Kunst erlebte ihre Blüte im 1. Jahrtausend v. Chr. in Südarabien, schwerpunktmäßig im heutigen Jemen, in den Reichen der Sabäer und Minäer. Im 5. Jahrhundert v. Chr. war die Blütezeit von Saba, deren Zentren sich in Marib und Sirwah befanden.
Die Könige von Himjar erlangten Ende des 3. Jahrhunderts n. Chr. die Herrschaft über Südarabien, des aufgrund seines Reichtums in der antiken Welt den Beinamen „Arabia Felix“ (glückliches Arabien) hatte. Später entstand im 4. Jahrhundert n. Chr. im Norden der arabischen Halbinsel das Reich der Nabatäer, in dem sich eine eigene Kunst entwickelte (nabatäische Kunst), die zwischen den Kulturen Arabiens und des Mittelmeerraums vermittelte.
Baukunst und Stadtkultur
Archäologische Ausgrabungen der lediglich teilweise erschlossenen Ruinenfeldern belegen hoch stehende Stadtkulturen mit aufwändiger Bewässerungstechnik. So geht der Staudamm von Marib auf das 9. Jahrhundert v. Chr. zurück. Noch heute finden sich hiervon mächtige Überreste aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. Mittelalterliche Quellen geben Aufschluss über diese Städte mit öffentlichen Bauten aus glatt behauenen Kalksteinquadern, bei denen auch die Bauherrn inschriftlich genannt wurden, mit Stadttoren, Befestigungen, Straßen, Tempeln, Märkten und königlichen Residenzen.
Tempelbauwerke und Religion
In der sabäische Hauptstadt Marib fand sich das älteste Heiligtum mit überregionaler Bedeutung: Ein Tempel, der ihrem Mondgott geweiht war (9. bis 5. Jahrhundert v. Chr.). Dieser Tempel bestand aus einem über 100m langem, ovalen Quaderbau, der mit einer rechteckigen Vorhalle verbunden war, die von einem Peristyl aus 32 Monolithpfeiler mit 5m Höhe umgeben war. Heute finden sich nur noch geringe Reste von diesem Bauwerk.
In Sirwah war das Almaqah-Heiligtum ein weiteres bedeutendes religiöses Zentrum des Sabatäerreiches, von dem die frühesten Relikte auf den Anfang des 7. Jahrhunderts v. Chr. datiert werden.
Es ist noch unklar, ob es auch Götterbilder gab, doch die Männerstatuetten, die dem Heiligtum von Marib geweiht sind, belegen, dass es schon in der Mitte des 1. Jahrhunderts einen hoch entwickelten Bronzeguss gab, in dem die jeweiligen Stifter inschriftlich festgehalten wurden. Steinpostamente mit Weihinschriften bezeugen vielfach, dass es Votivstatuetten aus Edelmetall und Bronze bis in die Spätzeit des Himjar-Reiches gab. Auch sind Alabasterstatuetten erhalten, bei denen die Figuren mit glatten, knielangen Gewändern die Arme vorgestreckt halten.
Literatur
- F.A. Brockhaus (2006): Der Brockhaus Kunst. Künstler, Epochen, Sachbegriffe. 3., aktualisiert und überarbeitete Auflage. Mannheim
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