Botschaft der Vereinigten Staaten in Kabul

Botschaft der Vereinigten Staaten in Kabul
Logo der Botschaft
Hauptgebäude der Botschaft (2010)

Die Botschaft der Vereinigten Staaten in Kabul ist die diplomatische Vertretung der Vereinigten Staaten in Afghanistan. Sie wird derzeit von Botschafter Ryan Crocker geleitet (Stand: August 2011). Auch der US-Sondergesandte für Afghanistan und Pakistan hat hier seinen Sitz.

Geschichte

Die Botschaft wurde in den 1940er Jahren erbaut. 1989 wurde sie wegen der Sicherheitssituation geschlossen und im Herbst 2001 im Zuge der Operation Enduring Freedom wieder eröffnet. Bis 2006 wurde sie massiv ausgebaut.

Im November 2010 beschäftigte die Botschaft 1100 Angestellte, die bis Ende des Jahres auf 1200 aufgestockt werden sollten.[1]

Außerdem wurde im November 2010 ein Auftrag für 511 Millionen Dollar an die Firma Caddell Construction vergeben. Mit dem Geld soll die Botschaft bis 2014 auf 302 Büros, zwei Wohngebäude mit 433 Betten und einen Parkplatz für 300 Fahrzeuge erweitert werden.[1]

Im April 2011 gab die US-Regierung bekannt, dass der bisherige Botschafter Karl Eikenberry durch Ryan Crocker ersetzt wird.[2]

Am 13. und 14. September 2011 wurde die Botschaft zusammen mit dem Nato-Hauptquartier, von einem benachbarten Rohbau aus, von sechs Attentätern angriffen. Dabei landeten sechs Granaten auf dem Gelände der Botschaft und ein afghanischer Wachmann sowie drei Menschen, die wegen Visa warteten wurden verletzt. Bei dem 20-Stunden dauernden Gefecht wurden inklusive den Angreifern 27 Menschen getötet.[3] Laut Botschafter Ryan Crocker war das Haqqani-Netzwerk für die Angriffe verantwortlich.[4]

Am 26. September starb, bei einer Schießerei in dem sogenannten Ariana-Komplex der Botschaft, ein Afghane und ein Bürger der Vereinigten Staaten. Außerdem wurde ein US-Bürger verletzt. Laut dem Botschaftssprecher war der Afghane der Angreifer. Der Ariana-Komplex wird laut afghanischen Regierungsangaben von der CIA benutzt. Diese und die Botschaft lehnten eine Stellungnahme dazu ab.[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b 500 Mio. Dollar für US-Botschaft in Kabul. In: Neue Zürcher Zeitung. 3. November 2010, abgerufen am 5. November 2010 (deutsch).
  2. Matthias Rüb: Abgeschrieben bei George W. Bush. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 27. April 2011, abgerufen am 28. April 2011 (deutsch).
  3. US-Botschaft in Kabul unter Feuer. In: Neue Zürcher Zeitung. 14. September 2011, abgerufen am 15. September 2011 (deutsch).
  4. Gefechte nach 19 Stunden beendet. In: die tageszeitung. 14. September 2011, abgerufen am 14. September 2011 (deutsch).
  5. Zwei Tote bei Schießerei in US-Botschaft. In: ORF. 26. September 2011, abgerufen am 26. September 2011 (deutsch).
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