- Amerikanische Kermesbeere
-
Amerikanische Kermesbeere Amerikanische Kermesbeere (Phytolacca americana)
Systematik Kerneudikotyledonen Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales) Familie: Kermesbeerengewächse (Phytolaccaceae) Unterfamilie: Phytolaccoideae Gattung: Kermesbeeren (Phytolacca) Art: Amerikanische Kermesbeere Wissenschaftlicher Name Phytolacca americana L. Die Amerikanische Kermesbeere (Phytolacca americana) ist eine Art der Gattung der Kermesbeeren.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Amerikanische Kermesbeere ist eine ausdauernde Staude, die eine Wuchshöhe von einem bis zwei Metern erreicht. Ihr kräftiger und gefurchter Stängel wächst aufrecht, die Basis kann etwas verholzen. Die Äste sind rötlich und gabelig verzweigt. Die Blätter sind wechselständig angeordnet und gestielt. Die Blattspreite ist eiförmig-lanzettlich und von matt-grüner Farbe. Als Blütenstände werden aufrecht stehende Trauben gebildet. Die Einzelblüten sind zwittrig und haben eine fünfzählige Blütenhülle. Die Hüllblätter sind breit-eiförmig und von grünlicher bis blass-rosa Farbe. Blütezeit ist von Juli bis September. Die eiförmigen, zehnfach gefurchten Früchte sind schwarz-purpurn gefärbt und bedecken traubenförmig den Stiel.
Verbreitung und Standortansprüche
Ihr natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Süden der Vereinigten Staaten bis in den Osten Kanadas.[1] In Mitteleuropa kommt sie als Kulturpflanze vor, nur in südlichen Weinbaugebieten auch verwildert. Im südlichen Europa und in Gebieten Asiens ist sie verwildert.[2]
Die Amerikanische Kermesbeere ist eine Wärme liebende, aber sonst anspruchslose Pflanze, die in direkter Sonne und im Halbschatten gedeiht.
Systematik
Es werden zumindest zwei Varietäten unterschieden:[3]
- Phytolacca americana var. americana
- Phytolacca americana var. rigida
Verwendung
Die Beeren wurden früher in Frankreich, Spanien und Portugal zum Färben von Rotwein verwendet. Der rote Fruchtsaft wurde zum Färben von Zuckerfarben, als nicht sehr lichtechter Textilfarbstoff und als wenig permanente Tinte benützt. Der Farbstoff Betacyan ähnelt dem der Roten Bete.
Gekochte junge Schösslinge und Blätter wurden früher ähnlich wie Spargel und Spinat gegessen, und abgekochte Früchte als Küchenzutat verwendet. Aus dem Wurzelstock kann Seife gewonnen werden.
Rohe oder nicht fertig gekochte Pflanzenteile sind giftig, da sie stark schleimhautreizende Saponine und giftige Lektine enthalten. Der Verzehr führt zu Erbrechen, blutigen Durchfällen, Schwindel und Blutdruckabfall. In schweren Fällen treten Krämpfe auf, die zum Tod durch Atemlähmung führen können.
In Nordamerika wurde Phytolacca americana früher als Brech- und Abführmittel eingesetzt. Sie wurde gegen Rheuma, andere Autoimmunerkrankungen, Drüsenschwellungen, Ulkus, Bronchitis und Krebs eingesetzt. Die getrockneten Wurzeln und Beeren haben schmerzstillende, entzündungshemmende, antirheumatische, auswurffördernde und narkotisierende Wirkung. Die Anwendung im Bereich der antiviralen Therapie bei Grippe, Polio und HIV-Infektion wird erforscht (Stand 2000). In der Homöopathie wird sie als Mittel gegen Mandel- und Gelenksentzündungen und gegen grippale Infekte eingesetzt.
Nachweise
Literatur
- Klaus Becker, Stefan John: Farbatlas Nutzpflanzen in Mitteleuropa. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 2000, ISBN 3-8001-4134-5. S. 88
Einzelnachweise
- ↑ Phytolacca americana. In: Germplasm Resources Information Network. USDA, ARS, National Genetic Resources Program, abgerufen am 30. Mai 2009 (englisch).
- ↑ Phytolacca americana. In: Flora of China, Volume 5. S. 436, abgerufen am 30. Mai 2009 (englisch).
- ↑ Phytolacca americana. In: Flora of North America, Volume 4. Abgerufen am 30. Mai 2009 (englisch).
Weblinks
Commons: Amerikanische Kermesbeere – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Wikimedia Foundation.